News-Ticker KulturNun offiziell: Anklage gegen Hollywood-Star Alec Baldwin Elton John übertrumpft mit Abschiedstournee Ed Sheeran
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Die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico hat gegen den Schauspieler Alec Baldwin (64) nach einem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau bei einem Western-Filmdreh nun auch formell Anklage erhoben. Die Behörde reichte die Klage am Dienstag offiziell beim Gericht in Santa Fe ein. Auch die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed muss sich vor Gericht verantworten. Beide sind wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Im Falle eines Schuldspruchs mit erschwerenden Umständen drohen bis zu fünf Jahre Haft. Mitte Januar hatte die Staatsanwaltschaft bereits angekündigt, Klage einzureichen.
Die Kamerafrau Halyna Hutchins war bei Dreharbeiten zu dem Western «Rust» auf einer Filmranch in Santa Fe im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte eine Waffe bei der Probe für eine Szene bedient, als sich ein Schuss löste. Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Baldwin hatte die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen.
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Elton Johns Abschiedstournee «Farewell Yellow Brick Road» ist für den Popstar schon vor Tourabschluss ein riesiger Erfolg. Die Welttour soll mit 278 Shows bislang mehr als 817,9 Millionen US-Dollar (etwa 754,4 Millionen Euro) eingespielt haben, wie das US-Branchenmagazin «Billboard» am Montag (Ortszeit) berichtete. Mit dem «Billboard Boxscore» veröffentlicht das Magazin regelmässig Statistiken zu Livemusik, etwa zu Einnahmen und Besucherzahlen.
Laut «Billboard Boxscore» ist «Farewell Yellow Brick Road» bereits jetzt die kommerziell erfolgreichste Konzerttour seit Beginn der Auswertungen. Bislang führte Sänger Ed Sheeran das Ranking des Magazins an. Seine «Divide Tour» soll rund 776,4 Millionen US-Dollar (718,8 Millionen Franken) eingespielt haben.
Elton Johns Tourkarriere soll im Sommer in Europa endgültig enden. Der 75-Jährige hat unter anderem noch Auftritte in Deutschland, Grossbritannien, Spanien und Frankreich geplant.

Die US-Schauspielerin Lisa Loring, die in den 1960er Jahren als Kinderdarstellerin in der TV-Serie «The Addams Family» die kleine Wednesday Addams verkörperte, ist tot. Loring starb bereits am Samstag im Alter von 64 Jahren, wie US-Medien am Montag unter Berufung auf Lorings Familie und ihren Agenten berichteten. Sie starb demnach in Folge eines Schlaganfalls.
Die auf den Marshallinseln geborene und auf Hawaii und in Los Angeles aufgewachsene Loring war nur sechs Jahre alt, als sie für die Horrorkomödien-Sitcom «The Addams Family» ausgewählt wurde. Das Kindermodel spielt darin die bleiche Tochter der kultigen Gruftie-Familie mit Hang zum Makaberen.
Lorings Wednesday Addams spielt mit geköpften Puppen, hält sich eine Spinne als Haustier und legt in einer Folge eine berühmt gewordene Tanzszene hin. Die erste Fernsehadaptation des gleichnamigen Comics von Charles Addams lief von 1964 bis 1966. Loring spielte später noch in einer Reihe von anderen Serien und Filmen mit, unter anderem 1977 im Fernsehfilm «Halloween with the New Addams Family».
US-Schauspielerin Cindy Williams, aus TV-Serien und Filmen wie «American Graffiti» und «The Conversation» bekannt, ist tot. In einer Mitteilung gaben ihre Kinder Zak und Emily Hudson am Montag (Ortszeit) laut US-Medien bekannt, dass Williams nach kurzer Krankheit gestorben sei. Die Schauspielerin wurde 75 Jahre alt. Sie habe einen «brillanten Sinn für Humor» gehabt, zitierten der Sender CNN und der «Hollywood Reporter» unter anderem aus dem Statement. Ihr 2004 verliehener «Walk of Fame»-Stern sollte zum Andenken mit Blumen geschmückt werden, teilten die Verleiher der Sternenplaketten in Hollywood mit.
Erste Filmerfolge feierte Williams in den 1970er Jahren unter der Regie von George Lucas in «American Graffiti» und in Francis Ford Coppolas Krimi «Der Dialog» (»The Conversation") an der Seite von Gene Hackman. Bekannt wurde sie durch die Sitcom «Laverne & Shirley", die von 1976 bis 1983 in den USA ein Hit war. Williams und die 2018 gestorbenen Schauspielerin und Regisseurin Penny Marshall begeisterten darin als Freundinnen und Mitbewohnerinnen, die in einer Brauerei arbeiten.
Von 1982 bis zur Scheidung im Jahr 2000 war Williams mit dem Musiker und Schauspieler Bill Hudson verheiratet, dem Ex-Ehemann von Schauspielerin Goldie Hawn.

