Zecken halten Schweizer Ärzte auf Trab
27'300 Arztbesuche gehen auf die Rechnung der kleinen Blutsauger. Dazu kommt eine Rekordzahl von übertragenen Krankheitsfällen.
Allein bis Ende September wurden hochgerechnet 27'300 Arztbesuche im Zusammenhang mit Zeckenstichen gemeldet. Das sind so viele wie noch nie – oder zumindest seit 2008, dem Jahr, in dem die Erfassung der Fälle aufgenommen wurde. Zum Vergleich: 2015 lag diese Zahl noch bei 17‘400, wie SRF berichtet. Die Zahlen gehen auf eine Statistik des Bundesamts für Gesundheit zurück.
Mit Zeckenstichen ist nicht zu spassen. Die kleinen Blutsauger können Krankheiten übertragen, die für den Menschen gefährlich sind. Am häufigsten sind die Lyme-Borreliose, eine gefährliche Nervenerkrankung, sowie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Hirnhautentzündung.
Verdoppelung der Fälle von akuter Lyme-Borreliose
Nicht nur die Arztbesuche wegen Stichen, auch die akuten und neuen Erkrankungen an Lyme-Borreliose erreichten ein Rekordhoch mit 12‘000 gemeldeten Fällen. Das sind fast doppelt so viele Meldungen wie letztes Jahr, als es noch 6‘300 waren. Die chronischen Formen der Krankheit werden in dieser Statistik nicht mitgerechnet.
Die Fallmeldungen zur FSME liegen ebenfalls im höheren Bereich. Durchschnittlich werden seit 2000 48 bis 221 Fälle gemeldet, dieses Jahr waren es allein bis September 181. Zum Vergleich: 2014 wurden im ganzen Jahr 112 Fälle verzeichnet. Im Gegensatz zur Lyme-Borreliose kann man sich gegen eine FSME-Erkrankung impfen lassen.
Hochrechnungen vs. Meldepflicht
Bei der Statistik unterscheiden sich die einzelnen Werte in ihrer Genauigkeit. Theoretisch könnte die Borreliose-Zahl diejenige der Zeckenstiche übersteigen, da der Zeckenstich bei den meisten Patienten unbemerkt bleibt. Zudem geschieht die Meldung durch ein Ärzte-Netzwerk bei beiden Fällen auf freiwillliger Basis. Die gelieferte Zahlen werden dann auf die ganze Schweiz hochgerechnet. Anders sieht es bei der FSME aus, hier sind die Zahlen aufgrund einer Meldepflicht genau.
Experten erklären sich das Rekordjahr anhand des milden Jahresanfangs, durch den die Zecken früher aktiv wurden, schreibt das SRF. Die Gefahr einer Neuansteckung ist derzeit minimal, denn die Tiere verfallen in den kalten Monaten, meist ab Oktober, in die Winterstarre. Aus dieser erwachen sie, wenn es wärmer wird, ab März oder April. Besondere Vorsicht ist dann im Unterholz von Wäldern geboten. Von den Sträuchern und Ästen lassen sich die Tiere meist unbemerkt auf den Menschen herunterfallen.
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