«Nieder mit den Milizen»
Hunderte Menschen sind in Libyen auf die Strasse gegangen, um gegen die Milizen zu demonstrieren. Diese belagern seit zwei Wochen das libysche Aussenministerium in Tripolis.

Mehrere hundert Demonstranten haben am späten Freitagabend versucht, die seit zwei Wochen andauernde Belagerung des libyschen Aussenministeriums in Tripolis durch bewaffnete Milizen aufzuheben.
Wie ein AFP-Reporter berichtete, hatten sich die Demonstranten am Nachmittag im Zentrum der Hauptstadt zur Unterstützung der Regierung von Ali Seidan versammelt. Später zogen sie zum Aussenministerium. Auf ihren Plakaten war zu lesen: «Nieder mit den Milizen» oder «Das Volk unterstützt die aus den Wahlen hervorgegangene legale Regierung».
Unterstützer Ghadhafis ausschliessen
Zugleich sprachen sich die Demonstranten dafür aus, frühere Unterstützer des ehemaligen Machthabers Muammar al-Ghadhafi aus dem Staatsdienst auszuschliessen. Diese Forderung erhoben auch die bewaffneten Kämpfer vor dem Aussenministerium.
Das libysche Parlament verabschiedete auf ihren Druck hin vor wenigen Tagen ein entsprechendes Gesetz. Mehrere Kämpfer verlangten dann aber den Rücktritt von Ministerpräsident Seidan. Dieser gab am Mittwoch bekannt, er werde «in den kommenden Tagen» sein Kabinett umbilden.
Justizminister zurückgehalten
Die Lage vor dem Aussenministerium war am Abend zunehmend gespannt. Vor dem Eingang des Gebäudes gab es Rangeleien zwischen Demonstranten und Milizionären. Der Justizminister Salah al-Marghani wurde von den Milizen nach eigenen Angaben gewaltsam am Betreten des Gebäudes gehindert. Das Justizministerium wird von den Milizionären gleichfalls seit Ende April besetzt.
In Benghazi im Osten Libyens versammelten sich am Freitag ebenfalls mehrere hundert Demonstranten im Stadtzentrum. Sie protestierten gegen die Milizen und solidarisierten sich mit der Regierung.
SDA/chk
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