Nestlé wächst langsamer
Schwächelnde Nachfrage und der Lebensmittelskandal in Indien haben dem grössten Schweizer Konzern zugesetzt.

Bremsspuren beim Grosskonzern Nestlé: Schwächelnde Nachfrage in einigen Märkten und die Nachwehen eines Lebensmittelskandals in Indien haben dazu geführt, dass der Nahrungsmittelkonzern Nestlé zu Jahresbeginn langsamer gewachsen ist.
Das organische Wachstum ging auf 3,9 Prozent von 4,4 Prozent im Vorjahreszeitraum zurück. Dieses setzte sich aus 3,0 Prozent internem Realwachstum und 0,9 Prozent Preisanpassungen zusammen, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Den relativ geringen Anteil der Preisanpassungen am organischen Wachstum erklärt der Konzern mit dem deflationären Umfeld sowie den tiefen Rohstoffpreisen.
Dass der Umsatz nominal stagnierte, hängt einerseits mit Wechselkurseffekten zusammen. Diese wirkten sich mit 2,8 Prozent negativ aus. Andererseits wurde das Wachstum durch Veräusserungen von Unternehmensteilen um 1,0 Prozent gedrückt. Nestlé habe in den meisten Kategorien und Geschäftsbereichen Marktanteile hinzugewonnen, wird Konzernchef Paul Bulcke in der Mitteilung zitiert.
Breit abgestützt
Regional war das organische Wachstum breit abgestützt. Am stärksten fiel es in Nord- und Südamerika aus (AMS, 5,5 Prozent), gefolgt von Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika (EMENA, 3,0 Prozent).
Auf dem russischen Markt konnte Nestlé seine Verkäufe im zweistelligen Bereich steigern. Dagegen litt der Konzern unter der Instabilität im Nahen Osten und Nordafrika. In der Türkei wiederum wuchs der Konzern im zweistelligen Bereich. Am schwächsten wuchs das Geschäft in Asien, Ozeanien und Subsahara-Afrika (AOA, 2,3 Prozent).Gedrückt wurde das Wachstum vor allem vom Geschäft in Indien, auch wenn sich der Markt laut Nestlé schneller erholt als erwartet. Gerade bei den Maggi-Nudeln, wo das Geschäft wegen der Bleiaffäre zuletzt arg gelitten hatte, konnte Nestlé Marktanteile zurückgewinnen.
Wachstumsziel verfehlt
In China, wo Nestlé seit einiger Zeit gewisse Probleme hat, sei der Umsatz der Tochterfirma Yinlu – sie stellt unter anderem Erdnussmilch her – nach wie vor «herausfordernd», heisst es. Zufrieden zeigt sich der Konzern im Reich der Mitte dagegen mit Nescafé, Süsswaren und kulinarischen Produkten.
Für das laufende Jahr erwartet Nestle weiterhin ein organisches Wachstum auf dem Vorjahresniveau von 4,2 Prozent. Es wäre das vierte Jahr in Folge, in dem der Konzern sein selbst gestecktes Wachstumsziel von fünf bis sechs Prozent verfehlt.
SDA/pat
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