Obama und Irans Präsident Rohani schreiben sich Briefe
Die USA und der Iran haben sich auf diplomatischem Weg angenähert: Irans neuer Präsident, Hassan Rohani, hat sich bei Barack Obama für ein Glückwunschsschreiben bedankt.

Zwischen dem neuen Präsidenten des Irans, Hassan Rohani, und seinem US-Kollegen Barack Obama hat es einen ersten direkten Kontakt gegeben. Das Aussenministerium in Teheran erklärte laut der Nachrichtenagentur Isna, Rohani habe auf einen Brief Obamas mit Glückwünschen zu seiner Wahl geantwortet. Die Schreiben seien auf diplomatischen Kanälen ausgetauscht worden. Obama hatte am Sonntag von einem Briefwechsel gesprochen.
Die USA und der Iran brachen ihre diplomatischen Beziehungen 1980 ab, nachdem iranische Studenten und militante Demonstranten die US-Botschaft gestürmt und Diplomaten als Geiseln genommen hatten. Vertreter beider Staaten haben jedoch die Bereitschaft zu direkten Kontakten bekundet, um den Streit über Irans Atomprogramm auf diplomatischem Wege beizulegen.
Der Westen verdächtigt den Iran, Atomwaffen zu entwickeln. Die iranische Führung beteuert, ihr Atomprogramm diene friedlichen Zwecken.
Obama und Rohani werden kommende Woche am selben Tag vor der UNO-Vollversammlung sprechen. Ein Treffen beider Präsidenten ist offiziell derzeit nicht geplant.
Mehrere Aussenminister-Treffen geplant
Der iranische Aussenminister Mohammed Jawad Sarif kündigte auf seiner Facebook-Seite an, dass er am Rande der UNO-Vollversammlung erstmals die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton treffen werde. Das berichtete die Nachrichtenagentur ISNA.
Auf der Agenda stehen demnach auch Treffen mit mehreren Amtskollegen, darunter Aussenminister der Verhandlungsstaaten im Atomstreit - der fünf UNO-Vetomächte plus Deutschland. Ob Sarif auch seinen US-Amtskollegen John Kerry treffen wird, liess er offen.
Mit dem Amtsantritt des als moderat geltenden islamischen geistlichen Ruhani verbindet der Westen die Hoffnung auf eine Entspannung in den Beziehungen. Er hatte sich gegen konservativere Kandidaten durchgesetzt und «eine konstruktive Interaktion» mit der internationalen Gemeinschaft angekündigt.
Soziale Netze kurz direkt erreichbar
Im Land selbst wird aufmerksam beobachtet, ob unter Rohani das restriktive Vorgehen gegen die Opposition gelockert wird. So wurde registriert, dass am Montagabend für kurze Zeit soziale Netze wie Facebook und Twitter direkt erreichbar waren und nicht wie seit vier Jahren üblich nur über staatlich kontrollierte Zugänge.
Die Protestbewegung 2009 war zum grossen Teil über solche Netze organisiert worden. Die für die Internetkontrolle zuständige Behörde wies allerdings Vermutungen zurück, dass es sich um einen Test zur Freigabe der Zugänge gehandelt habe.
Ursache sei ein technischer Fehler gewesen, sagte ihr Chef Abdolsamad Choramabadi laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Mehr. Am Dienstag war der freie Zugang offenbar wieder gesperrt.
SDA/kpn
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