Vergewaltigung einer Fünfjährigen schockiert Indien
Am Montag wurde in der Hauptstadt Neu Delhi ein fünfjähriges Mädchen entführt, sexuell missbraucht und schwer misshandelt. Nun wurde ein 24-jähriger Fabrikarbeiter verhaftet. Indien kocht vor Wut.

In Indien sorgt ein weiterer Vergewaltigungsfall für Aufsehen: Ein fünfjähriges Mädchen soll von einem Mann vergewaltigt, gefoltert und zwei Tage lang in einem Gebäude in der Hauptstadt Delhi eingesperrt worden sein. Das Mädchen wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort befand es sich heute in «ernstem» Zustand, wie ein Sprecher sagte. Das Kind habe schwere innere Verletzungen erlitten sowie Schnitt- und Bisswunden in ihrem Gesicht und am Oberkörper.
Die Fünfjährige war am Montag als vermisst gemeldet worden. Das Mädchen wurde am Mittwoch allein und eingesperrt in einem Zimmer in dem Gebäude gefunden, in dem das Kind mit ihren Eltern lebte, wie der Polizeibeamte Deepak Mishra sagte. Nachbarn hätten das Kind weinen gehört. Der 24-jährige Tatverdächtige, der in dem Zimmer wohnte, in dem man das Mädchen fand, wurde laut Mishra heute in der Stadt Muzaffarour im Staat Bihar festgenommen. Die Stadt liegt rund 1000 Kilometer östlich von Delhi. Der Mann wurde den Angaben zufolge in die Hauptstadt geflogen, wo ein Richter polizeilichen Gewahrsam für ihn anordnete.
Vorwurf: Polizei hat geschlampt
Hunderte Menschen versammelten sich heute in der Nähe der Residenz des Innenministers und vor dem Hauptquartier der Polizei in Delhi zu einem Protest. Sie forderten die Regierung auf, gegen die Polizei vorzugehen, die nicht schnell genug die Ermittlungen in dem Vergewaltigungsfall eingeleitet habe. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten und Behördenvertretern hatten die Eltern des Mädchens ihre Tochter am Montag bei der Polizei als vermisst gemeldet. Die Polizei habe sich jedoch geweigert, den Fall aufzunehmen.
Der indische Ministerpräsident Manmohan Singh bezeichnete das Verhalten der Polizei als «vollkommen inakzeptabel». Er forderte die Behörden von Delhi auf, entschieden gegen die verantwortlichen Beamten vorzugehen, teilte sein Büro am Freitagabend mit.
In Indien sorgte vor vier Monaten die tödliche Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau in einem Bus für einen Aufschrei. Als Konsequenz verschärfte die Regierung die Gesetze gegen Verbrechen an Frauen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch