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Asterix und Obelix werden auch im nächsten Band genussvoll Wildschweine verzehren, aber ihre Dialoge kommen dann aus einer neuen Feder: Der 49 Jahre alte Fabrice Caro ist der Autor des im nächsten Herbst erscheinenden 40. Bandes. «Ich werde den Personen treu bleiben», sagte der Comic-Autor, der in Frankreich als Fabcaro bekannt ist, der Nachrichtenagentur AFP. Der Verlag Albert René veröffentlichte am Dienstag eine erste Seite des kommenden Heftes.
Dort ist zu sehen, wie die beiden Gallier sich voller Freude über einen Wildschweinbraten hermachen, dabei aber von anderen Dorfbewohnern ungefragt Diättips bekommen. Während der Fischhändler Verleihnix ihnen «fünf Beeren und Gemüsesorten am Tag» empfiehlt, rät der Schmied Automatix zu regelmässiger körperlicher Betätigung.
Fabcaro ist erst der vierte Autor der Erfolgsserie, nach den beiden Erfindern Goscinny und Uderzo und zuletzt Jean-Yves Ferri, der sich laut Verlag nun einem anderen Projekt widmen will.
Titel des neuen Bandes ist noch geheim
«Ich war immer schon ein grosser Asterix-Fan. Das ist ein Geschenk für das Kind in mir», sagte Fabcaro zu seinem neuen Job. Als er das Angebot bekommen habe, habe er sofort angefangen, Skizzen zu machen und Ideen zu sammeln. Anne Goscinny, die Tochter eines der beiden Asterix- und Obelix-Väter, zeigte sich überzeugt: «Die Geschichte hat mich sofort gepackt. Sie ist lustig und sie entspricht dem, was mein Vater geschaffen hat.»
Der Titel des neues Bandes, der am 26. Oktober erscheint, ist noch geheim. Der jüngste Band «Asterix und der Greif», in dem Asterix und Obelix ein Fabeltier mit Löwentatzen und Adlerschwingen suchen, hatte sich 2021 in Frankreich innerhalb von zwei Monaten 1,5 Millionen Mal verkauft. (afp)
Der britische Ska-Sänger und Frontmann der Band The Specials, Terry Hall, ist tot. Das teilte die Gruppe in der Nacht zum Dienstag auf ihren Social-Media-Kanälen mit. Demnach starb Hall nach kurzer Krankheit, er wurde 63 Jahre alt.
Die in Coventry gegründeten Specials feierten in den 70er und 80er-Jahren in ihrer Heimat eine Reihe von Erfolgen mit Songs wie «Ghost Town», «Gangsters» und «Too Much Too Young». Ihre Zusammensetzung aus schwarzen und weissen Bandmitgliedern sowie ihre gesellschaftskritische Ausrichtung galten als revolutionär.

Hall hatte die Specials bereits 1981 verlassen und die Gruppe Fun Boy Three gegründet, brachte einige Mitglieder aber 2019 unter dem alten Bandnamen wieder zusammen. Die Gruppe würdigte ihn als «einen der brillantesten Sänger, Songwriter und -texter, die dieses Land je hervorgebracht hat».
Hall, der seine Frau und einen Sohn, sowie zwei weitere Kinder aus erster Ehe hinterlässt, verarbeitete in seinen Songs unter anderem auch extrem belastende Kindheitserfahrungen. Er war eigenen Angaben zufolge im Alter von 12 Jahren von einem Lehrer entführt und mehrere Tage lang sexuell missbraucht worden. Die Gruppe thematisierte aber auch rassistische Diskriminierung in Grossbritannien und den Verfall von Städten und gesellschaftlichen Strukturen in den 1970er und 1980er-Jahren. (sda)
Zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung nimmt nach der Corona-Pandemie wieder ohne weitere Bedenken am kulturellen Leben teil. Das sind doppelt so viele wie noch im Juni 2021, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht hervorging.
Dieses Fazit basiert auf der vierten Umfrage, die im September und Oktober 2022 im Auftrag des Bundesamts für Kultur (BAK) und des Generalsekretariats der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (GS EDK) durchgeführt worden ist. Seit der dritten Befragung im Juni 2021 sei die Bereitschaft zum Besuch einer Kulturveranstaltung «ohne grosse Bedenken» von 30 Prozent auf das Doppelte angestiegen.
