Reizthema EU-Beitritt
Bundesrats-Kandidatin Simonetta Somaruga hat sich als EU-Befürworterin «geoutet». Das sorgt für Gesprächsstoff bei unseren Leserinnen und Lesern.

Leserbrief vom 20. August «Reizthema EU-Beitritt» Die Leserbriefschreiberin regt sich darüber auf, dass sich Simonetta Sommaruga als EU-Befürworterin geoutet hat. Es ist nicht die einzige solche Wortmeldung von Lesern in den letzten Tagen und Wochen. Das Thema ist mittlerweile ein dermassen heisses Eisen, dass sogar Politiker, die wohl für einen Beitritt wären, sich kaum mehr trauen, dies auszusprechen. Ganz unabhängig davon, ob man selber dafür oder dagegen ist – es sollte doch noch erlaubt sein, eine Meinung zu äussern, ohne dass danach gleich eine Welle der Empörung à la «Wie kann sie es wagen» durch die Leserbriefspalten schwappt. Meine Güte, dann ist Frau Sommaruga halt dieser Meinung. Ist doch besser, sie sagt ehrlich ihre Meinung, dann kann auch darüber diskutiert werden. Leider haben wir dieses politische Klima insbesondere einer Partei zu verdanken, die es immer wieder schafft, ihre Anhänger dermassen aufzuwiegeln, dass eine sachliche Diskussion verunmöglicht wird. Christoph Zuber,Langenthal
Gerechte RevisionZum Thema Revision der ALV Die Arbeitslosenversicherung (ALV) muss als wichtige Sozialversicherung saniert werden, denn die Schulden von 7 Milliarden Franken sind unhaltbar. Doch trotz dieser Tatsache lehnen die Gewerkschaften mit der SP und den Grünen diese dringend nötige Revision ab und behaupten fälschlicherweise, dass damit Sozialabbau betrieben würde. Um diese für alle wichtige Versicherung zu revidieren, hat das Parlament eine ausgewogene Lösung erarbeitet, die mit 646 Millionen Franken Mehreinnahmen und 622 Millionen Einsparungen die ALV in rund 16 Jahren sanieren wird. Damit ist diese Revision eine langfristige Lösung und sichert den Schutz der Arbeitnehmer(innen), die beim Verlust des Arbeitsplatzes auf die ALV angewiesen sind. Denn nur mit dieser ist es möglich, die Zeit, bis eine neue Stelle angetreten werden kann, zu überbrücken, und zwar für die heutigen Arbeitnehmer(innen), die über eine bestimmte Zeit ihre Beiträge einbezahlt haben – genau das finde ich gerecht. Thomas Balmer, Bern
Kleiner, aber billigerZu den Verwaltungskosten der Krankenkassen Gemäss einer Statistik des Bundesamtes für Gesundheit verursachen die grossen Krankenkassen tendenziell die höheren Verwaltungskosten. Meiner Meinung nach ist dies aus folgenden Gründen der Fall: Erstens behält eine kleine Krankenkasse, wie beispielsweise die Simplon, die Übersicht über die Mitglieder. Zweitens finden bei einer Dorfkrankenkasse praktisch keine zeitraubenden und Kosten verursachenden Sitzungen statt. Drittens setzt sie sich mit vollem Engagement und zum Wohle der Mitglieder ein. Hinzufügen möchte ich noch, dass eine kleine Krankenkasse oft mehr tut, als im Pflichtenheft steht. Armin Arnold, Köniz
Bargeld gibt es nicht mehrZum Thema Spendenaufrufe Als vor wenigen Jahren das schreckliche Ereignis des Tsunamis in den Nachrichten verlautet wurde, waren sich meine Frau und ich sofort einig, mit einer Spende den vielen Opfern zu helfen. Seither haben sich die Meldungen über missbräuchliche Verwendung von Spendengeldern bei anderen katastrophalen Ereignissen fast überschlagen – und zum Glück erfährt die Öffentlichkeit davon. Selbst bei Institutionen, bei denen man derartige – sehr milde ausgedrückt – Unzulänglichkeiten nie vermutet hätte, stellvertretend für alle erwähne ich nur die Unicef, war dies der Fall. Seither spenden wir hin und wieder bedürftig aussehenden, bettelnden und/oder musizierenden Menschen auf der Strasse. Unserem Vorgehen wird man entgegenhalten, dass solche Bettler meist von organisierten Banden dazu angehalten werden. Den Kritikern erwidere ich, dass ich die Bettelnden frage, ob sie ein Stück Brot oder sonst etwas zum Essen möchten. Sofern sie zustimmen, besorge ich ihnen etwas in einem nahe gelegenen Laden. Bargeld gibt es von mir keines mehr! Wünschenswert wie auch effizienter wäre es, gingen die Spendenverteiler ebenso vor. Hans Gamliel,Rorschach
Vernünftiger VorschlagZur Nachfolgewahl im Bundesrat Bundesrat Moritz Leuenberger hat rechtzeitig auf Jahresende seinen Rücktritt angekündigt, sodass seine Partei in Ruhe einen Nachfolgekandidaten hätte bestimmen und bei baldiger Rücktrittsbestätigung die Wahl im Parlament so hätte festgesetzt werden können, dass einem neu gewählten Bundesrat die bisherigen Aufgaben geordnet und nicht Hals über Kopf hätten übertragen werden können. Eine solche Fristsetzung sollte zur Norm werden. Weil Bundesrat Hans-Rudolf Merz kurzfristiger zurückgetreten ist und Druck aufgebaut wurde, tritt nun Herr Leuenberger früher zurück, wobei die Fristen kürzer werden. Was den Ersatz von Bundesrat Merz betrifft: Ist es im Interesse des Volks, noch schnell einen FDP-Bundesrat zu wählen, der nach einer Legislaturperiode vereinbarungsgemäss wieder ersetzt werden müsste, wenn die FDP nicht drittstärkste Partei bleibt? Dies könnte den Steuerzahler mit Blick auf die Pension unnötig Geld kosten. Unter diesem Aspekt scheint mir der Vorschlag der SVP vernünftig, zusammenzusitzen und eine Regelung zu treffen, die nach den Wahlen von 2011 die Konkordanz entsprechend den Parlamentswahlergebnissen sichert. Emil Rahm,Hallau
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