Palästinenser bewerfen Ban Ki-moons Auto mit Schuhen
Der UNO-Generalsekretär reiste in den Gazastreifen um zu einer Annäherung von Israelis und Palästinensern aufzurufen. Doch bei seiner Ankunft flogen keine Friedenstauben.

Mehrere Dutzend Palästinenser haben den Konvoi von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon bei seinem Besuch im Gazastreifen mit Steinen und Schuhen beworfen. Augenzeugen berichteten, die Fahrzeuge seien in der Nähe des Eres-Grenzübergangs zu Israel im Vorbeifahren getroffen worden.
Die Familien von palästinensischen Häftlingen wollten damit ihren Zorn darüber demonstrieren, dass internationale Politiker sich nicht ausreichend für ihre Angehörigen in israelischen Gefängnissen einsetzen. Gegenwärtig sitzen noch etwa 4000 sogenannte Sicherheitshäftlinge in Israel in Haft.
Ban rief Israelis und Palästinenser während seines Besuchs erneut zu einer friedlichen Annäherung auf. Es seien «Gesten des guten Willens» notwendig. «Ich fordere die Bevölkerung Gazas dazu auf, Raketenangriffe auf Israel zu unterlassen», sagte der UNO-Generalsekretär ferner. Nur so könne «das verlorene Vertrauen zwischen beiden Seiten wiederhergestellt werden».
Die Vorgespräche für Verhandlungen zwischen beiden Seiten waren in der vergangenen Woche in Amman gescheitert. Es ist unklar, wie es nun weitergehen soll.
UNO-Bauprojekt
Ban weihte in Chan Junis im südlichen Gazastreifen ein Bauprojekt ein, das von der UNO unterstützt wird. Es sollten knapp 450 Wohneinheiten entstehen, sagte er. Israel müsse die Blockade des Gazastreifens weiter lockern und die Einfuhr von Baumaterial erlauben.
Vor Bans Besuch im Gazastreifen war es dort zu neuer Gewalt gekommen. Die israelische Armee griff in der Nacht zum Donnerstag Ziele im nördlichen Gazastreifen an, wie ein Armeesprecher bestätigte.
Es habe sich allerdings nur um «Abschreckungsschüsse» gehandelt. Israels Militär reagierte damit auf neue Raketenangriffe militanter Palästinenser. Vier Raketen seien am Mittwoch im Grenzgebiet um den Gazastreifen eingeschlagen, sagte der Sprecher.
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