Er war einer der ersten Motown-Musiker und für Hits wie «Papa Was A Rollin' Stone» and «I Heard It Through the Grapevine» mitverantwortlich: Der legendäre Sänger und Songwriter Barrett Strong ist im Alter von 81 Jahren gestorben, wie das Motown-Museum am Sonntag in Detroit mitteilte. Der Gründer des berühmten Plattenlabels, Berry Gordy, würdigte das «unglaubliche musikalische Werk», das Strong gemeinsam mit Motown-Produzent Norman Whitfield geschaffen habe.
Laut dem Motown-Museum wurde der Sänger Jackie Wilson auf die ungewöhnliche Stimme des jungen Strong aufmerksam und stellte ihn Gordy vor. Für Motown interpretierte Strong 1959 den R&B-Song «Money (That’s What I Want)», der zum ersten Hit des neuen Plattenlabels wurde. Beim «Rolling Stone»-Magazin landete «Money» später auf Platz 288 der «500 besten Songs aller Zeiten».
Gemeinsam mit seinem Motown-Partner Whitfield verfasste Strong «Papa Was a Rollin› Stone», der 1973 in der Version der Temptations einen Grammy als bester R&B-Song gewann. Mit Withfield schuf er weitere zeitlose Hits des legendären Musiklabels, darunter «I Heard It Through the Grapevine», das durch Marvin Gaye und Gladys Knight & the Pips bekannt wurde, und «Just My Imagination (Running Away with Me)» von den Temptations.
1972 verliess Barrett Strong Motown. Bis in die 80er Jahre veröffentlichte er weiterhin Musik unter anderem für die Labels Epic und Capitol. (afp)

Der bedeutende Punkrock-Musiker Tom Verlaine ist tot. Der 73-jährige Sänger und Gitarrist sei «nach kurzer Krankheit» in New York gestorben, erklärte Verlaines Tochter Jesse Paris Smith der «New York Times». Verlaine, der als Frontmann der Band Television 1977 mit «Marquee Moon» eines der einflussreichsten Punk-Alben aller Zeiten veröffentlichte, arbeitete als Solo-Künstler später unter anderem mit Musik-Grössen wie Patti Smith und David Bowie zusammen.
Verlaine wurde mit dem bürgerlichen Namen Thomas Miller geboren. Seinen Künstlernamen wählte er als Hommage an den französischen Dichter Paul Verlaine, der als einer der prominentesten Vertreter des Symbolismus gilt. Tom Verlaine versuchte, die Lyrik seines Vorbilds in seine Texte einfliessen zu lassen, sein Stil an der Gitarre war sowohl spirituell angehaucht als auch aggressiv.

