Klirrende Kälte in Europa – 36 Menschen erfroren
Die Kältewelle in Osteuropa hat bislang mindestens 36 Menschen das Leben gekostet. Allein in der Ukraine erfroren 18 Menschen. Die Meteorologen rechnen nicht mit einer Wetterbesserung.
Die Kältewelle in Osteuropa hat bislang mindestens 36 Menschen das Leben gekostet. Allein in der Ukraine erfroren 18 Menschen, die meisten der Toten sind Obdachlose. Auch in Polen, Serbien, Bulgarien, der Türkei und in Rumänien gab es bereits Kältetote.
In der Ukraine mussten fast 500 Menschen zwischen Freitag und Sonntag vergangener Woche wegen Unterkühlung und Erfrierungen medizinisch behandelt werden, wie das Katastrophenschutzministerium mitteilte. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Am Tag fiel das Thermometer in der Ukraine auf minus 16 Grad, in der Nacht auf minus 23 Grad. Die Behörden stellten 1500 Notunterkünfte bereit, 17'000 Menschen hätten in diesen bereits Zuflucht gesucht. Schulen und Kindergärten wurden geschlossen.
Ältere Menschen und Obdachlose
In Polen erfroren mindestens zehn Menschen bei Temperaturen von bis zu minus 26 Grad am Montag. Eine Sprecherin des polnischen Innenministeriums sagte der Nachrichtenagentur AP, vor allem ältere Menschen und Obdachlose seien unter den Todesopfern. Die Polizei suche in leerstehenden Häusern nach Obdachlosen, um sie in Notunterkünfte zu bringen. Die Stadt Warschau beschloss, mehr als 40 Heizpilze an den am stärksten frequentierten Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs aufzustellen.
In der tschechischen Hauptstadt Prag errichteten die Behörden Zelte für schätzungsweise 3000 Obdachlose. Es kam zu Behinderungen beim Zugverkehr, weil Gleise durch die eisigen Temperaturen beschädigt wurden.
Drei Menschen in Serbien erfroren
Starke Schneefälle und eisige Temperaturen kosteten in Serbien drei Menschen das Leben. Die Behörden erklärten, in Zentralserbien sei eine Frau in einem Schneesturm erfroren, ein älterer Mann sei tot im Schnee vor seinem Haus gefunden worden. Ein 81-Jähriger starb in seinem Haus in derselben Region. Weiter südlich wurde nach zwei Männern gesucht, die beide über 70 Jahre alt waren.
Die Behörden haben ältere Menschen aufgefordert, ihre Häuser angesichts von Temperaturen von minus 20 Grad in einigen Landesteilen nicht zu verlassen. Der Schneefall führte ausserdem zu Verkehrsproblemen und Stromausfällen. Starker Wind behinderte die Räumarbeiten.
Tote auch in Bulgarien
In Bulgarien erfror ein 57-jähriger Mann. In 25 der 28 Provinzen wurde der Notstand ausgerufen. In der Hauptstadt Sofia gaben die Behörden heissen Tee aus und brachten Obdachlose in Notunkterkünften unter. Wegen starker Winde wurde der Hafen Varna am Schwarzen Meer geschlossen.
Teile einer Schnellstrasse von der Türkei nach Bulgarien und Griechenland wurden wegen heftigen Schneefalls gesperrt. Fast 200 Flüge der Turkish Airlines von und nach Istanbul wurden gestrichen. Eine Sporthalle in Istanbul wurde etwa 350 Obdachlosen als Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Die Temperatur in der türkischen Provinz Kars an der Grenze zu Armenien sank in der Nacht zum Montag auf minus 25 Grad.
In Rumänien erfroren vier Menschen. Häftlinge wurden von den Behörden zum Schneeschaufeln vor einem Tierheim abkommandiert.
Die Meteorologen rechnen nicht mit einer Wetterbesserung. «Wir bekommen ein bisschen 'echten' Winter diese Woche», sagte die kroatische Meteorologin Zoran Vakula.
Wetterwechsel auch in der Schweiz
Mit den warmen Temperaturen ist es auch in der Schweiz vorbei. Mit dem Monatswechsel sagen die Meteorologen auch einen Wetterwechsel voraus.
«Nun stellt sich die Wetterlage grundlegend um», teilt Meteonews mit. Ein riesiges Kältehoch über Russland wird ab Wochenmitte eiskalte, aber trockene Luft in die Schweiz schicken. Am Donnerstag soll es höchstens minus fünf Grad werden, die Meteorologen rechnen mit mehreren Eistagen in Folge.
Besonders warm anziehen müssen sich vor allem die Wintersportler in den Bergen. Am kommenden Wochenende werden auf 2000 Metern Höhe um die minus 20 Grad erwartet. Im Oberengadin könnten die Temperaturen sogar bis 30 Grad unter null sinken, schreibt Meteomedia.
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