Vom Crack-Abhängigen zum Medienkritiker
Er war ein Medienjournalist wie kein anderer: David Carr ist tot – zusammengebrochen an seinem Schreibtisch bei der «New York Times».

Er führe «ein Leben, das ich nicht verdiene», schrieb David Carr gegen Ende seiner 2008 erschienenen Autobiografie. «Aber alle, die wir auf dieser Erde wandeln, fühlen uns wie Betrüger», tröstete er sich und seine Leser. Carr war ein Krebsüberlebender. Er war ein Crack-Abhängiger, der seine Drogensucht überwand und sich neu erfand als der einflussreichste Medienjournalist und Medienkritiker seiner Generation. Von seiner hohen Warte bei der «New York Times» verfolgte er die atemberaubenden Umbrüche im Journalismus und im Mediensektor.