Noch sind viele Fragen offen
können sich nicht für eine Fusion erwärmen.
Sollen Amsoldingen, Höfen, Ober- und Niederstocken einen Vertrag ausarbeiten, um sich auf Anfang des nächsten Jahres zusammenzuschliessen? Über diese Frage werden die ausserordentlichen Gemeindeversammlungen am 29.Februar entscheiden. Am Donnerstagabend gabs zu diesem Thema eine Infoveranstaltung in der Mehrzweckhalle Amsoldingen. Das Interesse an Informationen war gross, obwohl der Grundlagenbericht mit Argumenten und Gegenargumenten sowie den Positionen der vier Gemeinderäte bereits in alle Haushaltungen verschickt worden war: Weit über 100 Leute fanden sich in der Halle ein. «Wir haben uns heute darauf konzentriert, Leichen im Keller der anderen zu finden, statt etwas zu wagen», sagte ein Besucher gegen Schluss der Diskussions- und Fragerunde. Tatsächlich: Um finanzielle Fragen drehten sich die Gespräche sowie um den künftigen Standort der Verwaltung und der Schule. Amsoldingen: Höhere Steuern Bevor sich die Anwesenden äussern konnten, legten die Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten die Standpunkte der vier Gemeinderäte dar: Esther Siegenthaler für Amsoldingen, Samuel Eicher für Höfen, Markus Leuenberger für Ober- und Regula Betschen für Niederstocken. Für Amsoldingen ist die Fusion zu teuer, die Bürger dieser Gemeinde müssten als einzige die Steuern erhöhen. Der Gemeinderat beantragt deshalb, die Fusion abzubrechen. Sollte sie aber doch zustande kommen, möchte er den Standort der Verwaltung und der zentralisierten Schule im eigenen Dorf haben. Oberstocken: Tiefere Steuern Die Höfener hingegen möchten die Verwaltung in ihrem Dorf behalten. Trotzdem stellt der Gemeinderat von Höfen seinen Bürgern keinen Antrag, diese sollen frei entscheiden. Auch der Gemeinderat von Niederstocken ist gegen eine Fusion; mit dem Verwaltungsstandort Amsoldingen kann er sich partout nicht anfreunden. Der Oberstockner Gemeinderat ist der einzige, der seinen Bürgern ein Ja ans Herz legt. Die Gemeinde mit dem Steuersatz von 2,04 würde finanziell am meisten von der Fusion profitieren. Weder pro noch contra Als Vertreter des Kantons war Regierungsstatthalter Marc Fritschi zu Gast. Da der Kanton Gemeindefusionen befürwortet und subventioniert, hatten viele Anwesende von Fritschi wohl ein klares Votum in diese Richtung erwartet. Doch dieser bezog keine klare Stellung. Ob die vier Gemeindeversammlungen am 29.Februar Ja zur Ausarbeitung eines Fusionsvertrages sagen oder nicht: Fritschi kann beide Positionen verstehen und versicherte, dass man in Zukunft auf ihn zählen könne, ob als neue, vergrösserte Gemeinde oder in der bisherigen Form. Es geht zu schnell In der Diskussionsrunde zeigte sich, dass sich viele Bürger vom hohen Fusionstempo überfordert fühlen. Ob denn die Schlussabstimmung über den Fusionsvertrag tatsächlich schon am 29.Mai stattfinden müsse, wollte ein Teilnehmer wissen. «Ja», antwortete Esther Siegenthaler als Leiterin der interkommunalen Fusionsprojektgruppe, «sonst wäre ein Vollzug auf den 1.Januar 2013 nicht möglich.» Dass sowohl die Schule als auch die Verwaltung in Amsoldingen sein sollen, sorgte ebenfalls für einigen Unmut. Die Zukunft der Schule brennt den Bürgerinnen und Bürgern besonders unter den Nägeln. Zurzeit sind die Schulen von Amsoldingen und Höfen bereits fusioniert, der Unterricht findet an beiden Standorten statt. Nur eine Dreierfusion? Falls der Zusammenschluss der vier Gemeinden scheitert, können Leuenberger und seine Oberstockner weiterträumen – einfach in einer etwas abgespeckteren Form: Dann kommt ein Dreierfusionsprojekt zwischen den beiden Stocken und Höfen auf den Tisch. Marc Imboden>
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