Nkufos Tore und Grichtings Wert
Am Samstag (in Chisinau)und am nächsten Mittwoch (in Genf)trifft die Schweiz in der WM-Qualifikation zweimal auf Moldawien. Die 22 Nationalspieler sind unterschiedlich in Form. Eine Bilanz – von Nkufo bis Gelson.

Blaise Nkufo (33 Jahre, Twente Enschede, 22 Länderspiele/6 Tore)
Der Dauerbrenner: In 27 von 28 Ligaspielen dabei, 16 Treffer für den überraschenden Eredivisie-Zweiten. Kommt in starker Verfassung zum Nationalteam, in dem er unter Trainer Ottmar Hitzfeld in den ersten vier WM-Ausscheidungsspielen je einmal traf. In der Ära Köbi Kuhn waren ihm nur 2 Tore geglückt.
Stéphane Grichting (29, Auxerre, 26/0)
In 28 von 29 Ligue-1-Partien von A bis Z dabei, ein zuverlässiger Wert bei Auxerre und darum auch von Hitzfeld geschätzt. An Grichting weiss er, was er hat: keinen Blender, sondern einen Arbeiter, der sich selber einzuschätzen weiss. Der Walliser blüht unter dem neuem Coach auf und ist sicherer Teil der Schweizer Innenverteidigung.
Almen Abdi (22, Zürich, 5/0)
Beim FCZ der Regisseur, in der Nationalmannschaft in der Warteschlaufe. Präsentierte sich zu Beginn des Jahres nicht in guter Form, hat sich mittlerweile wieder gefangen. Seine Qualitäten lassen sich unter anderem an der Torschützenliste ablesen: Er führt sie mit 15 Treffern vor Teamkollege Eric Hassli (13) an.
Marco Wölfli (26, Young Boys, 2/0)
Der YB-Goalie spielt seit zwei Jahren auf hohem Niveau und hat sich als Nummer 2 hinter Diego Benaglio etabliert. Trotz ausgezeichneter Leistungen ist Wölfli vor Fehlern nicht gefeit – in Vaduz patzte er wegen einer Unkonzentriertheit.
Benjamin Huggel (31, Basel, 30/1)
Bei Basel der absolute Chef im Mittelfeld, erzielt auch immer wieder wichtige Tore für den FCB, zum Beispiel am letzten Mittwoch den 1:0-Siegtreffer im Cup-Viertelfinal beim FCZ (mit einem umstrittenen Penalty).
Diego Benaglio (25, Wolfsburg, 18/0)
Die unumstrittene Nummer eins im Nationalteam. In Wolfsburg zeigte Benaglio zu Beginn des Jahres aber – auch wegen einer Verletzung der Patellasehne – ungewohnte Schwächen. Er steigerte sich und erhielt nach dem 3:0-Sieg in Bielefeld ein Extralob von Trainer Felix Magath: «Ohne Benaglio wären wir in Schwierigkeiten geraten.»
Alex Frei (29, Dortmund, 65/37)
Hat zu Dortmund-Trainer Jürgen Klopp ein angespanntes Verhältnis. Mit 9 Toren aber trotz zeitweiliger Ersatzrolle mit Abstand bester BVB-Torschütze. Mit seiner Quote im Nationalteam ist der Captain unverzichtbar.
Stephan Lichtsteiner (25, Lazio Rom, 19/0)
Hat sich nach seinem Wechsel von Lille nach Rom bei Lazio durchgesetzt. In 25 von 29 Serie-A-Spielen wurde er berücksichtigt. Vom «Corriere della Sera» wurde der Luzerner ins Newcomerteam gewählt. Auf der rechten Abwehrseite erste Wahl.
Alberto Regazzoni (25, Young Boys, 3/0)
Spielt bei YB eine starke Saison, lässt allerdings teilweise die Effizienz vermissen. 2 Tore und 6 Assists sind okay, aber nicht überragend, zudem hat der Dribbler einige Elfmeter herausgeholt. Passt als schneller Flügel und guter Joker ins Konzept von Ottmar Hitzfeld.
Blerim Dzemaili (22, Torino, 9/0)
Nach einer schwierigen Zeit mit Verletzungspech in Bolton hat sich der Mittelfeldspieler bei Torino etabliert. Was dem ehemaligen FCZ-Strategen fehlt, ist nach wie vor die Torgefährlichkeit: 0 Tore in 22 Saisonspielen.
