Noch fehlt Geld für Bottas Sternwarte
Die Baubewilligung für die neue Sternwarte wird auf das Frühjahr erwartet. Für das 9-Millionen-Projekt ist aber erst gut die Hälfte des Geldes zugesichert.

Der Neubau einer Sternwarte auf der Uecht ist auf guten Wegen: Der bekannte Tessiner Architekt Mario Botta hat ein Projekt entworfen, im Februar 2017 wurde das Baugesuch eingereicht.
Andreas Blaser, Stiftungsratspräsident der Sternwarte Uecht, lobt die Zusammenarbeit mit Botta. Wie viel man ihm bezahlt, kann Blaser noch nicht sagen, nur so viel, dass er zu «den ganz normalen SIA-Konditionen» arbeite, da er selber Hobbyastronom sei und sich auch persönlich für das Projekt begeistere.
Blaser hofft, dass die Baubewilligung im Frühjahr eintrifft und man zum Jahreswechsel 2018/2019 mit dem Bau beginnen kann. Denn Einsprachen gab es keine. Bloss eine Anwohnergruppe hatte die Befürchtung geäussert, dass auf der Naturstrasse Seitenberg–Uecht (Gemeinde Niedermuhlern) mit Mehrverkehr und damit mit mehr Staub zu rechnen sei.
Weil diese Strasse nicht als Zufahrt für die Sternwarte genutzt werden solle, betreffe sie das Neubauprojekt aber nicht direkt, sondern die Gemeinde, sagt Andreas Blaser. Er betont, dass die Stiftung als Betreiberin des Observatoriums ebenfalls daran interessiert sei, dass Strassenstaub nicht die Himmelsbeobachtungen beeinträchtige.
Ohne Fremdkapital
Die Sternwarte samt Multimediaausstattung, Besucherräumen, einem Turm mit Instrumentarien und einem Elektrobus für den Besuchertransport soll rund 9 Millionen Franken kosten.
«Davon haben wir gut die Hälfte des Betrages in Aussicht», sagt Blaser und betont, dass die Stiftung zur Sicherung des Betriebs kein Fremdkapital aufnehmen möchte, sondern den Rest der Kosten mit Zuwendungen von Sponsoren, gemeinnützigen Organisationen und Geldern der öffentlichen Hand decken will. Dies insbesondere aus dem Fonds für Standortförderung, den Bund und Kanton speisen.
«Wir sind zuversichtlich, die nötigen Kriterien zu erfüllen, und hoffen auf Mitunterstützung des Projektes durch die öffentliche Hand», sagt Blaser. Für die Finanzierung würden Gespräche mit verschiedenen Interessengruppen aus Bildung, Forschung, Tourismus und Architektur geführt.
Es brauche aber noch grosse Anstrengungen, um dieses einzigartige Projekt realisieren zu können. Für Beträge bis 35'000 Franken besteht die Möglichkeit, auf der Website der Stiftung Uecht (www.uecht.ch) einen Namen als Widmung oder Werbung auf ein Sternbild oder auf einen Stern einzutragen.
Ein Astrolehrpfad
Gemäss Anliegen der Stiftung soll den Besuchern nebst der Sternenbeobachtung im Observatorium ein spannendes Erlebnis geboten werden. So soll der bestehende Wander- und Bikeweg vom Tavel-Denkmal zur Uecht zu einem Astrolehrpfad werden.
Die historische Schaerer-Sternwarte ist als Museum vorgesehen, das die Entstehung der astronomischen Forschung dokumentiert. Einsetzen will man aber auch neue, multimediale Präsentationstechniken. Für diese wird derzeit der Partner ausgewählt, der die szenografische Gestaltung umsetzt.
Naturpark interessiert
Beim Naturpark Gantrisch erhofft man sich von der Sternwarte eine Förderung der Destination, auch für Nachtaktive. Schon heute bewirbt der Naturpark auf seiner Website die Sternwarte.
Weil es im Gantrischgebiet nachts dunkler ist als in Stadtnähe, wollen sich die Parkverantwortlichen längerfristig für das internationale Dark-Sky-Parkzertifikat bewerben. Bereits gibt es nächtliche Freizeitangebote. Diese sollen erweitert werden.
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