Papageno, Werther und der Suizid
Selbsttötungen machen hilflos – nicht nur die Angehörigen, sondern auch die Presse. Die Berichterstattung über das Thema kann verheerende Folgen haben. Aber Medien können auch zur Prävention beitragen.

Als Robert Enke ging, tat er das gewaltsam. Der deutsche Fussballprofi beendete vor vier Jahren sein Leben auf Bahnschienen in der Nähe seines Wohnortes. Die Reaktion auf Enkes Tod war heftig. Die Trauer wurde zum öffentlichen Anlass: Schweigeminuten, die Liveübertragung der Beisetzung im Fernsehen, eine vor aller Welt trauernde Ehefrau. Der Suizid, ein nach wie vor tabuisiertes Thema, war plötzlich omnipräsent. Und mittendrin die Medien als Treiber und Verbreiter von Emotionen.