Viele haben ihren Job in der Kultur aufgegeben
Ganz allgemein ist der Besuch von Kulturbetrieben im Gegensatz zu vor der Pandemie bei rund der Hälfte der Befragten gesunken, hiess es weiter. Sie hätten sich während der Coronakrise daran gewöhnt, zu Hause zu bleiben. Und nicht nur das: 18 Prozent der Menschen, die Tätigkeiten im kulturellen Amateurbereich ausgeübt hätten, haben diese inzwischen aufgegeben. Dabei leiste die Laienkultur einen «nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Zusammenhalt der Bevölkerung».
Immer wichtiger werden dagegen die kulturellen Angebote im digitalen Bereich. Die Umfrage bestätigt aber, dass diese den analogen Kulturbetrieb zwar ergänzen, nicht aber ersetzen können. 69 Prozent der 1235 Befragten in der ganzen Schweiz hielten die persönlichen Treffen und den Austausch vor Ort nach wie vor für unverzichtbar. (sda)
Das E.T.-Modell aus Steven Spielbergs Science-Fiction-Klassiker «E.T. – Der Ausserirdische» aus dem Jahr 1982 hat bei einer Auktion im US-Staat Kalifornien einen Preis von 2,56 Millionen US-Dollar (rund 2,4 Millionen Euro) erzielt. Das teilte das Auktionshaus Julien’s Auctions in Beverly Hills in der Nacht zu Montag mit. Das Erstgebot für das mechatronische Originalmodell des Designers Carlo Rambaldi hatte bei 500 000 US-Dollar gelegen. Geschätzt worden war es auf einen Wert zwischen zwei und vier Millionen Dollar. Wer den Zuschlag bekam, wurde nicht mitgeteilt.

Das Modell verfügt dem Katalog zufolge über 85 Bewegungspunkte und gilt als technische Meisterleistung. Über die Bewegungspunkte konnten unter anderem Gesichtsausdruck, Nase, Augen, Mund, Lider, Schultern, Arme, Hände und Finger gesteuert werden. E.T. wurde von zwölf professionellen Trickfilmzeichnern bedient. Der Film erzählt die Geschichte eines Ausserirdischen, der sich mit einem Jungen anfreundet, während er auf der Erde festsitzt. In den Hauptrollen sind Henry Thomas und Drew Barrymore zu sehen.
Barrymore hatte in ihrer gleichnamigen Show im Oktober verraten, dass sie ihren ausserirdischen Co-Star in E.T. für echt gehalten habe, als sie ihn im Alter von sieben Jahren erlebt habe. «Ich habe ihn wirklich zutiefst geliebt», zitierte das Magazin «People» Barrymore. «Ich würde ihm das Mittagessen bringen.»
Prinz Harry und Herzogin Meghan sollen sich einem britischen Medienbericht zufolge ein Krisentreffen mit der Royal Family wünschen. Die «Times» zitierte am Sonntag eine dem Paar nahe stehende Quelle mit den Worten: «Ja, zu 100 Prozent, sie möchten gerne ein Treffen.»
Harry und Meghan seien der Meinung, dass der Palast Doppelmoral zeige: Nach Rassismusvorwürfen gegen eine frühere Hofdame von Queen Elizabeth II. hatte der Palast ein Treffen zwischen ihr und jener schwarzen Aktivistin arrangiert, die die Vorwürfe erhoben hatte. Die Hofdame entschuldigte sich persönlich und öffentlich für ihre Kommentare und legte ihr Amt nieder.
«Nichts in dieser Richtung wurde getan, als Harry und Meghan ihre Sorgen geäussert haben – kein Treffen, keine offizielle Entschuldigung, keiner, keiner hat Verantwortung übernommen. Das ist schwer zu schlucken», sagte die zitierte Quelle aus dem Umkreis des Paares der Zeitung.

Vom Palast gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme. Eine royale Insiderquelle sagte der «Times» jedoch: «Wenn sie mit dem König Kontakt aufnehmen wollen – sie wissen, wo er wohnt.»
