Boris Beckers Gespür für Fettnäpfchen
Die Tennislegende, die Novak Djokovic coachen soll, macht schon seit längerem Schlagzeilen – mit seinem Privatleben, skurrilen Fernsehauftritten und absurden Twitter-Einträgen.
Boris Becker war einst eine Lichtgestalt des Sports, die Deutschen sahen in ihm sogar einen Nationalhelden. Nachdem er 1985 als 17-Jähriger sensationell das Wimbledon-Turnier gewonnen hatte, eilte «Bumm-Bumm-Boris» von Erfolg zu Erfolg. Er pflegte einen spektakulären Stil, seine Spielweise war offensiv und variabel. Der Becker-Hecht und der Becker-Blocker waren seine Markenzeichen. Becker gewann insgesamt 49 Einzel- und 15 Doppeltitel. In seinem Palmarès finden sich sechs Grand-Slam-Erfolge.
Besenkammer-Boris statt Wimbledon-Wunderkind
Auch in seinem Privatleben war Becker zunächst ein Glückskind. Ende 1993 heiratete der populäre Tennisspieler die Schauspielerin und Designerin Barbara Feltus. Dieser Ehe, die Anfang 2001 geschieden wurde, entstammen zwei Söhne. In der Zwischenzeit war aus dem Wimbledon-Wunderkind allerdings der Besenkammer-Boris geworden. Bei einem Quickie mit einem russischen Model in der Besenkammer eines Londoner Hotels zeugte Becker eine Tochter. Sie gleicht ihm so sehr, dass er seine Vaterschaft nicht leugnen konnte. Auch sonst trat der Sportler Becker immer mehr in den Hintergrund. Der alternde Tennisstar sorgte vielmehr mit privaten Eskapaden für Schlagzeilen. Mit seinen Frauengeschichten lieferte Becker den Medien nicht gerade wenig Material. Zudem wurde er von einem Gericht in München wegen Steuerhinterziehung verurteilt.
Nach seinem Rücktritt versuchte sich Becker als Tennisexperte für TV-Stationen wie die BBC, als Werbeträger und als Geschäftsmann. Über seinen unternehmerischen Erfolg kursieren unterschiedliche Meinungen. Im Juni 2009 heiratete Becker in St. Moritz das neun Jahre jüngere Model Sharlely Kerssenberg, mit dem er einen gemeinsamen Sohn hat.
Twitter-Fehde mit Oliver Pocher
Becker wäre aber nicht Becker, wenn er nicht regelmässig, etwa als begeisterter Twitterer, saftige Geschichten für die Medien liefern würde. Vor ein paar Monaten führte er mit dem Comedian Oliver Pocher eine Fehde über Twitter, auch der Entertainer Stefan Raab kriegte via Twitter sein Fett weg. Dann trat Becker in einer TV-Show gegen Pocher an, was mit einem hohen Fremdschäm-Faktor verbunden war. Zuletzt brachte er sich mit seiner zweiten Autobiografie («Das Leben ist kein Spiel») ins Gespräch. Die meisten Rezensionen über das Buch, in dem er unter anderem mit seiner Ex-Frau Barbara abrechnet, fielen ziemlich vernichtend aus. Der Wunder-Becker von Wimbledon ist weit weg. «Bobele» ist längst kein Nationalheld mehr.
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