Marco Padalino (25, Sampdoria Genua, 1/0)
Weil Valon Behrami verletzt ist, hat der in der Deutschschweiz unbekannte Padalino gute Chancen, in Moldawien von Anfang an zu spielen. Mit 22 Saisonspielen eine der Stützen in Genua. Padalino spielt sehr solid. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.
Tranquillo Barnetta (23, Leverkusen, 41/6)
Stammspieler in Klub und Nationalteam. Sein Weg zu einem grossen europäischen Verein scheint vorgezeichnet. Seine hohen Qualitäten sind unbestritten, aber er ist selbstkritisch genug, um zu wissen: An der Konstanz muss er hart arbeiten.
Gökhan Inler (24, Udinese, 27/1)
Nicht mehr so dominant wie in der letzten Saison, als er derart stark spielte, dass er noch im August ein Thema bei Arsenal war. Dennoch ist der Gestalter im Mittelfeld gesetzt – bei Udinese und im Nationalteam.
Johnny Leoni (24, Zürich, kein Länderspiel)
Ein solider Goalie, der sich in diesem Jahr aber auch Aussetzer leistete: beim späten 2:2 gegen GC, als er einen einfachen Ball nicht festhielt, oder jüngst beim 2:4 bei YB, als er nach einem weiten Flankenball auf Seydou Doumbia stehen blieb.
Ludovic Magnin (29, Stuttgart, 57/3)
14 Einsätze, mit durchschnittlichen bis ordentlichen Auftritten. Gegen Hoffenheim (3:3) leistete sich der Romand eine miserable Leistung. Ersetzt im Nationalteam Christoph Spycher (verletzt).
Reto Ziegler (23, Sampdoria Genua, 6/1)
Bei Sampdoria ein Pendler zwischen Spielfeld und Ersatzbank. Der vielseitig einsetzbare Linksfuss hat nach einer Odyssee durch Europa (Tottenham, Hamburg, Wigan) mittlerweile sein Glück in Genua gefunden, bestritt in dieser Saison immerhin 15 Partien in der Serie A.
Patrick Müller (32, Monaco, 81/3)
Nach einem halben Jahr ohne Spielpraxis stand er im neuen Jahr regelmässig im Team. Gegen Nancy zuletzt war Müller aber wieder Zuschauer. Unersetzlich ist aber seine Erfahrung. Deswegen hat Hitzfeld ihn aufgeboten. Und: Er akzeptiert die Rolle des Ersatzmannes klaglos.
Valentin Stocker (19, Basel, 3/1)
Der Aufsteiger des letzten Jahres stagniert in Basel ein bisschen, aber das ist in seinem Alter durchaus verständlich. Ist beim FCB kein unumstrittener Stammspieler, aber die Zukunft gehört dem Wirbelwind. In bisher 22 Spielen oft ein- oder ausgewechselt, schoss der Offensivspieler 3 Tore.
Eren Derdiyok (20, Basel, 10/1)
Steht beim FCB im Schatten von Marco Streller. Bringt es in dieser Saison auf erst 958 Einsatzminuten (6 Tore, dazu 6 Assists – Streller schoss erst 3 Tore und verbuchte 2 Assists). Hitzfeld wird ihm wohl die gleiche Rolle geben wie Christian Gross in Basel: jene des Jokers.
Philippe Senderos (24, Milan, 32/3)
Bewegt sich zwischen Bank und Platz, zuletzt in Neapel (0:0) nach 72 Minuten eingewechselt. Wurde von der italienischen Presse unzimperlich angepackt. Immerhin: Nach monatelangem Reservistendasein spielte Senderos in der Serie A seit Anfang Jahr neunmal für Milan, davon viermal über die volle Distanz.
Johan Djourou (22, Arsenal, 23/1 Tor)
Kam in 30 Premier-League-Spielen in dieser Saison erst zwölfmal zum Einsatz, spielte viermal in der Champions League. Grobe Aussetzer verzeichnete er nicht. Wird gegen die Moldawier aber wohl die gleiche Rolle spielen wie im Klub – und vorerst auf der Bank Platz nehmen.
Gelson Fernandes (22, Manchester City, 16/0)
14 Einsätze sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Allerdings kam Fernandes oft nur zu Kurzauftritten. Hat seit dem Trainerwechsel von Sven-Göran Eriksson zu Mark Hughes keine guten Karten mehr. Er wollte weg, durfte aber nicht. Bleibt er auf Dauer Ersatz, kann er auch für Hitzfeld kein Thema mehr sein.
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