Neuerlicher Raketenangriff auf Israel
Bei einem palästinensischen Raketenangriff auf Ziele im Süden Israels sind eine Person getötet und mehrere verletzt worden. Die Arabische Liga will zu einer Krisensitzung in Kairo zusammenkommen.

Der Tote war in der israelischen Stadt Beerscheva zu beklagen. Dort seien zudem drei Menschen schwer verletzt worden, als eine der aus dem Gazastreifen abgefeuerten Raketen ein Haus und ein Auto getroffen habe, hiess es. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder und ein vier Monate altes Baby. Sie seien in der nahegelegenen Stadt Ofakim von Granatsplittern getroffen worden, hiess es. Seit Donnerstag seien 75 Raketen in Israel eingeschlagen, sagte eine Sprecherin des Militärs.
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen starben seit Donnerstag nach palästinensischen Angaben insgesamt 15 Menschen. Mindestens 45 weitere wurden verletzt. Unter den Toten im Gazastreifen sollen sich auch zwei führende Mitglieder der radikalen Gruppe Volkswiderstands-Komitee (PRC) befinden. Nach israelischen Angaben wurden die beiden gezielt getötet. Diese Organisation dementierte jedoch, etwas mit der Serie von Anschlägen im Süden Israels zu tun zu haben.
Ein führendes Mitglied der gemässigten Palästinenserorganisation Fatah im Westjordanland, Nabil Schaath, kritisierte die israelischen Angriffe scharf, wie das Nachrichtenportal «Ynet» berichtete. Netanyahu wolle mit der militärischen Eskalation nur von der sozialen Krise im eigenen Land ablenken. Die Luftangriffe bezeichnete Schaath als «Kriegsverbrechen». Wegen der massiven israelischen Vergeltungsangriffe will die Arabische Liga zu einer Krisensitzung in Kairo zusammenkommen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderte eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates in New York.
Formelle Entschuldigung gefordert
Ein Sprecher des ägyptischen Aussenministeriums wies eine mündliche Entschuldigung Israels für den Tod mehrerer Grenzpolizisten als ungenügend zurück. «Wir fordern eine formelle Entschuldigung», sagte der Sprecher, der seinen Namen nicht veröffentlicht haben wollte. Die Regierung in Kairo verurteilte den Vorfall am Samstag als Verstoss gegen den Friedensvertrag von 1979.
Israels Geschäftsträger werde zudem in Kürze in das Aussenministerium einbestellt, sagte der Sprecher weiter. Dabei werde die Regierung ihren «scharfen Protest» über den Tod der Grenzschützer äusseren. Damit korrigierte er frühere Angaben der Regierung, der Abzug des Botschafters sei schon beschlossen.
Barak bedauert
Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hatte zuvor sein Bedauern über den Tod der Ägypter geäussert. «Israel bedauert den Tod der ägyptischen Polizisten während des Terrorangriffs gegen Israel», zitierte die Zeitung «Jerusalem Post» Barak. «Der Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten ist sehr wichtig und hat strategische Bedeutung für die Stabilität des Nahen Ostens», habe Barak weiter betont. Der Minister sagte zudem eine militärische Untersuchung zu.
Die fünf ägyptischen Grenzwächter waren den Berichten zufolge getötet worden, als israelische Sicherheitskräfte Attentäter nach den Anschlägen vom Donnerstag an der Grenze zu Ägypten verfolgten. Bei den Anschlägen nahe Eilat hatten mutmasslich palästinensische Extremisten 8 Israelis getötet und 31 weitere verletzt.
Nur begrenzte Zahl von Sicherheitskräften
Ägypten war der erste und bis zum Friedensschluss mit Jordanien 1994 der einzige arabische Staat, der einen Vertrag mit Israel unterzeichnete. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Hosni Mubarak wirft Israel dem Nachbarland vor, beim Grenzschutz nachgelassen zu haben. Dem Friedensvertrag zufolge darf Ägypten nur eine bestimmte Zahl von Sicherheitskräften auf der Sinaihalbinsel stationieren.
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