Ohne Ausbau kein Halbstundentakt
Am Teilausbau des Lötschberg-Basistunnels haben BLS und weitere Unternehmen bis Ende 2017 ein Vorprojekt erarbeitet. Dieses wurde nun der Bevölkerung vorgestellt.

Was Politiker und Tunnelbetreiber an der offiziellen Feier zum zehnten Geburtstag des Lötschberg-Basistunnels (LBT) im Sommer 2017 forderten – den Teilausbau – vermittelte Daniel Pixley, Leiter Alptransit bei der BLS, am Mittwoch in Frutigen anhand von Zahlen und Bildern. Geplant würde derzeit der Ausbau der 14 Kilometer langen Weströhre zwischen Ferden und Mitholz und des 4 Kilometer langen Abschnitts Wengi–Ey.
Im Ersteren muss vor der bahntechnischen Ausrüstung die Betoninnenschale eingebaut werden, während im Abschnitt nördlich von Frutigen nur noch die Bankette und die Fahrbahn fehlen. Doppelspurig ist bereits der Abschnitt Ferden–Raron. Zum 7 Kilometer langen Abschnitt Mitholz–Frutigen bestehe zwar ein Vorprojekt, für den durchgehenden Halbstundentakt sei der Vollausbau aber nicht nötig, erklärte Pixley. Als Rettungsstollen dient hier der ehemalige Sondier- und heutige Dienststollen Helke–Mitholz. Kein Thema für den späteren Vollausbau ist hingegen der Stollen im Süden Richtung Rhonetal zum bestehenden Portal Steg.
Privateigentümer involviert
Zu den Gründen für den geforderten Teilausbau verwies Pixley auf die Erfolgsgeschichte des LBT, wonach der Personenverkehr seit Inbetriebnahme um 70 Prozent zugenommen habe. Zudem sei der Marktanteil des Güterverkehrs 2017 auf der Lötschbergachse erstmals höher gewesen als via Gotthard, trotz des dortigen Vollausbaus. «Der LBT ist in wenigen Jahren die einzige Fernverkehrsstrecke in der Schweiz ohne durchgehenden Halbstundentakt», sagte Daniel Pixley. Zudem verhindern Lötschberg und Gotthard eine Misere im Nord-Süd-Verkehr, wie sie der Streckenunterbruch im deutschen Rastatt verursacht hatte.
Der Bevölkerung versprach der Referent: «Da der Grossteil der Arbeiten unter Tag ausführt werden, werden sie kaum wahrgenommen. Zu und von den Installationsplätzen in Mitholz und auf dem Gelände der Armasuisse nördlich des Bahnhofs Frutigen wird das Material weitgehend auf der Schiene befördert.» Auf den dritten Installationsplatz Wengi-Ey müsse mit Privateigentümern für kurzzeitige Benützung noch verhandelt werden. Was laut Pixley mit ein Grund sei, die Bevölkerung frühzeitig zu orientieren.
Inbetriebnahme im Jahr 2028?
Bewilligt das Parlament 2019 den Teilausbau mit Kosten von 920 Millionen Franken (+/–25 Prozent), erfolgt nach Ausschreibung und Ausarbeitung des Ausführungsprojektes der Baustart im Engstligentunnel im besten Fall im Jahr 2021. Kurz danach wird der Abschnitt Mitholz–Ferden in Angriff genommen mit dem Ziel der Inbetriebnahme 2028.
Während der Bauzeit ist die Rettung im Einspurabschnitt laut Pixley jederzeit gewährleistet und danach die Interventionssituation auf der Schiene besser als bisher mit Autobussen. «Der geforderte Halt von Intercityzügen in Frutigen hat mit dem Tunnelausbau keinen Zusammenhang», beantwortete Daniel Pixley eine Frage aus dem Publikum. Und ergänzte: «Gemäss Kriterien des Bundesamtes für Verkehr ist ein Halt in Frutigen sicher nicht realistisch.»
Im Grusswort verwies Frutigens Gemeindepräsident Hans Schmid «auf den wirtschaftlichen Nutzen der BLS im Tal, die heute in Frutigen über hundert Arbeitsplätze anbietet.»
Fragen zum Ausbau beantwortet der BLS-Kundendienst per Tel. 058 327 31 32 oder via Kontaktformular bls.ch/kundendienst.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch