Neues Reitzentrum in Planung
Bekommt Münsingen ein kantonsweit einzigartiges Zentrum für Reiter? Ein «Isländer»-Reitstall aus Kiesen möchte in die Schützenrüti ziehen. Die Gemeinde begrüsst die Konzentration der Sportanlagen und unterstützt das Projekt.
Die Reitplätze der zwei traditionellen Reitvereine Münsing und Umgebung und Aaretal sind in der Zone Freizeit und Sport zwar zonenkonform, liegen aber auch in Gewässer- und Naturschutzgebieten. Der Besitzstand ist laut Gemeindepräsident Erich Feller gewährleistet, die Anlagen dürfen aber nicht verändert oder ausgebaut werden. Mit der laufenden Revision der Ortsplanung sollen die beiden Reitplätze in die Landwirtschafts- respektive Waldzone umgezont werden. Gerne hätten die Reitvereine einen Allwetterplatz. Mit den Massen 90 mal 45 Meter wäre dieser auch für überregionale Anlässe nutzbar. Das kostet. Deshalb wollen die zwei Vereine fusionieren. Umzug von Kiesen Der «Isländer»-Reitstall Solfaxi von Emilia Hirschi in Kiesen ist ebenfalls zu klein. Da eine Expansion vor Ort kaum möglich ist, sucht Hirschi eine Alternative. Die Lösung könnte für alle drei in der Münsinger Schützenrüti, in der Zone Freizeit und Sport, liegen. Die eingefleischte «Rösselerin» Emilia Hirschi (Bremgarten) strebt eine langfristige Lösung an und will ein eigentliches Islandpferde-Zentrum bauen. Dort sollen für Erwachsene und Kinder Reitunterricht erteilt, Pensionspferde aufgenommen, Turniere durchgeführt, «Isländer» angekauft und verkauft werden. In der Schützenrüti hätte es den entsprechenden Platz von etwa 5000 Quadratmetern. Hirschi ist bereit, für das Zentrum über eine Million Franken zu inves-tieren. Sorge um Trinkwasser Die Gemeinde befürwortet das Vorhaben: «Uns ist vor allem wichtig, dass ihr kostbares Gut Trinkwasser nachhaltig geschützt werden kann», erläutert Gemeindepräsident Erich Feller. Er begrüsst auch die Konzentration von Sportanlagen im Gebiet, wo bereits die Tennisanlagen, Fussballplätze und auf der anderen Seite der Autobahn die Badi und eine Reithalle sind. So könnten Synergien sinnvoll genutzt werden – etwa im Bereich Parkplätze. Aus diesen Überlegungen hat die Gemeinde auch den Neubau des Pfadiheims Chutze in der «Schützenrüti» unterstützt (wir berichteten). Die alte, sanierungsbedürftige Anlage lag ebenfalls in problematischem Gebiet. Die Planung für ein Reitsportzentrum läuft auf Hochtouren. Ein Baugesuch wird bald eingereicht. Die beiden Reitvereine entscheiden im Oktober über eine Fusion. Zum Projekt können sie sich deshalb noch nicht äussern. Wenn alles rund läuft, bekommt Münsingen nächstes Jahr ein kantonsweit einzigartiges Reitsportzentrum. Erste Ovalbahn im Kanton Das hat Emilia Hirschi vorgesehen: Offene Stallungen für um die 40 Islandpferde, darüber ein Reiterstübli und Schulungsraum. Im Aussenbereich würde Hirschi das bestehende Viereck übernehmen. Sie will zudem einen Longierzirkel und eine 250-Meter-Ovalbahn bauen, die erste im Kanton Bern. Sie würde zu Übungs- und Unterrichtszwecken und für nationale Reitanlässe genutzt. Die Münsinger Reitvereine könnten auf von ihnen zu kaufendem Land ihren Allzweckplatz bauen und gleichzeitig die Infrastruktur von Hirschis Zentrum mitnutzen. Hirschi ihrerseits könnte zum Beispiel für Kinderlager das Pfadiheim mieten. Im Rahmen der laufenden Totalrevision der Ortsplanung wird die Zweckbestimmung der Zone für Freizeit und Sport präzisiert und Tiersport explizit festgehalten. Durch die Umzonung der Reitplätze wird das Trinkwasser optimal geschützt. «Es wäre für alle eine Win-win-Situation», ist Feller überzeugt. Nelly Kolb>
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