Nur dem Jüngeren läuft es nach Plan
Samuel Röthlisberger hat sich beim TVB Stuttgart als Stammkraft etabliert, Lukas von Deschwanden will nach einer Borreliose-Erkrankung endlich wieder mit vollen Kräften Handball spielen können.

Geplant war ein Wiedersehen mit zwei Spielern, die eine Vergangenheit in Berner Vereinen haben. Samuel Röthlisberger (ex BSV Bern) und Lukas von Deschwanden (ex Wacker Thun) kehrten letzte Woche für ein paar Tage in die Region zurück. Der Bundesligist TVB Stuttgart, bei dem beide unter Vertrag stehen, absolvierte ein Trainingslager in Thun, bestritt am Freitag und Samstag zwei Testspiele gegen den BSV und Wacker, weilte am Sonntag für einen Teamtag in Adelboden im Schnee.
Auf dem Feld war jedoch nur einer der beiden Akteure zu sehen. Der Defensivspezialist Röthlisberger nahm seine gewohnte Position als Stammkraft im Abwehrzentrum ein, dazu wurde er ab und zu im Angriff am Kreis eingesetzt. Auf jene Position wurde er im Schwabenland umgeschult, nachdem er beim BSV noch als linker Rückraumspieler agiert hatte. Von Deschwanden hingegen konnte nicht mittun. Der 29-Jährige hat keine einfache Zeit hinter sich, ausgerechnet in jenen Monaten, in denen er sich als Stammkraft in der Bundesliga etablieren wollte.
Kopf- und Gliederschmerzen
Von Deschwanden wechselte im letzten Sommer als Topskorer des Schweizer Meisters nach Stuttgart. Als Spielmacher in der Rückraummitte – dort agiert er auch in der Nationalmannschaft – eroberte sich der Urner erst einen Stammplatz. «Diese Position passt zu mir», sagt er.
Vollständig fit war er aber schon da nicht mehr. Als Folge eines Zeckenbisses litt der Routinier an einer Borreliose-Erkrankung, fühlte sich ab und zu müde und konnte nicht immer mit voller Intensität trainieren. Im Herbst wurden die Symptome immer schlimmer, wegen zunehmender Kopf- und Gliederschmerzen musste er sich Ende November aus dem Spielbetrieb verabschieden. Er unterzog sich einer Antibiotikabehandlung.
Diese ist mittlerweile abgeschlossen, von Deschwanden befindet sich im Aufbautraining. Dieses besteht im Moment nur aus Athletikeinheiten, Ende Woche will er wieder mit den Teamkollegen in der Halle arbeiten und nach Möglichkeit in drei bis vier Wochen wieder für seinen Verein auflaufen. «Das Wichtigste ist jetzt, dass ich wieder ganz gesund werde und mit voller Kraft Handball spielen kann», sagt von Deschwanden. Ob er gleich wieder Stammkraft werde oder nicht, sei zweitrangig.
Wegen seiner Erkrankung verpasste der Ex-Wacker-Spieler auch die Schweizer Länderspiele im Januar, für die entscheidenden EM-Qualifikationsspiele sollte er wieder fit sein.
Führungsspieler werden
Samuel Röthlisberger wird dann wieder seine Position als Abwehrchef seiner Landesauswahl einnehmen. Im Club ist der 22-Jährige eine feste Grösse. Der Oberaargauer ist mit seiner Entwicklung bei den Stuttgartern, die als Zwölfte der Bundesliga mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben dürften, zufrieden. «Der nächste Schritt wird es sein, noch mehr in eine Rolle als Führungsspieler in der Defensive hineinzuwachsen», sagt Röthlisberger. «Dazu möchte ich meine Spielanteile im Angriff erhöhen.»
Er fühlt sich in Süddeutschland wohl, hat seinen Vertrag bereits vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2021 verlängert. «Im Verein wird gut gearbeitet, ich kann mich gut entfalten», sagt der Berner.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch