Nokia vermasselt Lumia-Start in den USA
Das erst am Sonntag in den USA eingeführte Smartphone Lumia 900 hat einen Softwarefehler und kann die Datenverbindung verlieren. Ein Update soll den Fehler beheben.

Das räumte der finnische Handykonzern Nokia am Mittwoch ein. «Um den 16. April» ist ein Update geplant, das den Fehler behebt. Alte und neue Käufer bekommen das Handy nun de facto sogar umsonst: Bis 21. April erhält jeder eine Gutschrift in Höhe von 100 Dollar über Nokias Mobilfunkpartner AT&T, auch rückwirkend.
Entscheidend für das Nokia-Comeback
Bis zum Sommer soll es weltweit verkauft werden. In der Schweiz soll es ab Mai/Juni erhältlich sein. Mit dem Windows-Handy, das bereits mehrere Preise gewonnen hat, will Nokia endlich auf dem heiss umkämpften Smartphone-Markt zu den Rivalen Apple und Google aufschliessen. Der Hoffnungsträger gilt für Nokia als entscheidend für das Comeback in den USA.
Die Europäer sind zwar nach Absatz immer noch Weltmarktführer bei Handys, doch bei den boomenden Smartphones haben sie längst das Nachsehen, vor allem wegen der schwachen Stellung in den USA.
Einst den Markt dominiert
Dabei hatte Nokia das Smartphone quasi erfunden, nämlich Ende der 1990er Jahre mit der Communicator-Reihe. Bis zum Start des populären iPhone von Apple war Nokia Marktführer. Ende 2010 holten sich die Finnen dann den früheren Microsoft-Manager Stephen Elop an die Firmenspitze, um die Trendwende zu schaffen. Nokia gab auch die eigene Handy-Software Symbian auf und wechselte zum Microsoft- Betriebssystem.
Experten sprachen von einem Fehlstart. «Das ist, als ob sie zu Beginn des Rennens, wenn alle Augen auf sie gerichtet sind, den Motor abgewürgt hätten», sagte Analystin Carolina Milanesi von der Marktforschungsfirma Gartner. Auch halten Experten die Entschädigungsregelung für vergleichsweise kostspielig. Allerdings dürfte der Image-Schaden noch grösser wiegen.
Kerngeschäft läuft nicht
Nun kommt es noch dicker für die Finnen: Der Handy-Hersteller gab am Mittwoch überraschend bekannt, dass im ersten Quartal die angepeilten Gewinnziele verfehlt wurden. Die Aktie brach zeitweise um 13,3 Prozent ein.
Das Nokia-Kerngeschäft mit Mobiltelefonen steckt in roten Zahlen fest. Der Konzern gab bekannt, dass die operative Gewinnmarge - das Verhältnis von Umsatz und Ergebnis - im vergangenen Quartal bei minus drei Prozent lag statt der angepeilten Null-Linie. Im zweiten Vierteljahr werde sie bestenfalls gleich oder noch niedriger sein.
Im ersten Quartal verkaufte Nokia zwei Millionen Smartphones. Zum Vergleich: Apple setzte im Weihnachtsquartal 37 Millionen seiner iPhones ab.
SDA
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