1973 gründete Verlaine mit seinem früheren Schulkameraden Richard Hell die Band Television, die in der damals entstehenden Punk-Subkultur der New Yorker Lower East Side gross wurde. Diese künstlerische Szene sollte später legendäre Bands wie die Ramones, die Talking Heads und Blondie prägen. «Marquee Moon», das Debütalbum von Television, zählt nach Einschätzung des Magazins «Rolling Stone» zu den «grössten Alben der Punk-Ära».
Liaison mit Patti Smith
Grossen kommerziellen Erfolg brachte das Werk Verlaine indes nicht. Nach zwei Alben lösten sich Television auf, Verlaine veröffentlichte als Solo-Künstler ein Dutzend weiterer Werke. Mit Rock-Ikone Patti Smith verband Verlaine nicht nur eine künstlerische Beziehung. Aus der Liaison zwischen beiden ging auch die gemeinsame Tochter Jesse Paris Smith hervor. «Ade Tom», schrieb sie auf Instagram zu Ehren ihres Vaters.
Zahlreiche Künstler reagierten mit Ehrerbietungen auf die Nachricht von Verlaines Tod. Flea, der Bassist der Red Hot Chili Peppers, nannte Verlaine «einen der grössten Rockmusiker aller Zeiten». «Werde Dich vermissen, Tom», schrieb Thurston Moore von Sonic Youth. (AFP)
Der Genfer Martin Panchaud hat am internationalen Comicfestival im französischen Angoulême mit «La Couleur des choses» den Preis für das beste Album des Jahres gewonnen. Die Schweizerin Léonie Bischoff erhielt den Jugendpreis für «La longue marche des dindes».
Der 40-jährige Panchaud war der einzige Schweizer Autor, der es in die offizielle Auswahl für die Preisverleihung in Angoulême schaffte, die am Samstagabend stattfand. Der gebürtige Genfer, der seit 2014 in Zürich lebt, wurde für «La couleur des choses» mit dem «Fauve d’or» ausgezeichnet. Panchaud erhielt auch den «Grand Prix der Association des critiques et journalistes de BD».
2021 hatte Panchaud in Solothurn den Schweizer Jugendbuchpreis für «Die Farbe der Dinge» bekommen. Das Werk wurde auch von der Berliner Tageszeitung «Der Tagesspiegel» zum Comic des Jahres ernannt und für den Max-und-Moritz-Preis, die höchste Comic-Auszeichnung in Deutschland, nominiert.
Rassismus und Sklaverei
Eine weitere Genferin wurde auf dem renommierten französischen Festival ausgezeichnet: Léonie Bischoff, die in Belgien lebt, gewann den Jugendpreis mit «La Longue Marche des dindes» (Der lange Marsch der Truthähne).
Die 41-jährige war in Angoulême bereits für «Anaïs Nin, sur la mer des mensonges» (Anaïs Nin, auf dem Meer der Lügen) ausgezeichnet worden. Das Werk erschien 2021 und wurde ein grosser Erfolg in den Buchhandlungen. In diesem Jahr bietet «La Longue Marche des dindes» jungen Lesern einen Einstieg in Themen wie Rassismus und Sklaverei.
Die prestigeträchtigste Auszeichnung des Festivals, der Grand Prix, war am Mittwoch an den Franko-Syrer Riad Sattouf verliehen worden, der für seine Saga «L’Arabe du futur» bekannt ist. Der Preis wird seit 1974 vergeben. (sda)
Der Schweizer Theaterregisseur Milo Rau wird neuer Intendant der Wiener Festwochen. Er soll bereits die Ausgabe 2024 des wichtigen europäischen Kunst- und Kulturfestivals verantworten, wie die Organisatoren am Freitag mitteilten. Der Schweizer Theatermacher soll die künstlerische Leitung des Festivals ab Juli übernehmen. Sein Vertrag ist auf fünf Jahre anberaumt, wie die Wiener Festwochen mitteilten.

