Langenthal verliertNur vor dem Spiel gefeiert
Gegen den EHC Winterthur endet Langenthals Siegesserie. Bei der 3:4-Niederlage misslingt vor allem der Auftritt im Mitteldrittel.

Nach zwei Auswärtsspielen in Folge war es Zeit, die ausserordentliche Leistung von Captain Stefan Tschannen zu ehren. 1000 Spiele in den obersten beiden Ligen der Schweiz, Titelgewinne in beiden Ligen und Legendenstatus beim SC Langenthal – der 37-Jährige hatte sich diese Ehrung, zu der auch National-League-CEO Denis Vaucher in den Schoren reiste, verdient. Im gestrigen Heimspiel gegen den EHC Winterthur folgten immerhin 1989 Zuschauer trotz verschärften Corona-Massnahmen der Einladung des SCL, der zu diesem Anlass 1000 Tickets verschenkte. «1000 Spiele sind viel. Das braucht immerhin gut 20 Jahre Profieishockey», schmunzelte der Geehrte über seinen erreichten Meilenstein, der ihm viel bedeute, und er unterstrich, dass er in seiner Karriere viel erreichen konnte.

Hess stiehlt dem Captain die Show
Im Spiel selbst fiel Stefan Tschannen mehrmals mit cleveren Aktionen in der Offensive auf, als es dem SCL nicht so lief, setzte er sogar mit harten Checks entsprechende Zeichen. Zeitgleich stahl ein anderer ihm aber doch ein wenig die Show. Der von Hockey Huttwil ausgeliehene Silvan Hess sorgte an diesem Abend gleich mehrmals für ein Highlight und war mitverantwortlich dafür, dass der SCL bis zum Schluss überhaupt um den vermeintlich budgetierten Sieg kämpfen konnte. Denn obwohl Langenthal eigentlich besser startete und Winterthur minutenlang einschnürte, ging die Partie früh in eine offensichtlich ungewollte Richtung. In Unterzahl – wegen zu vieler Spieler auf dem Eis – sorgte Anthony Neuenschwander nämlich für das 1:0 für Winterthur. Unglücklich getunnelt wurde dabei der für Pascal Caminada eingesetzte Colin Stauffacher.
Gedreht wurde die Partie von der Oberaargauer Connection um den Langenthaler Silvan Hess, den Melchnauer Luca Wyss und den Huttwiler Robin Nyffeler. Hess, der in der Mysports League bisher zweimal traf, erzielte für Gelb-Blau innert etwas mehr als zehn Minuten zwei Tore. Zuerst wurde er von Wyss (11.) clever zum 1:1 angespielt, beim 2:1 war es Nyffeler (24.), der die Scheibe in den Slot spielte. Nach Hess’ doppeltem Torerfolg und dem Ausgleich Winterthurs, sorgte Hess dann auch noch mit einem Assist für Luca Wyss dafür, dass Langenthal ein weiteres Mal in Führung gehen konnte.
Wahrlich verlief die Partie aber nicht wie gewollt: Zwei Konter führten nämlich zur abermaligen Führung der Gäste aus Winterthur, sodass die Oberaargauer fürs Schlussdrittel unter Druck standen. Da wehrte sich Winterthur clever, sodass der Ausgleich nicht gelang. Das war bitter für Tschannen, dem die Party vermiest wurde. Auch Doppeltorschütze Hess mochte nicht mehr jubeln: «Zwei Tore schiessen ist schön, aber ich hätte lieber gewonnen.»

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