Neue Sex-Affäre um Berlusconi
Italiens Regierungschef ist in eine peinliche Geschichte um eine minderjährige Prostituierte verwickelt. Eine Rolle spielt auch Ghadhafi.

Silvio Berlusconi ist wieder einmal von der Vergangenheit eingeholt worden. Und erneut geht es um Partys mit leichten Mädchen. Die Feste, um die sich nun die Mailänder Staatsanwaltschaft interessiert, fanden im letzten Frühjahr in der Villa des italienischen Ministerpräsidenten in Arcore bei Mailand statt. Im Mittelpunkt der angeblichen Sex-Affäre steht eine minderjährige Prostituierte. Gemäss italienischen Medien ist sie 17 Jahre alt und stammt aus Marokko. Und sie wird «Ruby» genannt.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen wegen Begünstigung der Prostitution - aber nicht gegen Berlusconi, sondern gegen zwei prominente Freunde von ihm. Emilio Fede, Chefredaktor der Nachrichtensendung TG4, und Lele Mora, ein Manager von TV-Stars, stehen im Verdacht, mit Geld und anderen Versprechen junge Frauen an Partys von Berlusconi gelockt zu haben. Fede räumte zwar ein, «Ruby» wahrscheinlich bei einem Treffen in Berlusconis Haus gesehen zu haben. Er bestritt jedoch, sie dorthin gebracht zu haben, und dementierte, dass gegen ihn ermittelt werde.
«Ruby», die wie viele gleichaltrige Frauen am liebsten Showgirl werden möchte, sagte zunächst, dass sie Sex mit Berlusconi gehabt und dafür teure Geschenke erhalten habe. Kurze Zeit später widerrief sie diese Aussage.
«Bunga Bunga» und wilde Spekulationen
Eines von vielen pikanten Details der Sex-Partys in der Mailänder Berlusconi-Villa ist ein erotisches Ritual, das angeblich «Bunga Bunga» heisst. Dieses Ritual soll Berlusconi von seinem Freund Muammar Ghadhafi, dem libyschen Diktator, übernommen haben. Was «Bunga Bunga» genau ist, erklärte «Ruby» jedoch nicht. Gemäss Medienberichten handelt es sich um eine Variante von Gruppensex.
Inzwischen wehrt sich Berlusconi gegen das Gerede um die Sex-Partys in seiner Villa. «Das ist nur medialer Müll», beteuerte Italiens Regierungschef heute bei einem Auftritt in der Öffentlichkeit. In seiner Villa hätten nie Sex-Partys stattgefunden, schon gar nicht mit minderjährigen Prostituierten. Dann widmete er sich dem Tagesgeschäft. «Ich bin ein gütiger Mensch, und ich helfe immer anderen Leuten», sagte Berlusconi, der den Neapolitanern das Ende der Müllkrise in maximal drei Tagen versprochen hat.
Wilde Partys und Berichte über Beziehungen zu jungen Frauen hatten den 74-Jährigen im vergangenen Jahr immer wieder in die Schlagzeilen gebracht und seine Ehefrau Veronica Lario veranlasst, die Scheidung einzureichen. Berlusconi hatte die in Medien geäusserten Vorwürfe immer heftig bestritten. Er sei zwar kein Heiliger, habe aber nie im Leben für Sex bezahlt.
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