Seinen Posten als Intendant des Theaters NTGent in Belgien gibt Rau auf. Diesen hat er seit der Saison 2018/19 inne. Gleichzeitig mit der Intendanz der Wiener Festwochen sei das nicht möglich, sagte Rau bei einer Pressekonferenz in Wien.
Rau wurde 1977 in Bern geboren. Er studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Zürich und Berlin. Mehrere seiner Werke wurden bereits bei den Wiener Festwochen aufgeführt. Der bisherige Intendant Christophe Slagmuylder hat im Vorjahr entschieden, seinen Vertrag vorzeitig zu beenden und an das Kulturzentrum Bozar in seiner Heimatstadt Brüssel zu wechseln. (sda)
Mit der traditionellen Soirée de clôture sind die 58. Solothurner Filmtage am Mittwochabend zu Ende gegangen. Die drei Festivalhauptpreise gingen an «Until Branches Bend», «Foudre» und «Amine – Held auf Bewährung».
Den mit 60'000 Franken dotierten Prix de Soleure gewann die schweizerisch-kanadische Filmemacherin Sophie Jarvis für «Until Branches Bend». Der Spielfilm erschaffe eine vollendete Welt, «in die wir als Zuschauende für knapp hundert Minuten eintauchen können», hiess es im Juryurteil.
In dieser Welt lebt Protagonistin Robin, die in einer Pfirsichkonservenfabrik arbeitet. In einem Pfirsich entdeckt sie ein vermeintlich invasives Insekt, das eine reale Gefahr für Menschen und Umwelt darstellt. Davon will sie ihre Gemeinde überzeugen. «Die Geschichte spielt in einem engen Tal und jede Figur, jedes Gebäude und jedes Detail trägt dazu bei, dass dieses fiktve Universum lebendig wird», hiess es in der Laudation weiter. Ausserdem sei «Until Branches Bend» vom Casting über die Farben bis hin zu den Drehorten ein sorgfältiger und durchdachter Film.

Grosser Erfolg für «Foudre»
Carmen Jaquier gewann den mit 20'000 Franken dotierten Opera Prima-Preis für «Foudre». Damit wurde der Genfer Filmemacherin die zweite grosse Ehre dieser Woche zuteil: Am Montag wurde sie für ihr Erstlingswerk für bereits in drei Kategorien für einen Schweizer Filmpreis nominiert – als Bester Spielfilm, für die Beste Filmmusik und den Besten Ton.
«Foudre» erzählt von Elisabeth, die im Sommer 1900, anstatt ihr Gelübde abzulegen, den plötzlichen Tod ihrer Schwester aufklären will. Die Geheimnisse darum treiben sie an, für ihr Recht auf Wahrheit zu kämpfen.
Auch «Amine – Held auf Bewährung» von Dani Heusser wurde mit 20'000 Franken prämiert. Das Porträt über den Asylbewerber Amine Diar Conde aus Guinea setzte sich Wettbewerb um den Prix du public gegen sieben weitere Anwärterfilme durch. Darunter «A Forgotten Man» von Laurent Nègre (Hauptdarsteller Michael Neuenschwander ist für seine schauspielerischen Leistungen für einen Quartz nominiert worden), «Juste Charity» von Floriane Devigne oder «Jill» von Steven Michael Hayes.
Positive Bilanz
Bei einer Besucherzahl von rund 55'000 ("das prognostizierte Ziel wurde übertroffen") ziehen die Veranstalterinnen und Veranstalter der Solothurner Filmtage nach der 58. Ausgabe eine positive Bilanz. Es habe sich gezeigt, dass sowohl das Publikum wie auch die Filmschaffenden ein grosses Bedürfnis hatten, sich nach der Pandemie wieder ausschliesslich vor Ort zu treffen, hiess es in der Medienmitteilung vom Mittwoch.
Seit zwei Wochen ist Prinz Harrys Autobiografie «Reserve» (Originaltitel «Spare») auf dem Buchmarkt. Schon in den ersten Stunden erreichten die Verkaufszahlen historische Werte, in vielen Ländern stieg das Buch direkt auf Platz 1 der Bestsellerlisten ein.

