Neun Tote bei Tunneleinsturz in Japan
In einem Tunnel nahe Tokio lösten sich tonnenschwere Platten von der Decke und fielen zu Boden, mehrere Autos wurden getroffen. Neun Menschen starben. Nun sollen ähnliche Tunnel überprüft werden.
Beim Einsturz eines Autobahntunnels in Japan sind neun Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Behörden. Allein fünf Leichen seien in einem Minibus gefunden worden, der am Sonntag in dem Tunnel westlich von Tokio von herabfallenden Deckenplatten getroffen worden und in Flammen aufgegangen war, meldete der Fernsehsender NHK.
Drei Tote habe es in einem Auto, einen weiteren in einem Kühllastwagen gegeben. Zwei Frauen waren beim Unglück verletzt und ins Spital gebracht worden.
30 Fahrzeuge im Tunnel
Im knapp fünf Kilometer langen Sasago-Tunnel in der Präfektur Yamanashi hatten sich aus noch unbekannter Ursache auf einer Länge von mehr als 100 Metern tonnenschwere Deckenplatten gelöst. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich den Berichten zufolge etwa 30 Fahrzeuge im Tunnel.
Der mit 4,7 Kilometern einer der längsten Tunnel Japans befindet sich etwa 80 Kilometer westlich der Hauptstadt Tokio. Die Feuerwehr musste sich ihren Weg durch Schutt und dichten Rauch bahnen.
Auf den Bildern einer im Tunnel angebrachten Videokamera war zu sehen, wie sich Feuerwehrleute durch die herabgestürzten Teile der Tunneldecke kämpften. Zwischenzeitlich wurden die Bergungsarbeiten wegen der Gefahr eines Einsturzes des gesamten Tunnels für mehrere Stunden ausgesetzt.
Dutzende Menschen konnten den Tunnel nach dem Unglück durch Notausgänge verlassen. Bei kaltem Winterwetter warteten sie in der bergigen Region auf Hilfe.
Keine Defekte bei Routineinspektion
In dem Tunnel stürzten auf mindestens 110 Metern Länge Betonplatten, jede von ihnen anderthalb Tonnen schwer, auf die Fahrbahn und trafen mindestens zwei Autos. In Japan gibt es Tausende meist mehrere hundert Meter lange Tunnel, die in der Regel gut instand gehalten werden.
Die Betreibergesellschaft Central Nippon Expressway Co teilte mit, die Decke sei in V-Form eingestürzt. Bei einer Routineinspektion im September seien keinerlei Defekte entdeckt worden. Die Tunnelverbindung ist 35 Jahre alt.
Der Präsident der Tunnelgesellschaft, Takekazu Kaneko, entschuldigte sich bei einer Pressekonferenz am Firmensitz in Nagoya für den Unfall. «Es tut mir sehr leid, so einen schweren Unfall verursacht zu haben. Ich setzte nun alles daran, die zu retten, die drinnen zurückgeblieben sind», sagte Kaneko.
Weitere Tunnel werden überprüft
Nach dem Einsturz hat die japanische Regierung die Überprüfung aller baugleichen Tunnel angeordnet. Das Unglück vom Wochenende werde eine gründliche Untersuchung nach sich ziehen, teilte das Verkehrsministerium am Montag in Tokio mit.
Wahrscheinlich würden umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur der Autobahnen nötig, die vielfach aus der Zeit des Wirtschaftsbooms in den 50er bis 70er Jahren stamme.
SDA/chk
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