Oberländisches SchwingfestOey-Diemtigen ist bereit fürs grosse Fest
Mit einem Jahr Verspätung geht am Wochenende das Oberländische Schwingfest in Oey über die Bühne – mit starken Teilnehmern, rund 4000 Zuschauern und vielleicht ja einem Sieger aus den eigenen Reihen.

Bernhard Reusser lässt seinen Blick schweifen über das beeindruckende Festgelände ganz in der Nähe des Bahnhofs Oey mit den Versorgungszelten, den gespurten Wegen und den sechs Sägemehlkreisen im Zentrum. Am Wochenende werden die drei grossen Zuschauertribünen gut gefüllt sein. Der OK-Präsident rechnet mit 4000 bis 4500 Menschen, die das Oberländische Schwingfest zu einem Ereignis machen werden. Es sind noch wenige Tickets erhältlich.
«Wir sind froh, dass es jetzt endlich losgeht», sagt Reusser und blickt zurück. Eigentlich hätte das Schwingfest bereits vor einem Jahr in Oey-Diemtigen stattfinden sollen. Die Planungen liefen seit Dezember 2018. «Wir waren mit Elan dabei, doch dann wurden wir durch die Corona-Pandemie jäh ausgebremst.» Der OK-Präsident erinnert sich an Monate der Unsicherheit: Kann das Fest stattfinden? Und wenn ja, in welchem Rahmen? Mit Zuschauern oder ganz ohne?
Ohne Zuschauer kein Jubiläumsfest
Am Ende sprang die Schwingersektion Hasliberg ein, geschwungen wurde 2021 in der Brünigarena – vor leeren Rängen. «Letztlich sind wir glücklich, dass es so gelaufen ist», meint Bernhard Reusser. Schliesslich feiert die gastgebende Schwingersektion Niedersimmental mit der Ausrichtung auch ihr 100-jähriges Bestehen. «Und ohne Zuschauer wäre das eines Jubiläumsfests nicht würdig gewesen.»
Nun, quasi im zweiten Versuch, sind Zuschauer und Feststimmung garantiert. Und auch der sportliche Rahmen stimmt mit rund 180 Gemeldeten und 350 Teilnehmern beim Jungschwingertag. Da wären zum einen die «starken Mittelländer», die komplett angemeldet seien: die «Schwarzenburger Crew» um Michael Ledermann, Severin Schwander, Fabian Staudenmann und Adrian Walther. «Da freue ich mich drauf», so Reusser.

Dazu die «eigentlich immer starken Schwinger» aus dem Oberland und natürlich die grossen Hoffnungsträger aus den eigenen Reihen: Ruedi Roschi und Kilian Wenger, der vor zwei Wochen beim Bern-Jurassischen auf dem Mont-Crosin sein Comeback nach langer Verletzungspause feierte. «Das wäre der absolute Höhepunkt: beim Jubiläumsfest einen Sieger aus den eigenen Reihen.»
Drei Könige aus den eigenen Reihen
Ungewöhnlich wäre es hingegen nicht, schliesslich hat die Sektion in den vergangenen 100 Jahren immer wieder erfolgreiche Schwinger hervorgebracht, verschiedene Kranzsieger, mit Karl Dubach (1889), David Roschi (1972) und Kilian Wenger (2010) sogar drei Könige. «Das können nicht viele Clubs in der Schweiz von sich behaupten», meint der OK-Präsident stolz.
Solche Aushängeschilder im Club zu haben, helfe zudem bei der Nachwuchsarbeit. 30 bis 35 Jungschwinger gehören aktuell zur Sektion, dazu 20 Aktive. Und viele, viele Freunde. 440 Helferinnen und Helfer sind am Wochenende für das Schwingfest im Einsatz. Wo kommen die bloss alle her? «Viele Helfer sind Clubmitglieder. Hinzu kommen noch ganz viele Schwingerfreunde aus der Region, die einfach bereit sind, ehrenamtlich zu helfen», sagt Bernhard Reusser und ergänzt: «Das ist nicht selbstverständlich und macht Riesenfreude.»
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