Sherpas sammeln Leichen am Everest
20 Sherpas sollen tote Alpinisten aus der Todeszone am Mount Everest bergen. Dies galt bisher als zu gefährlich.

Die Todeszone des Mount Everest soll seit 1953 rund 300 Menschenleben gefordert haben. Das Gebiet im Himalyagebirge ist aufgrund des tiefen Sauerstoffgehalts in der Luft und dem unwegsamen Terrain gefürchtet.
Den Begriff Todeszone prägte ein Schweizer Expeditionsarzt. Er bezeichnet Berggebiete oberhalb von 7000 Metern. Dies gilt als ungefähre Grenze, oberhalb welcher auch ein akklimatisierter Mensch sich auch ohne körperliche Anstrengungen nicht mehr erholen kann. Eine zwanzigköpfige Sherpa-Gruppe will sich nun in die Todeszone wagen und die Leichen von Verunglückten bergen. Dies berichtet die britische Zeitung «The Telegraph». Bisher galt ein solches Unterfangen als zu gefährlich.
Die Expedition soll am 1. Mai starten. Die einheimischen Bergsteiger wollen auf rund 8000 Metern über Meer, am South Col, ihr Basislager aufschlagen und von dort in die Todeszone vordringen. Auf ihrem Weg wollen sie insgesamt fünf Leichen bergen.
3000 Kilogramm Abfall in der Todeszone
Die Sherpas wollen zudem im Rahmen eines Programms der nepalesischen Regierung die beliebte Touristendestination von 3000 Kilogramm Abfall säubern. «Wir werden leere Säcke hochtragen und sie mit leeren Sauserstoffflaschen, Verpackungen, alten Zelten und Seile füllen», sagt Teamleiter Namgyal.
Liegengelassener Müll stellt die nepalesische Oberigkeit vor ein grosses Umweltproblem. Die Regierung nimmt darum seit 15 Jahren die Bergsteiger in die Pflicht. Sie müssen nun ihren Abfall wieder mit ins Tal nehmen und dafür ein Depot hinterlassen. Unbekannt ist, wie viel Müll an den Berghängen des Mount Everest liegt.
Sherpas lebten ursprünglich als Jak-Hirte und Handelsleute im Himalaya-Gebirge. Seit Nepal 1950 seine Grenzen öffnete, werden sie aufgrund ihrer Bergkenntnisse als Führer und Träger angeheuert.
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