Nennen wir es doch gelbes Gold
Aromat ist fast in jedem Schweizer Haushalt zu finden – mancherorts aber gut versteckt. Bekenntnisse einer ehemals Süchtigen und andere Geschichten um den gelben Geschmacksverstärker.

Ich schwöre, ich war hochgradig süchtig. Aromat bestimmte mein Leben. Meine Essgewohnheiten. Meine Reisevorbereitungen. Ohne konnte ich nicht, und ein Sternerestaurant war eine Qual. Einmal, in einem Lokal, auf dem die Speisen eines 17-Punkte-Kochs standen, nahm ich ein Minidöschen hervor und streute ein wenig Pulver in die Suppe (die hatte einen komplizierten Namen und enthielt Trüffeln oder so). Unser Kellner starrte mich an. Und wandte sich dann ab. Ich habe nie wieder ein so vorwurfsvolles Gesicht gesehen. Ich schämte mich sehr. Und beschloss, einen Entzug zu machen.