«Niemand will sein Land in diesem Zustand sehen»
Schüsse auf den Strassen, Ausgangssperren und enttäuschte Hoffnungen: In Ägypten herrscht den dritten Tag in Folge der Ausnahmezustand. Anwohner von Kairo berichten, wie sie die Aufstände erleben.
Mohamed Farag wohnt in Giza, einem Stadtteil, der zum Grossraum Kairo gehört. Seit die Polizei hier am Mittwoch mit Gewalt ein Protestcamp der Muslimbrüder auflöste, hat der 32-jährige Journalist seine Wohnung nicht mehr verlassen. Denn auch zwei Tage nach dem Blutbad mit mehr als 600 Toten ist die Lage angespannt: Auf der Strasse wird wieder demonstriert, durch das Telefon sind Protestrufe zu hören, dazwischen auch einzelne Schüsse.