Neuenburger und Jurassier kandidieren im Kanton Bern
Um die 26 Berner Sitze im Nationalrat bewerben sich nicht nur Bernerinnen und Berner, sondern auch Kandidierende aus anderen Kantonen - ganz legal.

Fündig wird man auf einer Nationalratsliste aus dem Berner Jura, auf der auch Kandidierende aufgeführt sind, die ihren Wohnsitz in den Nachbarkantonen Neuenburg und Jura haben, etwa in Delsberg oder La-Chaux-de-Fonds.
«Die Nationalrätinnen und Nationalräte repräsentierten ja im Parlament nicht ihren Kanton, sondern das gesamte Schweizer Volk», hiess es bei der Bernischen Staatskanzlei am Dienstag. Deshalb sei es nicht nötig, dass Kandidierende ihren politischen Wohnsitz in ihrem Wahlkreis hätten. Bei den Nationalratswahlen bilden die einzelnen Kantone jeweils den Wahlkreis.
Auch die Bundeskanzlei verweist auf der Homepage des Bundes darauf, dass es das Gesetz nicht verunmögliche, das passive Wahlrecht unabhängig vom politischen Wohnsitz auszuüben und ausserhalb des Wohnsitzkantons zu kandidieren.
Jung und autonomistisch
Die Liste mit interkantonalem Anspruch nennt sich «Les Rauraques», in Anlehnung an das einst vom historischen Volk der Rauraker besiedelte Gebiet zwischen Jura, Basel und Elsass. Die politische Gruppierung wurde 1982 aus der Taufe gehoben, löste sich dann aber zwischenzeitlich auf, um 2010 wieder auf der politischen Landkarte zu erscheinen.
Sie vertritt insbesondere die Interessen der Jungen und ist dem autonomistischen Spektrum zuzurechnen. Aktiv ist die Gruppe besonders in der Region Moutier, wo sie letzten Herbst drei Sitze im Stadtrat eroberte.
Dass gerade im Berner Jura das kantonsübergreifende Element betont wird, erstaunt wenig. In der Jurafrage werden derzeit wieder Szenarien diskutiert, ob und wie die Region allenfalls neu aufgeteilt werden könnte. Dabei liebäugeln manche sogar mit einem grossen Kantonsgebilde, zu dem nebst dem Berner Jura und dem Kanton Jura auch der Kanton Neuenburg gehören könnte.
SDA/yab
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