In einer mehrteiligen Netflix-Dokumentation über ihren Ausstieg aus dem Königshaus hatten Harry (38) und Meghan (41) in dieser Woche schwere Vorwürfe gegen den Palast erhoben: Dieser soll demnach den Medien negative oder falsche Informationen über das Paar zugesteckt haben. Ausserdem wirft Harry im Rückblick auf die Diskussionen über seine Zukunft seinem Vater Charles vor, Unwahrheiten gesagt zu haben. Sein Bruder Prinz William habe ihn zudem damals angeschrien. (sda)
Hollywood-Schauspieler Kevin Spacey muss sich seit Freitag wegen neuer Vorwürfe sexueller Belästigung vor einem Londoner Gericht verantworten. Der 63-jährige Oscar-Gewinner war zu dem Termin im Westminster Magistrates Court per Video zugeschaltet. Spacey wird vorgeworfen, einen Mann sexuell belästigt und ihn zudem gegen dessen Willen in sexuelle Handlungen verwickelt zu haben.
Die Taten sollen laut der Strafverfolgungsbehörde CPS zwischen 2001 und 2004 begangen worden sein. Insgesamt liegen sieben Anklagepunkte gegen Spacey vor. Die nächste Anhörung ist für den 13. Januar angesetzt. Dann soll der Schauspieler auch persönlich vor Gericht erscheinen.

Im Juli hatte der Schauspieler in drei ähnlichen Fällen, die sich zwischen 2005 und 2013 in London und im westenglischen Gloucestershire ereignet haben sollen, auf nicht schuldig plädiert. Die Verhandlung dieser insgesamt fünf Anklagepunkte soll am 6. Juni beginnen.
Der US-Bürger Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Leiter des Old-Vic-Theaters in London. Der aus Filmen wie «Die üblichen Verdächtigen» und «American Beauty» sowie der erfolgreichen Netflix-Serie «House of Cards» bekannte Spacey war lange Zeit ein gefeierter Hollywood-Star. Wegen Missbrauchsvorwürfen im Zuge der vor fünf Jahren entstandenen #MeToo-Bewegung wurde er aber schlagartig zum Geächteten.
Im Oktober wurde Spacey in einem Zivilprozess in den USA vom Vorwurf der sexuellen Belästigung freigesprochen. Im Sommer 2019 waren im US-Bundesstaat Massachusetts Ermittlungen gegen ihn wegen des Vorwurfs eines sexuellen Übergriffs eingestellt worden. (AFP)
Vom 18. bis 25. Januar steht Solothurn wieder im Zeichen des Films. Einzelheiten der 58. Solothurner Filmtage, so etwa der Eröffnungsfilm «This Kind of Hope», sind bereits bekannt – heute wird das gesamte Programm veröffentlicht.
Der Dokumentarfilm «This Kind of Hope» des schweizerisch-polnischen Regisseurs Pawel Siczek sei ein Blick in die Geschichte und Gegenwart von Belarus und werde als Weltpremiere gezeigt, teilten die Veranstalter Ende November mit. Im Zentrum steht Andrei Sannikov, der in den 1990-er Jahren als Diplomat massgeblich an der nuklearen Abrüstung von Belarus beteiligt war und später als Präsident kandidierte.
Das Spezialprogramm «Rencontre» widmen die Solothurner Filmtage erstmals dem Thema Filmschnitt. Im Zentrum steht die Arbeit der schweizerisch-niederländischen Filmeditorin Katarina Türler.
Weil Filmeditorinnen und -editoren oft im Schatten der Regie stehen, sei es an der Zeit, dieses Berufsfeld zu würdigen, teilte das Festival mit. Türler arbeitet seit über 20 Jahren in diesem Gebiet und hat in über 60 Filmen mitgewirkt. Darunter niederländische und internationale, aber auch Schweizer Produktionen. (sda)
Dave Chappelle, einer der bekanntesten Stand-Up-Comedians der USA, holte bei seinem Auftritt in San Francisco einen besonderen Gast auf die Bühne: Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk. «Heissen Sie den reichsten Mann der Welt willkommen», sagte Chappelle. Doch die Reaktion des Publikums war alles andere als gastfreundlich: Musk wurde ausgebuht.
