Papst reist für drei Tage nach Afrika
Papst Benedikt XVI. ist zu einem dreitägigen Besuch im westafrikanischen Benin eingetroffen. Hunderte Menschen begrüssten den 84-Jährigen am Flughafen von Cotonou am Golf von Guinea.

Es ist der zweite Besuch des Oberhaupts der katholischen Kirche in Afrika während seiner bisherigen rund sechseinhalbjährigen Amtszeit. Nach seiner Ankunft warnte der Papst die am Flughafen versammelten Gläubigen davor, sich «bedingungslos» den Märkten und der Finanzwelt zu unterwerfen. Der «Moderne» müsse umsichtig begegnet werden. Sie solle zwar «keine Angst auslösen», sei aber auch nicht zu bewältigen, «indem die Vergangenheit vergessen wird», sagte Benedikt XVI. seinen Zuhörern.
Zugleich wandte er sich gegen jegliche extremistische Tendenzen in der Welt. Ungezügelter Nationalismus oder übersteigertes Stammesdenken hätten vielfach tödliche Auswirkungen. Dies gelte auch für Spannungen zwischen Religionen, sagte der Papst, bevor er die Kathedrale von Cotonou besuchen wollte. Danach sollte noch eine lange Fahrt im Papamobil durch die Stadt folgen.
Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit
Am Samstag stehen Treffen mit Vertretern aus Politik und katholischer Kirche Benins auf dem päpstlichen Besuchsprogramm, bevor Benedikt XVI. in die rund 40 Kilometer entfernte Kleinstadt Ouidah weiterreisen soll. Dort will er zunächst das Grab des im Jahr 2008 verstorbenen ersten dunkelhäutigen Kurienkardinals in der Geschichte der katholischen Kirche, Bernardin Gantin, besuchen.
Später soll der Papst in Ouidah das Abschlussdokument der vatikanischen Bischofssynode zu Afrika vor rund zwei Jahren unterzeichnen. Dieses ruft vor allem zu Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit auf dem afrikanischen Kontinent auf. Am Sonntag will Benedikt XVI. das Papier in einem Grossgottesdienst im Stadion von Cotonou der Öffentlichkeit vorstellen.
Es wird erwartet, dass sich der Papst in Benin auch erneut zur Nutzung von Kondomen äussert. Die zuletzt eher unwesentlich gelockerte ablehnende Haltung des Vatikans in dieser Frage ist in Afrika sehr umstritten. Auf dem Kontinent leben rund 70 Prozent aller weltweit mit HIV infizierten Menschen und gut 15 Prozent aller knapp 1,2 Milliarden Katholiken.
SDA/wid
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