Neues ambulantes OP-Zentrum in Thun
Beim Spital Thun entsteht ein neues Operationszentrum für ambulante Eingriffe. Die Spital STS AG kooperiert dabei mit der Medbase AG. Die Kosten werden auf 20 bis 30 Millionen Franken geschätzt.

«Wir sind überzeugt, dass in Zukunft nur mit einer entsprechenden Entflechtung des ambulanten vom stationären Operationsprozess, und dies bei gleicher Patientensicherheit, die Ziele einer qualitativ hochstehenden Behandlung und Betreuung der Patienten erreicht werden können»: Das sagt Bruno Guggisberg, CEO der Spital STS AG.
Diese teilte am Montag mit, dass sie beim Spital Thun ein neues ambulantes Operationszentrum Berner Oberland plant. Der Neubau soll vor dem Haus C, welches unter anderem den Hausarztnotfall und die Palliativstation beherbergt, erstellt werden und umfasst eine Grundfläche von circa 1000 Quadratmetern.
«Wir haben eine Machbarkeitsstudie erstellt, und wir überlegen uns, in diesem Neubau eventuell noch weitere ambulante Angebote zu integrieren, zusätzlich zu ambulanten Operationen», so Guggisberg weiter. Die Kostenschätzungen für das gesamte Gebäude würden sich auf 20 bis 30 Millionen Franken belaufen.
Tochterfirma der Migros
Hintergrund des Projekts: Die von Bund und Kantonen geforderte Verlagerung von stationären zu ambulanten Operationen stellt das Gesundheitswesen in der Schweiz laut Guggisberg vor grosse Herausforderungen.
Die Spital STS AG begegne diesen Veränderungen in einer weiteren Kooperation mit der Medbase-Gruppe, einer Tochterfirma der Migros, welche als ambulanter Gesundheitsdienstleister schweizweit an über 40 Standorten medizinische Zentren betreibt. Mehr als 300 Haus- und Spezialärzte sowie über 320 Therapeuten arbeiten bei Medbase interprofessionell zusammen und führen jährlich über 1,5 Millionen Konsultationen und Behandlungen durch.
«Starke Partnerschaft»
«Die Erweiterung des Angebots um ambulante Chirurgie ermöglicht uns, die durchgehende koordinierte ambulante Versorgung von der Prävention über die Akutbetreuung bis zur Rehabilitation weiter zu stärken. Dies in der langjährigen, starken Partnerschaft mit der Spital STS AG», sagt Marcel Napierala, CEO der Medbase-Gruppe.
«Das neue Angebot ermöglicht es den Patientinnen und Patienten, nach einem chirurgischen Eingriff und kurzer Überwachung das Zentrum noch am selben Tag wieder verlassen zu können», ergänzt Bruno Guggisberg. Die Vorlaufzeit vor dem Eingriff sei bei ambulant durchgeführten Operationen deutlich kürzer, und die Rehabilitation könne zu Hause in der gewohnten Umgebung stattfinden.
Die Patientensicherheit werde im ambulanten Umfeld so gewährleistet, wie sie bei stationären Eingriffen garantiert sei. «Ambulant durchgeführte Operationen tragen zu einer Kostensenkung im Gesundheitswesen bei», so der Spital-CEO.
Warum nicht mit der fmi AG?
Und warum arbeitet die Spital STS AG nicht mit der Spitalgruppe fmi AG (Frutigen, Interlaken Meiringen) zusammen, die ihrerseits letzte Woche ankündigte, am Spital Interlaken ein «ambulantes Zentrum Oberland» zu planen (wir berichteten)? Dazu Bruno Guggisberg: «Wir haben überlegt, mit wem wir zusammenarbeiten wollen. Primär suchten wir den besten und stärksten Partner in der Schweiz.»
Vorbild Burgdorf
Dazu komme, dass Medbase mit dem Einstieg in das Geschäftsfeld ambulantes Operieren sich die langjährige Kompetenz des Operationszentrums Burgdorf von Michael Stamm gesichert habe.
«Das ambulante Operationszentrum Burgdorf ist bereits seit acht Jahren Pionier im Kanton Bern wie auch in der Schweiz im Bereich des ambulanten Operierens», sagt Guggisberg. Zudem habe man der Spitäler fmi AG vor über 10 Tagen ein Angebot unterbreitet, um damit auch sie für eine Zusammenarbeit als strategischen Partner zu gewinnen.
Und das Spital Zweisimmen?
Hat das neue ambulante Operationszentrum in Thun Auswirkungen auf die Diskussion rund um das Spital Zweisimmen? «Nein, es geht bei diesem Projekt ausschliesslich um das ambulante Operieren; es hat nichts mit dem Spitalstandort und dem Angebot in Zweisimmen zu tun», stellt Guggisberg fest.
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