Beide Männer auf der Bühne schienen von dem nicht enden wollenden Buh- und Pfeifkonzert überrascht zu sein – was einigermassen seltsam ist. Schliesslich befand man sich in San Francisco, wo Musk nach seiner 44 Milliarden Dollar teuren Übernahme von Twitter im Oktober Tausende von Mitarbeitern entlassen hatte, und selbst denjenigen, die ihren Job behielten, sagte er, sie müssten «Überstunden mit hoher Intensität» leisten.
«Es klingt, als ob einige der Leute, die du gefeuert hast, im Publikum sitzen», versuchte Chappelle die Situation mit einem halbernsten Witz zu retten.
«Was soll ich sagen?», so ein sichtlich überforderter Musk. «Sag nichts, du zerstörst damit nur ihren Moment», antwortete Chappelle, «das ist der Klang von ansteigendem zivilem Ungehorsam.»
Auf Twitter schrieb Musk später, dass «10 Prozent der Leute» buhten, «90 Prozent» hätten ihm zugejubelt. (phz)
Der US-amerikanische Komponist Angelo Badalamenti, der David-Lynch-Werke wie «Blue Velvet», «Twin Peaks» oder «Mulholland Drive» vertonte, ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Sonntag eines natürlichen Todes, wie seine Managerin Laura Engel der «Los Angeles Times» und der «Washington Post» am Montag mitteilte.
Badalamentis Nichte Frances sagte laut «Hollywood Reporter» und «New York Times», dass der Komponist in seinem Haus in Lincoln Park im US-Bundesstaat New Jersey gestorben sei. Er wurde 85 Jahre alt.

Der Grammy-Preisträger und Stammkomponist von US-Regisseur David Lynch wurde vor allem durch die eindringliche, melancholische Musik für die Hit-Serie «Twin Peaks» bekannt. Auch die Soundtracks für «Wild at Heart», «Lost Highway» und «The Straight Story» stammten von Badalamenti. Neben seiner engen Zusammenarbeit mit Lynch vertonte er auch Filme anderer Regisseure, darunter «Secretary» und «Stalingrad».
Im Plattenstudio arbeitete Badalamenti mit Musikgrössen wie David Bowie, Michael Jackson, Paul McCartney, Nina Simone und Marianne Faithfull zusammen. (sda)
Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) haben in einem neuen Trailer zu ihrer Netflix-Doku mit Vorwürfen gegen das britische Königshaus und die Medien nachgelegt.
In dem am Montag veröffentlichten, gut einminütigen Clip sagt Harry mit Blick auf Prinz William: «Sie waren bereit, zu lügen, um meinen Bruder zu schützen. Sie waren aber nie gewillt, die Wahrheit zu sagen, um uns zu schützen.» Auf wen er sich bezieht, geht aus dem Trailer nicht hervor. Meghan findet noch deutlichere Worte: «Ich wurde nicht den Wölfen vorgeworfen, ich wurde an sie verfüttert», sagt sie.
Die Ausschnitte geben den Auftakt für drei weitere Folgen der viel beachteten sechsteiligen Dokumentation über die Beziehung Harry und Meghans sowie deren Bruch mit dem Königshaus vor knapp drei Jahren. Sie liegen seitdem vor allem mit Harrys Vater Charles (74), der inzwischen König ist, und Harrys Bruder Prinz William (40) im Clinch.
Die bereits in der vergangenen Woche drei veröffentlichten Folgen lösten bisher nicht die erwartete Eskalation aus. An diesem Donnerstag sollen drei weitere Episoden veröffentlicht werden, die womöglich mehr Zündstoff enthalten. Der Trailer jedenfalls lässt vermuten, dass Harry und Meghan sich darin nicht zurückhalten. (sda)
Die schwarze Komödie «The Banshees of Inisherin» geht mit acht Nominierungen als Favoritin in das Rennen um die Golden Globes. Auch die Science-Fiction-Komödie «Everything Everywhere All at Once», die Hollywood-Satire «Babylon» und Steven Spielbergs autobiografisches Drama «The Fabelmans» haben mehrere Gewinnchancen. «Avatar: The Way of Water» und «Top Gun: Maverick» sind mit im Rennen um den Preis für das beste Drama.

