Oranger Datenturbo
Die neue Mobilfunkgeneration LTE wird für alle Kunden freigeschaltet. Damit sind bei Orange Surfgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich.

Nach der Swisscom zündet auch Orange den Datenturbo fürs Surfen unterwegs. Ab sofort werde die neue Mobilfunkgeneration LTE oder 4G für alle Kunden freigeschaltet, teilte der Telekomanbieter mit.
Damit sind Surfgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich. Derzeit können 35 Prozent der Bevölkerung von den neuen Spitzentempi profitieren. Bisher lag die theoretische Höchstgeschwindigkeit bei 42 Mbit/s, die aber in der Praxis kaum je erreicht wurde.
Abdeckung ausbauen
Zum Start sei LTE in 113 Gemeinden verfügbar, hiess es weiter. Darunter seien die 10 grössten Städte der Schweiz. Bis Ende Jahr wolle man die Abdeckung auf 71 Prozent der Bevölkerung erhöhen. Zudem solle die Spitzengeschwindigkeit sukzessive auf bis zu 150 Mbit/s gesteigert werden. Damit würde Orange beim Tempo mit der Swisscom gleichziehen, die letzte Woche ebenfalls die Erhöhung der Spitzengeschwindigkeit auf 150 Mbit/s angekündigt hatte.
Konkurrentin Sunrise will im kommenden Monat Juni die neue Mobilfunkgeneration mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) starten. Bis Ende Jahr sollen 19 Orte abgedeckt sein.
Kein Netzzusammenbruch
Er habe keine Angst, dass das LTE-Netz zusammenbreche, wenn die vierte Mobilfunkgeneration allen Kunden offen stehe, sagte Orange-Chef Johan Andsjö am Rande einer Medienkonferenz in Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Eine Explosion des Datenverkehrs sei nicht zu erwarten.
Die Erfahrung aus Skandinavien zeige, dass nach dem Start der vierten Mobilfunkgeneration die Kunden ihr Datenvolumen innerhalb eines halben Jahres verdoppeln würden. Dies könne das Orange-Netz verkraften.
Zufriedenheit über Jahresstart
Der Jahresauftakt ist Orange nach Ansicht der Konzernleitung gelungen. Der Umsatz blieb stabil bei 307,3 Millionen Franken (-0,1 Prozent). Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) legte derweil um 1,2 Prozent auf 87,1 Millionen Franken zu.
Damit habe sich Orange besser geschlagen als die Konkurrenz, erklärte Andsjö vor den Medien. Bei der Swisscom sank der Umsatz im Schweizer Geschäft um 1,8 Prozent auf 2,041 Milliarden Franken, während der Ebitda um 5 Prozent auf 877 Millionen Franken nachgab.
Sunrise erwischte gar das schlechteste Quartalsergebnis seit zwei Jahren. Der Umsatz tauchte um 4,5 Prozent auf 486,5 Millionen Franken. Der Ebitda fiel um 7,1 Prozent auf 141,2 Millionen Franken.
Einmalfaktoren drücken Ebitda
Allerdings hat Orange eine Reihe von Faktoren aus dem Vergleich herausgerechnet. Nicht eingerechnet sind etwa Restrukturierungskosten sowie Kosten für die Benutzung der Marke Orange und der Gewinn aus dem Immobilienverkauf in Biel, wie Finanzchef Yann Leca der sda erläuterte.
Alleine der Verkauf der Liegenschaft hatte im vergangenen Jahr 9,2 Millionen Franken in die Kasse gespült. Dieses Jahr schlugen dagegen Restrukturierungskosten mit 12,3 Millionen Franken zu Buche. Rechnet man diese Faktoren ein, sackte der Ebitda um 20,2 Prozent auf 69,8 Millionen Franken ab.
Angesichts des harten Preiskampfs in der Branche will Orange die Kosten drücken. Im Februar hatte der drittgrösste Mobilfunkanbieter die Streichung von bis zu 140 Stellen bis Ende Dezember angekündigt. Davon seien im ersten Quartal 2013 bereits 68 Vollzeitstellen abgebaut worden, sagte Andsjö. Ende März hatte Orange Schweiz noch 1062 Vollzeitstellen. Aus heutiger Sicht sei kein weitergehender Arbeitsplatzabbau nötig, sagte Andsjö der sda.
Neue Angebote
Um Kunden zu gewinnen, kündigte Andsjö neue Preispläne und andere Angebote an. Zudem werde die Kundenhotline schneller, versprach der Orange-Chef.
Die Stagnation im ersten Quartal will Andsjö überwinden. Er erwarte ein Wachstum von Umsatz und Ebitda im Gesamtjahr 2013, sagte er der sda.
SDA/rek
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