Das Interesse an den Memoiren des britischen Prinzen bleibt ungebrochen: Wie das Verlagshaus Penguin Random House heute mitteilt, sind innerhalb einer Woche mehr als 3,2 Millionen Exemplare weltweit verkauft worden.
Das entspreche einem neuen Spitzenwert: «Reserve» sei damit gemäss Guinness-Buch der Rekorde das am schnellsten verkaufte Sachbuch aller Zeiten. Auch kommende Woche bleibe das Buch auf Platz 1 der deutschen, österreichischen und Schweizer Bestsellerlisten, so das Verlagshaus.
In dem über 500-seitigen Werk, das der Prinz mithilfe eines Ghostwriters verfasst hat, ist das belastete Verhältnis zu seiner Familie in England ein zentrales Thema. (thu)
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Popstar Justin Bieber hat die Rechte an seinen Songs für 200 Millionen Dollar an den Musik-Investmentfonds Hipgnosis Songs Capital verkauft. Hipgnosis gab am Dienstag das Geschäft mit dem 28-jährigen Sänger von Hits wie «Baby», «Sorry» and «Love Yourself» bekannt, über das seit Wochen spekuliert worden war.
Der von dem Investmentriesen Blackstone gestützte Fonds erwarb die Rechte an allen 290 Songs, die der kanadische Musiker bis Ende 2021 veröffentlicht hat. Einen Kaufpreis nannte Hipgnosis nicht. Informierte Kreise bestätigten der Nachrichtenagentur AFP aber die Summe von 200 Millionen Dollar (rund 185 Millionen Franken).

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Musik-Stars die Rechte an ihren Songs für grosse Summen verkauft, unter ihnen Bob Dylan, Bruce Springsteen, Sting, David Bowie, Shakira und Paul Simon. Das Geschäft ist unter anderem wegen der zunehmenden Nutzung von Streamingplattformen äusserst lukrativ.
Justin Bieber war als Teenager auf der Videoplattform Youtube entdeckt worden und rasch zum Superstar ausgestiegen. Er hat inzwischen weltweit mehr als 150 Millionen Platten verkauft. Auf der Streamingplattform Spotify hat er monatlich 82 Millionen Hörer.
Sky Schweiz nimmt nach den Berichten über den österreichischen Schauspieler Florian Teichtmeister den Spielfilm «Corsage» über Kaiserin Sisi aus dem Streaming-Programm. Der Film ist weiterhin in der Datenbank, aber man kann ihn nicht mehr ausleihen oder kaufen. Auch der Anbieter Blue teilt mit, dass der Film «vorerst» aus seinem Video-on-Demand-Angebot verschwindet.
Mitte Januar ist bekannt geworden, dass Teichtmeister wegen Kinderpornografie-Besitz angeklagt wird. (Lesen Sie hier das Interview mit der «Corsage»-Regisseurin Marie Kreutzer)
SRF teilt auf Anfrage mit, es seien keine Filme oder Fernsehserien im Programm, in denen Florian Teichtmeister mitspiele. Auch bei den Oscar-Nominierungen für den besten fremdsprachigen Film ist «Corsage» seit Dienstag nicht mehr im Rennen. (blu)
Aus dem Rennen um den Ausland-Oscar musste «Drii Winter» im Dezember aussteigen. Doch am Montagabend ist der Film von Michael Koch im Rahmen der 58. Solothurner Filmtage sechsfach für den Schweizer Filmpreis 2023 nominiert worden.
Die schweizerisch-deutsche Koproduktion des gebürtigen Luzerner Regisseurs darf in den Kategorien Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch, Beste Darstellerin, Bester Darsteller, Beste Filmmusik, und Bester Ton auf einen Quartz hoffen, wie das Bundesamt für Kultur an der «Nacht der Nominationen» feierlich bekannt gab.