Die Nominierungen für die Auszeichnungen des Verbands der Auslandspresse (HFPA) in 27 Film- und Fernsehkategorien wurden am Montag in Beverly Hills bekanntgegeben. Auch der deutsche Kriegsfilm «Im Westen nichts Neues» hat Chancen auf eine Trophäe. Die Literaturverfilmung von Regisseur und Drehbuchautor Edward Berger wurde in der Sparte «Bester nicht-englischsprachiger Film» nominiert. Dort gibt es vier weitere Kandidaten, darunter «Close» aus Belgien.
Zu den Schauspielern, die für einen Globe nominiert sind, zählen unter anderem Cate Blanchett («Tàr»), Ana De Armas («Blonde»), Michelle Williams («The Fabelmans»), Austin Butler («Elvis»), Daniel Craig («Glass Onion: A Knives Out Mystery») und Colin Farrell («The Banshees of Inisherin» ).
Die Trophäen in Form einer goldfarbenen Weltkugel sollen am 10. Januar verliehen werden. Der Sender NBC will die 80. Trophäen-Vergabe wieder live ausstrahlen. Als Moderator wurde der US-Komiker und Schauspieler Jerrod Carmichael (35) angekündigt. (sda)
Eigentlich klingt die Beschreibung schon nach dem Patentrezept für einen Bestseller: Einem niedlichen Wesen (Maulwurf) spielt das Schicksal übel mit (Kot landet auf seinem Kopf). Und die anschliessende Suche nach dem Ursprung allen Übels entwickelt sich zu einem Roadtrip durch die Tierwelt, durchzogen von einer unschuldigen Dosis Pipi-Kacka-Humor: Das Buch «Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat» befriedigt seit 1989 nicht nur kindliche Neugier. Sondern auch aufs Vortrefflichste den Wunsch nicht weniger Tanten, Freunde, Göttis und Gotten, die gerade noch erlaubte Prise Nonkonformismus unter den Weihnachtsbaum oder auf den Gabentisch beim Kindergeburtstags zu bringen.
Der Mann, der den von Werner Holzwarth getexteten Maulwurf so wunderbar anthropomorph in Szene setzte, ist nun am 11. Dezember im Alter von 74 Jahren in Wuppertal gestorben: Wolf Erlbruch, der seine Karriere als Grafiker in der Werbung begann und für internationale Magazine arbeitete und später an Hochschulen in Düsseldorf, Essen und Wuppertal lehrte, illustrierte seit 1985 Kinder- und Jugendbücher. Und tat das bald mit immensem Erfolg: Er wurde – nicht nur für den Maulwurf – mehrfach mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und mit dem Hans Christian Andersen Preis (2006), als bisher einziger Deutscher erhielt er zudem den «kleinen Nobelpreis», den Astrid-Lindgren-Memorial-Award.
Dabei wäre der kleine Maulwurf fast nicht zu seiner Heldenreise aufgebrochen: Es sei nicht einfach gewesen, einen Verlag zu finden, erzählte Erlbruch einmal in einem Interview, «die meisten fanden das Thema igittigitt». Als sich dann doch ein Verleger fand, musste der seinen Mut zu etwas Anrüchigkeit keinesfalls bereuen: Auch, wenn ein paar vorlesende Onkel und Tanten die Nase gerümpft haben mögen, verkaufte sich der Band mehr als drei Millionen Mal und wurde in 27 Sprachen übersetzt. Manche – und zu ihnen gehörte der feinsinnige Beobachter Wolf Erlbruch – können selbst aus Mist Gold machen. (Moritz Baumstieger)
Die Europäische Filmakademie hat den Filmemacher Ruben Östlund für die beste Regie ausgezeichnet. Der Schwede nahm die Auszeichnung am Samstagabend im isländischen Reykjavik entgegen. Geehrt wurde er für seine Satire «Triangle of Sadness».

Der Film erzählt von einer Luxuskreuzfahrt, die anders endet als geplant. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises ist die Produktion mehrfach nominiert, unter anderem als bester Film. In der Kategorie Dokumentarfilm ist der Schweizer Film «Girl Gang» von Susanne Regina Meures nominiert.
