Nawalny zieht mit Wahlniederlage vor Gericht
Kremlkritiker Alexej Nawalny will die Amtseinführung von Sergej Sobjanin verhindern. Nun ficht der 37-Jährige das Ergebnis der Moskauer Bürgermeisterwahl an – mit einem 50'000-seitigen Dokument.

Der Oppositionskandidat Alexej Nawalny geht juristisch gegen seine Niederlage bei der Bürgermeisterwahl in der russischen Hauptstadt Moskau vor. Er werde am Donnerstagmorgen eine 50'000 Seiten umfassende Klageschrift bei Gericht einreichen.
Damit wolle er die Amtseinführung seines Konkurrenten Sergej Sobjanin verhindern, sagte der 37-Jährige am Mittwoch dem Radiosender Moskauer Echo. «Wir haben eindeutige und unstrittige juristische Beweise, und die werden wir vorlegen.»
Vereidigung am Donnerstag
Laut dem offiziellen Ergebnis erhielt der vom Kreml unterstützte Amtsinhaber bei der Abstimmung am Sonntag mit 51,3 Prozent nur knapp die notwendige Mehrheit, um einer Stichwahl zu entgehen. Auf Nawalny entfielen demnach 27,2 Prozent. Sobjanin sollte am Donnerstagabend (Ortszeit, 16.00 Uhr MESZ) in sein Amt eingeführt werden.
«Meine Mannschaft und ich haben nicht nur erklärt, dass die Wahlen gefälscht wurden, sondern wir sind der Meinung, dass man uns Stimmen geklaut hat», sagte Nawalny. Er ist davon überzeugt, dass sein Gegner bei einer korrekten Auszählung nur etwa 49,4 Prozent der Stimmen erreicht hätte.
Gehe alles mit rechten Dingen zu, müsse die Amtseinführung annulliert und ein zweiter Wahlgang angesetzt werden, betonte Nawalny. Der 37-jährige Anwalt und Blogger wirft den Behörden vor, unter anderem bei der Briefwahl Unregelmässigkeiten zugelassen zu haben.
SDA/wid
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