Schaffhauser Schütze wird ärztlich betreut
Der 53-jährige Schweizer, der gestern in Schaffhausen wild um sich geschossen hat, wird ärztlich betreut. Er hatte mit einer doppelläufigen Schrotflinte rund 70 Schüsse auf Möbel und anderes Inventar abgegeben.
Der Schütze liess sich von einer Sondereinsatzgruppe, die kurz vor 16 Uhr in das Einfamilienhaus eindrang, widerstandslos festnehmen. Inzwischen hat er die Tat gestanden. Die Ermittler gingen davon aus, dass Beziehungsprobleme der Grund für die Schiesserei waren. Zur Tatzeit war der Mann allein im Haus. Er wird seit Samstagabend ärztlich betreut. Um die Familie kümmert sich ein Care Team.
Der angerichtete Sachschaden sei massiv, sagte Patrick Caprez, Mediensprecher der Schaffhauser Polizei, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Die Einrichtung des Hauses sei hochwertig gewesen. Der Schütze habe bewusst auf das Mobiliar gezielt und vier Räume verwüstet. Nach aussen sind keine Schüsse gedrungen.
Woher die Waffe stammt und ob der Schütze eine Bewilligung für sie hatte, ist laut dem Mediensprecher noch Gegenstand der laufenden Untersuchung. Noch nicht geklärt ist auch, ob der 53-Jährige noch weitere Waffen besass. Auch welcher Straftatbestand genau vorliegt, wird noch ermittelt.
Angehörige und Anwohner alarmierten Polizei
Am Samstag gegen 13 Uhr alarmierten Anwohner die Polizei, nachdem sie mehrere Schüsse in dem Haus gehört hatten. Unter den Anrufern waren auch Familienangehörige des Mannes, die im Nachbarhaus wohnen. Als die erste Polizeipatrouille vor Ort eintraf, hörten die Ermittler weitere Schüsse.
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort, drang aber aus Sicherheitsgründen nicht sofort in das Haus ein. «Wir mussten uns Schritt für Schritt vorantasten,» sagte der Polizeisprecher. Auch die eigenen Leute dürften bei einem solchen Einsatz nicht gefährdet werden.
Quartier abgeriegelt
Obwohl keiner der Schüsse nach draussen drang, riegelte die Polizei das Wohngebiet auf der Breite weiträumig ab und leitete den Verkehr um. Kurz vor 16 Uhr drang die aus Polizeigrenadieren zusammengesetzte Interventionsgruppe «Sika» in das Haus ein.
Vor dem Zugriff lösten die Ermittler gegen 15.40 Uhr zwei heftige Detonationen aus, um die Gewaltbereitschaft des Schützen zu testen. Als alles ruhig blieb, stürmten die Einsatzkräfte das Haus.
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