Mit fünf Nominationen ist «La Ligne» von der französisch-schweizerischen Regisseurin Ursula Meier der zweite grosse Hoffnungsträger. Der Film über weibliche Gewalt stand an der Berlinale 2022 im Wettbewerb um den Goldenen Bären. «Unrueh», mit dem Cyril Schäublin ebenda einen Preis für die beste Regie in der Sektion Encounters gewann, ist für viel Quartz-Trophäen nominiert.
Der Schweizer Filmpreis 2023 findet am 24. März in Genf statt.
Am Sonntagabend sind im Rahmen der 58. Solothurner Filmtage die Schauspielpreise Prix Swissperform 2023 verliehen worden. Die Gewinnerinnen und Gewinner sind David Constantin, Clarina Sierro, Meryl Marty und Lale Yavas.
Die Auszeichnung für die beste Hauptrolle geht an David Constantin, der in der Walliser Polizeikomödie «Tschugger» die Hauptrolle spielt. «Dieser Bax, sexy und total grössenwahnsinnig, verpeilt aber immer mit einem kristallklaren moralischen Kompass ist eine Wucht», urteilte die Jury gemäss Medienmitteilung der Filmtage. Constantin spielt die Figur nicht nur, sondern hat sie als Co-Autor und Co-Regisseur der Produktion auch miterfunden.

Für die beste Nebenrolle wurde Clarina Sierro ausgezeichnet, die in der Westschweizer Krimiserie «Hors Saison» die Rolle der Elise Jacottet spielt. Die Schauspielerin stammt wie Constantin aus dem Wallis und ist eine Newcomerin im Filmgeschäft. Sie spiele die Figur «wie eine Uhrmacherin, die ihr Werkzeug stets mit zartem, aber festem Griff führt», so die Jury.
Die Basler Schauspielerin Meryl Marty, die in «Die Beschatter» ihre erste grosse Rolle ergatterte, durfte den Nachwuchspreis nach Hause nehmen. Die Jury habe ihr gerne zugeschaut, wie sie die Figur der Agotha auf eine kraftvolle Art «hart und zornig gemacht» hat, um zu verbergen, dass diese eigentlich zart und verletzlich sei.
Geschlechtsneutrale Ehrung
Der Spezialpreis ging an Lale Yavas für ihre Leistungen in den Serien «Die Beschatter» und «Neumatt II», wo sie eine Imbissbesitzerin beziehungsweise eine bösartige Filialleiterin spielt. Die Aargauerin habe es in beiden Fällen geschafft, die Figuren «mittels weniger, scharf beobachteter Details zu plastischem Leben zu erwecken», lautete das Juryurteil.
Die Prix-Swissperform-Auszeichnungen sind mit je 10'000 Franken dotiert. Mit ihnen werden seit 2001 Schauspielleistungen in Fernsehformaten gewürdigt. In diesem Jahr wurde erstmals auf die Unterscheidung nach Geschlechtern verzichtet. (sda)
Der einflussreiche amerikanische Singer-Songwriter David Crosby ist tot. Der Musiker («Mr. Tambourine Man») starb im Alter von 81 Jahren «nach langer Krankheit», wie seine Ehefrau dem Magazin «Variety» mitteilte. Auch der TV-Sender NBC bestätigte am Donnerstag den Tod unter Berufung auf eine Quelle nahe der Familie. «Obwohl er nicht mehr hier bei uns ist, wird uns seine Menschlichkeit und freundliche Seele weiterhin leiten und inspirieren. Sein Vermächtnis wird durch seine legendäre Musik weiterleben», hiess es in der Stellungnahme.
Der Sänger und Gitarrist mit dem Walrossbart wurde 1941 in Los Angeles geboren und für seine beiden Bands The Byrds und Crosby, Stills & Nash gleich zwei Mal in die «Rock and Roll Hall of Fame» berufen. Seine Anfänge als Rockmusiker führten ihn gleich in höchste Höhen mit den Byrds, die er zusammen mit Roger McGuinn und Gene Clark gegründet hatte. Von 1964 bis 1967 spielte er fünf Schlüsselalben des US-Folkrocks ein und hatte mehrere Hits (Neben «Mr. Tambourine Man» «Turn! Turn! Turn!» und «So You Want To Be A Rock 'n' Roll Star»).