Der Europäische Filmpreis gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die Mitglieder der Filmakademie konnten in etlichen Kategorien über die Preisträgerinnen und Preisträger abstimmen, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. (sda)
Die französische Schriftstellerin Annie Ernaux ist mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Die 82-Jährige wurde am Samstag auf einer feierlichen Preiszeremonie im Konzerthaus von Stockholm für ihre literarische Arbeit geehrt. König Carl XVI. Gustaf überreichte ihr ebenso wie den Ausgezeichneten in den wissenschaftlichen Preiskategorien die renommierte Nobelmedaille. (Lesen Sie dazu: Eine gute, eine wunderbare Wahl!)

«Ein unerbittlicher Blick und ein schlichter Stil sind Markenzeichen von Annie Ernaux», würdigte Anders Olsson, der Vorsitzende des Nobelkomitees der Schwedischen Akademie, die Preisträgerin.
Die Schwedische Akademie hatte Anfang Oktober verkündet, dass Ernaux in diesem Jahr mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wird. Sie bekam den Preis «für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Beschränkungen der persönlichen Erinnerung aufdeckt».
Der Nobelpreis für Literatur gilt als die wichtigste literarische Auszeichnung der Welt. 2021 war er an den bis dahin relativ unbekannten tansanischen Schriftsteller Abdulrazak Gurnah gegangen. (sda)
Der Präsident des FC St. Gallen, Matthias Hüppi, erhält die diesjährige Arosa-Humorschaufel. Die Jury des Kleinkunstpreises zeichnete ihn für «seinen Mut und Zivilcourage» aus, mit der er im Mai dieses Jahres im Berner Fussballstadion «Wankdorf» eine Gewalteskalation verhindert habe.

Im chaotischen Trubel habe Hüppi die Nerven behalten, hiess es in einer Mitteilung des Humorfestivals vom Samstag. Der «ehemalige Starjournalist des Schweizer Fernsehen» und heutige Vereinspräsident sei von der Zuschauertribüne auf den Platz heruntergesprintet und habe den Vermummten die Stirn geboten und diese so zur Räson gebracht, nachdem die Fans des FC St. Gallen den Cupfinal gegen Lugano verloren hatten.
Die Arosa-Humorschaufel findet 2022 zum 31. Mal statt. Die Schaufel aus Eis wird an eine Persönlichkeit aus Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sport verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem «Tschugger» David Constantin, Alt-Bundespräsidentin Doris Leuthard, Nationaltrainer Murat Yakin oder Touristikunternehmer Samih Sawiris. (sda)
US-Popstar Taylor Swift macht offenbar Ernst mit ihren Plänen im Filmgeschäft. Die 32-Jährige plane ein Werk in Spielfilmlänge, kündigte am Freitag das Produktionsstudio Searchlight Pictures an.
Swift werde dabei sowohl für das Drehbuch verantwortlich sein als auch Regie führen. Taylor ist eine unvergleichbare Künstlerin und Geschichten-Erzählerin», erklärte Searchlight Pictures. «Es ist eine wahre Freude und ein Privileg, sie auf ihrem aufregendem neuen Abenteuer zu begleiten.»
US-Medienberichten zufolge ist das Drehbuch für den Film bereits fertig. Details über seinen Inhalt oder mögliche Schauspieler wurden nicht genannt.

Swift ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der vergangenen Jahrzehnte. Die Nachfrage nach Tickets für ihre neue Tour war im vergangenen Monat so stark, dass das Buchungssystem zusammenbrach. Die Künstlerin hat bereits einen 15-minütigen Kurzfilm vorgelegt, der rund um ihren Hit «All Too Well» spielt.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat den Begriff «Zeitenwende» zum «Wort des Jahres» 2022 in Deutschland gekürt. «Zeitenwende» steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und wurde unter anderem von Kanzler Olaf Scholz aufgegriffen und geprägt. «Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung», hatte er Ende Februar gesagt.
Bei der Aktion werden regelmässig Begriffe ausgewählt, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland nach Ansicht der Jury in einem Jahr sprachlich besonders bestimmt haben. Diesmal gingen mehr als 2000 Einsendungen ein.
2021 war «Wellenbrecher» das «Wort des Jahres». Das aus dem Küstenschutz und Schiffbau bekannte Wort wurde als Sammelbegriff für alle Schutzmassnahmen benutzt, um die vierte Corona-Welle zu brechen.
