Polizisten setzten Aggressoren im Wald ab
Die Stadtpolizei Lausanne hat während Jahren Störenfriede aus dem Zentrum gebracht und in Wäldern abgesetzt – ohne rechtliche Grundlage.

Bertrand Kolb, der bis 2007 Lausanner Stadtpolizist war, muss keine Sanktionen mehr fürchten. Vor dem Waadtländer Bezirksgericht in Yverdon-les-Bains beschrieb er vergangene Woche, was er gegenüber dem TA gestern bestätigte: «Wenn die Stadtpolizei nächtliche Schlägereien schlichten musste oder von Leuten beleidigt wurde, packte sie Aggressoren oder Störenfriede ins Polizeiauto und fuhr sie in umliegende Wälder. Entweder endete die Reise im Waldstück Sauvabelin oberhalb von Lausanne oder in Prilly, in einem Wald bei der psychiatrischen Klinik. Dort überliess die Polizei die Leute sich selbst.»