Streitereien führten zu Crosbys Entlassung. Doch er fiel weich und bildete mit Stephen Stills (Buffalo Springfield) und Graham Nash (The Hollies) alsbald die «Supergroup» Crosby, Stills & Nash (CSN). Zeitweise kam der Kanadier Neil Young als viertes Studio- und Live-Mitglied hinzu, so auch 1969 beim berühmten Woodstock-Festival als CSNY.
Anfang der 70er konzentrierte sich der mit einer wunderbar klaren, hellen Stimme gesegnete Musiker auf sein herausragendes Solo-Debüt «If I Could Only Remember My Name...». Weitere Platten mit den ihm teilweise in Hassliebe verbundenen Weggefährten Stills, Nash und Young folgten eher sporadisch.
Häufig kamen Crosby Rauschgift-Eskapaden und sein ausschweifendes Privatleben in die Quere. Mit wirklich bemerkenswerten Alben trat der Amerikaner erst im gehobenen Alter wieder in Erscheinung. Die fünf zuletzt vorgelegten Solowerke zählen zum Schönsten, Berührendsten und Vornehmsten, was David Crosby in seiner langen Laufbahn gemacht hat – von «Croz» (2014) bis «For Free» (2021) ein beeindruckendes Spätwerk. Vergangenes Jahr hatte Crosby schliesslich verkündet, dass er für Konzerte mittlerweile zu alt sei und ihm die Kraft fehle. (sda)
Obwohl Bundespräsident Alain Berset seinen Besuch kurzfristig absagen musste, eröffnete er die 58. Solothurner Filmtage mit einem persönlichen Grusswort. Via Videobotschaft äusserte er sein Bedauern darüber, die ihm «so liebe Tradition» unterbrechen zu müssen.
Weil die Schneeverhältnisse am Mittwochabend die Reise vom WEF in Davos nach Solothurn verunmöglichte, hielt Carine Bachmann, Direktorin des Bundesamts für Kultur (BAK), die Eröffnungsrede anstelle des Kulturministers. Sie lobte die Schweiz, die zurecht Stolz auf ihr Filmschaffen sein könne und betonte die zunehmende Präsenz heimischer Produktionen an internationalen Festivals.

Eröffnet wird die Schweizer Werkschau mit «This Kind of Hope» von dem schweizerisch-polnischen Regisseur Pawel Siczek. Der in einer Weltpremiere gezeigte Dokumentarfilm ist ein Blick in die Geschichte und Gegenwart von Belarus. Im Zentrum steht Andrei Sannikov, der in den 1990-er Jahren als Diplomat massgeblich an der nuklearen Abrüstung von Belarus beteiligt war und später als Präsident kandidierte. (sda)
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Während zwanzig Jahren hat Heike Munder das Migros Museum der Gegenwartskunst in Zürich geleitet. Anfang Juni wird sie diese Position aufgeben, wie das Museum am Montag mitteilte.
Das Migros Museum für Gegenwartskunst will Munder am 9. Juni offiziell verabschieden. Sie wolle beruflich neue Wege gehen, heisst es zur Begründung. In den darauf folgenden Monaten soll die Organisation «den Fokus auf kollektive Führungsstrukturen legen», schreibt das Museum.

Während der zwei Jahrzehnte unter der Leitung von Munder sei die Sammlung des Museums «stark mit wichtigen Werken» gewachsen. Zudem verweist die Institution, die 1996 gegründet wurde und unter der Ägide des Migros-Kulturprozents steht, auf diverse Projekte und Retrospektiven als auch darauf, dass das Museum unter Munders Leitung früh neue Talente entdeckt habe.
Das Museum für Gegenwartskunst ist derzeit geschlossen. Am 27. Januar wird es mit der neuen Ausstellung «Ragnar Kjartansson – The Visitors und Acts of Friendship» die Tore wieder öffnen. SDA
Der ARD-Sonntagstalk «Anne Will» wird zum Jahresende nach rund 16 Jahren eingestellt. Die 56-Jährige verzichte auf eine Vertragsverlängerung, teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Freitag in Hamburg mit. Über eine Nachfolge für das sonntägliche Format seien der NDR und die ARD in Gesprächen. Details dazu wurden nicht genannt.
Die Talkshow mit Anne Will läuft seit September 2007 im ARD-Hauptprogramm. Will, die bis dahin als Moderatorin für die ARD-«Tagesthemen» gearbeitet hatte, übernahm den zentralen Sendeplatz am Sonntagabend von ihrer Vorgängerin Sabine Christiansen, die den ARD-Polittalk zuvor jahrelang geleitet hatte.

