Oberländer wollen dem Freestyle neues Leben einhauchen
Freestyle Roots: So heisst der Event, der am 13. und 14. Oktober erstmals auf der Esplanade bei der Stockhorn-Arena über die Bühne geht.

Die Bilder von der Zürcher Landiwiese waren jeweils imposant: Biker mit und ohne Motor, Snowboarder oder Feeskier flogen in hohem Bogen über Zehntausende Köpfe am Ufer des Zürichsees. Doch das finanzielle Loch in der Kasse der Veranstalter des Mega-Events Freestyle.ch war ebenso beeindruckend. Die Folge: Der Event wurde 2014 erstmals abgesagt, dann wurde ein Versuch gestartet, den Anlass in Bern neu zu beleben – erfolglos. So kommt es, dass zwar Snowboarder, Mountainbiker oder Skifahrer ihre eigenen Grossanlässe in der Schweiz haben – ein interdisziplinärer Anlass, der die ganze Szene abholt, fehlt aber seit Jahren.
Zurück zum Ursprung
«Dem wollten wir entgegenwirken», sagt der Thuner Jérôme Hunziker. «So entstand die Idee für Freestyle Roots: Wir wollen einen Anlass, der sich wieder am Ursprung der Szene orientiert und nicht am Gigantismus der jüngeren Vergangenheit.» Der Mitinhaber der Flying Metal Crew organisiert seit 2010 den Swatch Rocket Air, der für die Freestyle-Mountainbiker mittlerweile einer der zehn wichtigsten derartigen Events auf der Welt ist.
Während am Rocket Air die Flying Metal Crew für die ganze Organisation zuständig ist, fungiert sie für den Anlass vom 13. und 14. Oktober auf der Esplanade zwischen Stockhorn-Arena und Panorama-Center eher als zentrale Koordinations- und Promotionsplattform. «Die Aktivitäten der einzelnen Sparten werden von Profis aus den jeweiligen Szenen organisiert», sagt Hunziker.
Schneesport, Skateboard...
Mit Snowboard-Olympiasieger Gian Simmen, der mit seiner Familie in Krattigen wohnt, konnte ein prominenter Vertreter als Verantwortlicher für die Schneesportdisziplinen gewonnen werden. «Ich stehe, so oft ich kann, auf dem Snow- oder Skateboard, bin auch oft mit dem Bike unterwegs», sagt Simmen, «da ist es naheliegend, dass ich mich an einem Event engagiere, der sich um jene Sportarten dreht, die seit meiner Jugend meine Leidenschaft sind.»
Simmen, der bei den Jungfraubahnen als Projektleiter für die Snowparks angestellt ist, nennt allerdings auch geschäftliche Interessen als Beweggrund für den Auftritt bei Freestyle Roots. «Eine solche Plattform direkt bei unserem Zielpublikum ist natürlich ideal», sagt er.
Im Bereich Skateboard geht im Berner Oberland derzeit kaum etwas ohne Dionys «Disu» Gartwyl; er hat unter anderem den Bau des Skateparks Steffisburg-Thun technisch betreut. «Im Rahmen eines Events einen Skateteil zu organisieren, ist für mich Neuland», gesteht der Thuner, «aber Neuland betreten macht Spass.» Die rege Nutzung des Skateparks in Steffisburg zeige, dass der Sport beliebt sei «und dass die Szene lebt».
... und vieles mehr
Dass mit Ramon Hunziker der Kursbauer des Rocket Air für den Biketeil zuständig ist, ist naheliegend; mit Daniel Schmid ist ein Mann für die musikalische Unterhaltung verantwortlich, der unter anderem am Thunfest und ebenfalls am Rocket Air bereits Erfahrung mit Grossanlässen hat. Während Alain Zehnder für den Bereich Breakdance verantwortlich ist, gestaltet der Berner Grafiker Nino Boccardo den Bereich Graffiti.
«Überall lautet die Devise ‹Zuschauen, mitmachen, lernen›», sagt Jérôme Hunziker. «Wir wollen, dass sich das Publikum aktiv beteiligt.» Ziel ist, im ersten Jahr 5000 Besucher am Anlass zu begrüssen. «Toll wäre natürlich, wenn wir den Anlass mittelfristig zusammen mit lokalen Playern in anderen Städten platzieren könnten», sagt Hunziker.
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