Nur wenige Grade und nur wenige Teilnehmer
Kraft und Ausdauer waren gefragt: 17 Teilnehmer schwammen 1,7 Kilometer durch den 16 Grad kalten Brienzersee.
Dass am Sonntagnachmittag nicht mehr als 17 Schwimmer die Seeüberquerung wagten, lag nebst der kalten Seetemperatur wohl auch am wechselhaften Wetter. Trotzdem präsentierte sich das Teilnehmerfeld recht vielseitig: «Der Jüngste hat Jahrgang 1993, der Älteste 1951. Während der Schnellste die Strecke in 34 Minuten bewältigte, benötigten die Gemächlicheren deren 67», erklärte Hanspeter Graf nach dem Anlass. Das Meiringer Mitglied des Organisationskomitees führt das Schwimmen jährlich mit seinen Rettungsschwimmerkollegen der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) Sektion Thun-Oberland, Gruppe Brienz-Meiringen, durch. Sicherheit hat Vorrang Wichtiger als die Zahlen war ihm aber die Sicherheit der Teilnehmer: «Wir legen grossen Wert darauf, dass dieses Schwimmen kein Wettkampf ist. Deshalb wird auch keine Rangliste erstellt und dieses Jahr nicht die Originalstrecke über 2,5 Kilometer vom Giessbach aus geschwommen. Dafür bräuchte es warmes Wetter und eine Wassertemperatur von mindestens 18 Grad.» Hanspeter Graf lobte den Mut einer Teilnehmerin, die frühzeitig aufgab. Die Schwimmer wurden während der ganzen Überquerung vom sogenannten Näseli aus nach Brienz von Mitgliedern der SLRG auf Booten begleitet und fetteten sich vor dem Rennen mit Melchfett ein, um die Kälte besser zu ertragen. So blieb der Anlass auch in seiner 39.Ausgabe von Unfällen verschont. Treue und Kameradschaft Barbara Grossmann aus Thun war schon über 30-mal dabei: «Seit mich mein Vater einmal mitgenommen hat, komme ich jedes Jahr wieder. Der Anlass gehört zu mir, und ich merke jeweils wieder, dass ich noch zwäg bin. Das kalte Wasser hat mir heute anfangs aber doch etwas den Atem geraubt.» René Maurer und Marius Schmid aus Muttenz nahmen bereits zum 30. beziehungsweise 25.Mal teil. «Wir schätzen die Atmosphäre dieser schönen Gegend und melden uns jeweils gerade wieder für das nächste Jahr an», sagte Maurer. Glücksgefühle bei Premiere Marie-Luise Simon aus Gelterfingen war erstmals dabei. Sie hatte übers Radio vom Anlass gehört: «Ich wollte schon immer einmal so etwas machen und bin froh, es geschafft zu haben. Sich zu orientieren und dem Schwemmholz auszuweichen, war nicht immer einfach. Aber es war toll, die Kälte auszuhalten, sich gut betreut zu wissen und am Schluss diese Glücksgefhle zu erleben.» Christian Schönenberger >
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