Für einen Platz auf der Liste der «Wörter des Jahres» ist nach Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache nicht die Häufigkeit entscheidend, sondern die Bedeutsamkeit und Popularität. Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien mit keinerlei Wertung oder Empfehlung verbunden, erläuterten die Sprachwissenschaftler. (sda)
Der US-Sänger Nick Carter ist von einer autistischen Frau der Vergewaltigung beschuldigt worden. Sie sei von dem Star der Backstreet Boys 2001 im Alter von 17 Jahren vergewaltigt worden, sagte Shannon Ruth am Donnerstag bei einer virtuellen Pressekonferenz.
Die Frau habe deshalb Zivilklage gegen den 42-Jährigen eingereicht. Der Vorfall habe sich 2001 nach einem Konzert der Backstreet Boys in Tacoma im US-Bundesstaat Washington ereignet, berichtete der Anwalt der Frau. Diese habe für ein Autogramm angestanden, als Carter sie in den Tour-Bus eingeladen habe. Der Sänger habe Ruth ein «komisch schmeckendes Getränk» gegeben.

Danach habe Carter die damals 17-Jährige gezwungen, an ihm Oralsex vorzunehmen, führte der Anwalt aus. «Dann hat er sie auf ein Bett gestossen und sie vergewaltigt.» Der Sänger habe sich auch nicht davon abhalten lassen, dass Ruth geweint und gefleht habe.
Carters Anwalt wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, zurück. Dieser Vorwurf sei «völlig unwahr». Die Frau habe schon über mehrere Jahre hinweg falsche Anschuldigungen gemacht und dabei die Vorwürfe wiederholt verändert, erklärte Anwalt Michael Holtz.
Die Backstreet Boys und mit ihnen Carter hatten Ende der 90er-Jahre, als sie als die populärste Boygroup der Welt galten, ihre grössten Erfolge gefeiert. Anfang November war Carters jüngerer Bruder Aaron im Alter von 34 Jahren gestorben, er wurde laut Medienberichten tot in der Badewanne seines Hauses in Kalifornien gefunden.
Dutzende wertvolle Kunstobjekte aus dem früheren Benin werden am Mittwoch (14.12.) offiziell vom deutschen Bundesland Baden-Württemberg an das westafrikanische Land übertragen.
Insgesamt sollen dabei die Eigentumsrechte aller 70 Objekte des Königreichs Benin aus dem Linden-Museum Stuttgart an Nigeria gehen, rund ein Drittel der Objekte soll als Leihgabe im Museum bleiben, teilte das Wissenschaftsministerium des Bundeslandes am Donnerstag in Stuttgart mit. Baden-Württemberg hatte sich bereits im Sommer 2021 zum Verfahren zur Restitution der Benin-Bronzen bekannt. (sda)
Die kanadische Sängerin Céline Dion muss wegen gesundheitlicher Probleme erneut die Europa-Konzerte ihrer Welttournee verschieben. Sie leide an einer «sehr seltenen neurologischen Störung», die sie unter anderem beim Singen beeinträchtige, gab Dion am Donnerstag in einem Instagram-Video bekannt.
In dem fast fünfminütigen Video erzählt Dion sichtlich betroffen auf Englisch und Französisch, dass sie «seit langer Zeit gesundheitliche Probleme» habe. «Kürzlich wurde bei mir eine sehr seltene neurologische Störung diagnostiziert, die auf Englisch Stiff-Person-Syndrom heisst», erklärt sie. Die Erkrankung, die vor allem Muskelkrämpfe hervorruft, betrifft neben Dions Beinen auch ihre Stimmbänder: Sie hat Probleme beim Laufen und beim Singen.
Dion hatte die Europa-Konzerte ihrer «Courage World Tour» im Frühjahr schon einmal verschoben und auch damals schon über Muskelkrämpfe geklagt.
Der geplante Termin vom 17. Juli 2023 am Paléo Festival wird damit abgesagt, die beiden geplanten Auftritte im Zürcher Hallenstadion werden verschoben. Sie finden neu am 13. und 14. März 2024 statt. Tickets für diese Nachholtermine behalten ihre Gültigkeit. (fim/sda)
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