Neuer Pächter für den «Bären»
Aus dem «Bären» in Alchenflüh wird ein italienisches Spezialitätenrestaurant: Am 1. Oktober übernimmt Prek Ermeland vom Hotel Wilhelm Tell in Münchenbuchsee den imagemässig ramponierten Landgasthof.

Im «Bären» Alchenflüh wurde in den letzten Jahren viel Geschirr zerschlagen. Ein halbes Dutzend Pächterinnen und Pächter versuchte, den stattlichen Landgasthof im Dorfzentrum zur Blüte zu bringen. Der vorletzte Chef machte sich über Nacht aus dem Staub. Sein Nachfolger Martin Andrist sorgte mit seiner juristisch nicht über jeden Zweifel erhabenen Lohnpolitik statt mit kulinarischen Höhenflügen für Aufsehen (siehe Kasten).
Himmelfahrtskommando
Den «Bären» Alchenflüh zu übernehmen, schien vor diesem Hintergrund ein gastronomisches Himmelfahrtskommando zu sein. Doch keine zwei Monate, nachdem Andrist das imagemässig verwüstete Feld geräumt hatte, präsentierte Walo Bloch, der Mitbesitzer des «Bären», gestern einen neuen Pächter: Prek Ermeland. Er führt mit seiner Familie seit Juni 2003 das Hotel Wilhelm Tell in Münchenbuchsee und bietet in der dazugehörigen Pizzeria Tonino vorwiegend Mediterranes an.
«Mir ist bewusst, dass der ‹Bären› keinen guten Ruf mehr geniesst», sagt Ermeland. Doch «das macht mir keine Angst». Er habe auch den «Tell» zu einem Zeitpunkt übernommen, an dem kein Mensch mehr einen Franken auf ihn gesetzt hätte – und aus dem Koma ins Leben zurückgeholt.
Auch «Bären»-Besitzer Walo Bloch glaubt fest daran, dass die neuen Pächter den Gasthof auf Vordermann bringen. Das Wichtigste sei, «dass die Leute das Vertrauen in die Beiz schnell zurückgewinnen», sagt der Lyssacher Hotelier.
«Gute Adresse»
Als Arbeitsplatz sei der Gasthof nach wie vor eine gute Adresse, glaubt der Patron. «Jedenfalls haben sich für die Pacht ein halbes Dutzend Leute gemeldet, bevor mein Compagnon Mike Hunziker und ich ein Inserat schalten mussten.»
Den «Tell» werden die Ermelands weiterführen. Im «Bären» plane man «einen sanften Umbau», sagt der neue Chef. Dazu gehöre der Bau eines Wintergartens. Auch in Alchenflüh setzt die Familie auf die italienische Küche; der kranke «Bären» soll mit Pizzen und Pasta aufgepäppelt werden.
Pizzatechnisch können den Ermelands nur wenige etwas vormachen: Sohn Gioni ist Europameister und Vize-Schweizer-Meister im akrobatischen Zubereiten der belegten Teigfladen.
Warten auf die Bewilligung
Ob Prek Ermeland seinen Plan verwirklichen kann, ist wegen der fehlenden Betriebsbewilligung noch offen. Heute Abend entscheidet der Gemeinderat von Rüdtligen-Alchenflüh, ob er sein Gesuch dem Regierungsstatthalter zum Absegnen empfehlen soll. Die Chancen dafür stehen, wie aus Ratskreisen durchsickerte, nicht schlecht.
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