Nokia-Aktie befindet sich im freien Fall
Vermasselter Start des neuen Smartphones, Senkung der Gewinnprognosen: Bei Nokia läuft zurzeit nichts zusammen. An der Börse bekommt dies der finnische Handy-Hersteller deutlich zu spüren.
Krisenstimmung bei Nokia: Der finnische Handy-Hersteller hat die Prognose für seine Handysparte für das erste Quartal gesenkt. Vor allem die harte Konkurrenz beim Verkauf von Handys und Smartphones in Schwellenmärkten werde die Leistung im ersten Quartal drücken, teilte das Unternehmen heute mit. Auch für das zweite Quartal sei keine Besserung zu erwarten. Die Gewinnspanne für das erste Quartal lag demnach «bei minus drei Prozent und nicht wie erwartet bei minus zwei bis plus zwei Prozent.»
Nach der Bekanntgabe sackten die Nokia-Aktien zwischenzeitlich um 18 Prozent auf 3,13 Euro ab. Geschäftsführer Stephen Elop bezeichnete die Entwicklung in einer Stellungnahme als enttäuschend. Dabei hatte der strauchelnde Konzern mit der Präsentation seines neuen Windows-basierten Modells Lumia gehofft, im hart umkämpften Smartphone-Markt punkten zu können.
Softwarefehler vermasselt Start
Doch es kam anders als erhofft: Der finnische Handy-Hersteller hat den Marktstart seines iPhone-Konkurrenten vermasselt. Das erst am Sonntag in den USA eingeführte Smartphone Lumia 900 habe einen Softwarefehler und könne die Datenverbindung verlieren, räumte Nokia am Mittwoch ein.
«Um den 16. April» soll es demnach eine Software geben, die den Fehler behebt. Alte und neue Käufer bekommen das Handy nun de facto sogar umsonst: Bis 21. April erhält jeder eine Gutschrift in Höhe von 100 Dollar über Nokias Mobilfunkpartner AT&T, auch rückwirkend.
Weltweiter Verkaufsstart im Sommer
Das Handy ist dort exklusiv für 99,99 Dollar inklusive Zwei- Jahresvertrag im Angebot. Bis zum Sommer soll es weltweit verkauft werden.
Mit dem Windows-Handy, das bereits mehrere Preise gewonnen hat, will Nokia endlich auf dem heiss umkämpften Smartphone-Markt zu den Rivalen Apple und Google aufschliessen. Der Hoffnungsträger gilt für Nokia als entscheidend für das Comeback in den USA.
Die Europäer sind zwar nach Absatz immer noch Weltmarktführer bei Handys, doch bei den boomenden Smartphones haben sie längst das Nachsehen, vor allem wegen der schwachen Stellung in den USA.
Dabei hatte Nokia das Smartphone quasi erfunden, nämlich Ende der 1990er Jahre mit der Communicator-Reihe. Bis zum Start des populären iPhone von Apple war Nokia Marktführer. Ende 2010 holten sich die Finnen dann den früheren Microsoft-Manager Stephen Elop an die Firmenspitze, um die Trendwende zu schaffen. Nokia gab auch die eigene Handy-Software Symbian auf und wechselte zum Microsoft- Betriebssystem.
dapd/mrs
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