Palins «Schwester» steigt in den Kampf ums Weisse Haus
Michele Bachmann bewirbt sich offiziell für die US-Präsidentschaftskandidatur. Am meisten Aufsehen erregte die 55-Jährige mit einem umstrittenen Beitrag zur Klimaerwärmung.

Jetzt ist es offiziell: Die radikalkonservative Michele Bachmann bewirbt sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner in den USA.
«Meine Bewerbung steht für Unabhängigkeit von der Regierung (in Washington)», sagte die 55-jährige Kongressabgeordnete heute in ihrer Heimatstadt Waterloo in Iowa, jenem Staat, in dem traditionell die erste Vorwahl stattfindet.
Bachmann war in den vergangenen Wochen im republikanischen Lager zu einem Star geworden: Bei einem Fernseh-Duell erklärter und potenzieller konservativer Präsidentschaftsbewerber hatte sie überraschend gut abgeschnitten.
Knapp hinter Romney
Auch eine gestern veröffentlichte Umfrage in Iowa unterstrich, dass sie bei der innerparteilichen Kandidatenkür mitmischen könnte: Dabei landete sie mit nur einem Prozentpunkt Unterschied auf Platz zwei hinter dem bisherigen Favoriten Mitt Romney, dem Exgouverneur von Massachusetts.
Für Aufsehen sorgte die Politikerin mit einem Beitrag zur Klimadebatte: In der Frage der Klimaerwärmung vertritt Bachmann die Auffassung, dass «Kohlendioxid ein natürliches Nebenprodukt» sei und daher nicht schädlich sein könne. Für die 55-Jährige sind Warnungen vor dem Klimawandel nichts mehr als «Voodoo». Sie bestreitet zudem die Zuständigkeit der Umweltbehörde EPA für die Umsetzung der Grenzwerte für Kohlendioxid-Emission. Für die Förderung der Atomenergie setzt sich Bachmann dafür umso mehr ein.
Rückhalt aus der Tea-Party
Bachmann kann vor allem auf Unterstützung der populistischen Tea-Party-Bewegung hoffen, deren Positionen sie weitgehend vertritt. Im Gegensatz zu Romney, der als Gouverneur in vielen Bereichen gemässigte Positionen vertreten und dann eine Kehrtwende vollzogen hatte, gilt sie als «echte Konservative».
Sie ist eine leidenschaftliche Abtreibungsgegnerin, will möglichst viel Macht von der Bundesregierung in Washington auf die Bundesstaaten verlagern und die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama rückgängig machen. Selbst hat Bachmann 28 Kinder, 23 davon adoptiert. Bachmann wurde in den US-Medien immer wieder als «Schwester» von Sarah Palin bezeichnet. Dies wohl aufgrund ihres attraktiven Äusseren und den ähnlichen konservativen Positionen, die die Politikerinnen vertreten.
Mit ihrer jüngsten Popularität könnte Bachmann nun zur Rivalin von Sarah Palin werden. Die Exgouverneurin von Alaska kokettiert seit längerem öffentlich mit einer Präsidentschaftsbewerbung, ist aber noch nicht offiziell in den Ring gestiegen.
SDA/mrs
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