«Natürliche» Eisenplastiken
Das grosse Thema des Eisenplastikers Erwin Bader, oder «Merwin», wie er sich mit Künstlernamen nennt, ist die Natur. Beim Kürbislabyrinth in Lüterkofen zeigt er bis Ende Oktober 20 seiner raumgreifenden, metallischen Werke.
Sein Lieblingswerk «heavensdoor» bildet während der Ausstellung das Portal zum Hecken-Irrgarten von Rosmarie und Urs Weyeneth in Lüterkofen. Auf dem Gelände daneben, im Partyraum, im Tenn und im Romantikgarten finden sich weitere Eisenplastiken von Merwin. «Mein Künstlername kommt einerseits von «Metall-Erwin», tönt aber auch ähnlich wie «Merlin», wie der Alchemist von König Artus hiess, der versuchte, aus Metall Gold zu machen», schmunzelt Erwin Bader. Letztere Bedeutung sei eher als Spass gemeint. Allerdings finde er, seine Plastiken würden sehr gut in jene Ritterzeit passen. Merwins Plastiken haben Namen wie «Ende der Saurier», «Nautilus» oder «Cerne». Aber auch «Blumenjahr», «die grosse Mück» oder etwa «Rosis» sind Titel der Werke. Natur als Inspiration «Ich habe die Natur als Inspirationsquelle, sie liefert mir ungemein viele Ideen», sagt der 56-Jährige, der in Lohn-Ammannsegg wohnt, wo er vor 23 Jahren eine Stanzerei, einen kleinen Familienbetrieb, übernehmen konnte. Es vergehe denn auch kein Tag, an dem er sich nicht während mindestens einer halben Stunde in der Natur aufhalte. Seine Eindrücke hält er in kleinen Skizzen fest und setzt sie später in seinem Atelier, in der alten Schmiede in Lüterkofen, um. «Ich versuche in meinen Werken die Ausstrahlung der Natur festzuhalten, einen naturähnlichen Effekt zu erreichen, ohne die Natur zu kopieren», sagt er. Feinheit mit relativ grobem Material heraus zu bringen, sei die grosse Herausforderung. Er arbeitet mit den Metallen Messing, Kupfer, Aluminium, Chromstahl und Stahl, die er häufig miteinander kombiniert. So entstehen richtig «farbige» Werke. Bisweilen verwendet er aber auch nur ein Metall und belebt es mit effektiver Farbe aus der Spraydose. Durch Verschweissen und Modellieren verarbeitet er das Metall zu feinen, filigranen Werken und schafft auf diese Weise Tiere, Pflanzen, teils mit ihrem umgebenden Biotop. An einer Eule arbeitete er rund 300 Stunden, schnitt jede Feder einzeln aus. Ursprünglich Grafiker Vor rund dreissig Jahren machte Bader an der «Neuen Kunstschule Zürich» eine Grafiker-Ausbildung. Durch die Arbeit in seinem Betrieb trat sein Kunstschaffen jedoch in den Hintergrund. «Dafür konnte ich mir die Fähigkeiten, mit den verschiedenen Metallen umzugehen, aneignen», sagt er. Arbeitet er aktuell an zwei Tagen die Woche in seinem Atelier, will er in den nächsten Jahren mehr und mehr das Hauptgewicht auf das kreative Schaffen legen. «Jedes Metall hat seine eigene Struktur», schwärmt der Künstler. Diese umzuwandeln, in ein Kunstwerk zu verwandeln, sei faszinierend. Immer wieder thematisiert er die Umweltzerstörung und die Tatsache, dass die Natur ihren Weg trotzdem findet. «Ich will nicht schwarz malen, aber Denkanstösse geben», sagt Merwin. Nach Ausstellungen in der Region, werden seine Werke demnächst in Basel und Leukerbad zu sehen sein. Susi Reinhart Ausstellung in Lüterkofen, Kesslergasse 30, bis 31.Oktober. Geöffnet: Mo-Sa 13.30-17, So 10-17 Uhr. >
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