«Anne Will» ist eine der führenden Polittalkshows im deutschen Fernsehen. Nach Angaben des NDR, der bei der Herstellung der Sendung mit Wills eigener Produktionsfirma kooperiert, erreichte sie 2022 im Mittel mehr als 3,6 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 15,1 Prozent.
«Ich habe die Sendung immer ausserordentlich gerne gemacht und bin unendlich dankbar für das Vertrauen in meine journalistische Arbeit und den grossen Erfolg unserer Sendung», erklärte Will nun. Sie werde ihren laufenden Vertrag «mit unvermindertem Engagement und grosser Freude» erfüllen, wolle ihn aber nicht verlängern. 2024 sei ein «Neustart» mit anderen Projekten angesagt. (afp)
Lisa Marie Presley, die einzige Tochter der Rock’n'Roll-Legende Elvis Presley (1935 – 1977), ist im Alter von 54 Jahren in Kalifornien gestorben. «Schweren Herzens» müsse sie den Tod ihrer «wunderschönen» Tochter mitteilen, zitierte die US-Zeitschrift «People» am Donnerstagabend (Ortszeit) aus einem Statement ihrer Mutter Priscilla Presley (77). Wenige Stunden zuvor hatte die Schauspielerin in ihren sozialen Medien mitgeteilt, dass Lisa Marie in ein Krankenhaus eingeliefert worden sei. Weitere Angaben zu dem medizinischen Notfall machte sie zunächst nicht.

Nach US-Medienberichten soll Lisa Marie Presley in ihrem Haus im kalifornischen Calabasas möglicherweise einen Herzstillstand erlitten haben. Sanitäter hätten eine Reanimation durchgeführt, schrieb das Promi-Portal «TMZ.com». Das Sheriffs-Büro im Bezirk Los Angeles bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass am Donnerstagvormittag (Ortszeit) ein entsprechender Notruf aus Calabasas eingegangen sei.
Lisa Marie und Priscilla Presley hatten Dienstagabend noch gemeinsam in Los Angeles die Golden-Globe-Gala besucht, wo der Schauspieler Austin Butler für seine Hauptrolle in dem Biopic «Elvis» den Globe als bester Drama-Darsteller gewann.
Die vierfach geschiedene Sängerin Lisa Marie Presley hat 14-jährige Zwillingstöchter und eine erwachsene Tochter, Schauspielerin Riley Keough (33). Ihr Sohn Benjamin Keough war 2020 im Alter von 27 Jahren gestorben. (sda)
Der schweizerisch-brasilianische Künstler Guerreiro do Divino Amor wird 2024 an der 60. Kunstbiennale in Venedig den Schweizer Pavillon gestalten. Sein monumentales Projekt beschäftigt sich mit den Bildwelten politischer Mythologien.

«Super Superior Civilizations» heisst seine Installation, mit der er den Schweizer Pavillon bespielen wird. Er arbeitet dafür mit dem Kurator Andrea Bellini zusammen, wie die Kulturstiftung Pro Helvetia am Donnerstag bekannt gab.
Guerreiro do Divino Amor wurde 1983 in Genf geboren; heute lebt und arbeitet er vorwiegend in Rio de Janeiro. Bellini leitet derzeit in Genf das Centre d’Art Contemporain und die Biennale de l’Image en Mouvement.
Guerreiro do Divino Amor war einer von fünf Künstlerinnen und Künstlern, die Projektideen für die Ausstellung im Schweizer Pavillon eingereicht hatten. Die Jury habe sich einstimmig für ihn entschieden. Die 60. Internationale Kunstausstellung «La Biennale di Venezia» findet vom 20. April bis 24. November 2024 statt. (sda)
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