Ohne Fussball geht bei ihm gar nichts
In unserer Serie «Angetroffen» stellen wir Alfred Däppen vor. Seit bald einem halben Jahrhundert ist er leidenschaftlicher Fussballtrainer.

Alfred Däppen Es gibt kaum einen Fussballer, der in der Region Thun gross geworden ist und ihn nicht kennt. Den passionierten, manchmal lauten, aber herzensguten Juniorentrainer Alfred Däppen (71). Seit bald einem halben Jahrhundert fördert er Jungkicker, führt sie an die Feinheiten des Fussballs heran, bringt ihnen bei, auf was es im (Fussballer-)Leben ankommt. Und dies mit ungebrochener Leidenschaft, einem riesigen Engagement und viel Humor.
Dass Däppen es als Fussballtrainer probiert hat, ist dem Zufall geschuldet – und seinem mangelnden Talent. Auf ein einziges Tor blickt er in seiner Karriere zurück. Und davon weiss er nicht einmal mehr viel. Eine zügig geschlagene Flanke setzte auf dem nassen Rasen vor ihm auf und landete mitten in seinem Gesicht. Als er wieder zu sich kam, sagten ihm Trainer und Mitspieler, dass der Ball im Tor gelandet sei. «Das war für mich definitiv die Bestätigung, dass es mit einer Fussballerlaufbahn nichts mehr werden würde.» Als auch ein Versuch als Schiedsrichter nicht wirklich erfolgreich war, wurde er Trainer. Beim FC Steffisburg suchte man einen Betreuer für die C-Junioren. Däppen wagte es, ohne jegliche Erfahrung oder Ausbildung. Das war 1972. Seither ist er dabei.
Nach dem ersten Training, bei dem er 16 Jungs mit einem Ball beschäftigen sollte, ging er nach Hause und lieh sich von seiner Mutter 200 Franken, um 15 weitere Bälle zu kaufen. «Ein Training ohne Ball, das gibt es nicht.» Der unterdessen pensionierte Elektromonteur ist sich über die Jahrzehnte hinweg treu geblieben. Er hat eine klare Linie, verlangt Disziplin und Leistungsbereitschaft. Däppen lebt es den heranwachsenden Fussballern vor. Fast täglich steht er auf dem Platz, trainiert mit den Talentiertesten stundenlang – auch bei Wind und Wetter. «Ohne Fussball kann ich nicht leben», sagt er.
Es gab auch schwere Stunden. Der negative Höhepunkt war der Abbruch eines Junioren-B-Cupspiels. Spieler und Zuschauer gingen plötzlich aufeinander los. «Das war schlimm.» Zum Glück sei dies eine Ausnahme gewesen, sagt Däppen. Die Mehrheit der Erinnerungen sei schön. Dies motiviere ihn zum Weitermachen. Wie lange denn noch? «Bis mir die Lust vergeht.» Das dürfte – zum Glück für seine Junioren – nicht so schnell passieren.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch