SCL Tigers verlieren erneutNun wird es ziemlich eng für Langnaus Trainer
Die Emmentaler unterliegen Freiburg 1:5. Spielerische Fortschritte sind seit Wochen nicht ersichtlich – weshalb Coach Jason O’Leary in Frage gestellt wird.

Langnau spielt in Freiburg, aber fast alles dreht sich um Davos. Eine Berner Auswahl wird in der Altjahrswoche am Spengler Cup teilnehmen, zusätzliche Belastung hin, verstärkte Ansteckungsgefahr her. Jesper Olofsson und Harri Pesonen, die am Traditionsturnier an und für sich als Verstärkungen für den Gastgeber vorgesehen gewesen wären, dürften dem Vernehmen nach nun für «Bern Selection» spielen.
Dem tristen Liga-Alltag können die Emmentaler trotz allem nicht entfliehen. Gegen Gottéron verlieren sie 1:5, es ist Niederlage Nummer 24 in der 34. Partie, selbst der Pre-Playoff-Zug ist schon fast abgefahren. Die Tigers beginnen ansprechend, sie lassen ein paar gute Möglichkeiten aus, und dann geschieht kurz vor der ersten Pause, was eben viel zu oft geschieht: unnötiger Scheibenverlust in der eigenen Zone, Gegentreffer – und mit dem Dämpfer geht Verunsicherung und Frustration einher. Bereits das 2:0 von Kilian Mottet nach 22 Minuten ist mehr als die Vorentscheidung.
Die Kritik nimmt zu
Nun gut, aus Freiburg ohne Punkte heimzufahren, ist kein Verbrechen: Neun der letzten zehn Spiele hat der Leader gewonnen, zudem stand er am Sonntag anders als die Tigers nicht im Einsatz. Und doch wird die Lage für die Langnauer je länger je mehr ungemütlich, dies gilt besonders für Trainer Jason O’Leary.
Während der Nationalmannschaftspause im November hatte Sportchef Marc Eichmann eine tiefgreifende Analyse versprochen, über die Bücher wollte er gehen, auch die Arbeit des Trainers hinterfragen. Er wird es getan haben, nach dem neuerlichen Meisterschaftsunterbruch wegen Partien der Landesauswahl lässt sich aber festhalten: Geändert hat sich rein gar nichts.
Fortschritte sind nicht ersichtlich, nicht spielerisch, resultatmässig erst recht nicht. Der defensive Schlendrian ist nicht korrigiert worden, die Disziplinlosigkeiten sind geblieben. Die Kritik am kanadischen Coach wird lauter, zu hören ist sie nicht mehr nur ausserhalb des Vereins.
O’Leary besitzt einen Vertrag bis Frühling 2023. Und doch wird er das Ruder eher heute als morgen herumreissen müssen, will er über diese Saison hinaus an der Langnauer Bande stehen. Hält der Negativtrend an, ist selbst ein relativ schnelles Ende der Zusammenarbeit nicht mehr ausgeschlossen.

Für die Tigers geht es am Donnerstag bei den ZSC Lions weiter, ein paar Auserwählte können nach Weihnachten dann der Realität für ein paar Tage entfliehen. Die Langnauer erhalten für die Abstellung der Spieler eine finanzielle Entschädigung und werden mittelfristig wohl selbst einmal am Spengler Cup teilnehmen dürfen. Wobei sie dafür dann konkurrenzfähig sein sollten.
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