Naher Stern sendet rätselhafte Signale
Ross 128 ist ein gut zehn Lichtjahre von uns entfernter Himmelskörper. Nun haben Astronomen ungewöhnliche Radiopulse vom Roten Zwerg empfangen.
Astronomen haben mit dem 300 Meter durchmessenden Radioteleskop von Arecibo in Puerto Rico seltsame Funksignale entdeckt. Sie stammen von einem Stern, der sich im Sternbild der Jungfrau befindet und der Erde am nächsten steht: Ross 128.
Die Signale des rund elf Lichtjahre entfernten, roten Zwergsterns waren den Astronomen im Mai 2017 aufgefallen. Wie der zuständige Wissenschaftler Abel Mendez auf der Website des Observatoriums schrieb, handelte es sich dabei um «breitbandige, quasi-periodische und nicht polarisierte Impulse mit sehr starker Streuung». Die Signale seien anders als beispielsweise die seiner Nachbarn Gliese 436, Wolf 359 oder HD 95735.
Das aufgezeichnete Signal habe laut Mendez nur 10 Minuten gedauert. Dass es sich dabei um Funkstörungen handle, glaubten die Wissenschaftler nicht, die Signale von Ross 128 seien einzigartig», so Mendez.
Weitere Beobachtungen
Am letzten Sonntag haben die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit weiteren Observatorien den roten Zwerg intensiv ins Visier genommen. Die Auswertung der gewonnen Daten dürfte bis Ende Woche dauern.
Das Arecibo-Observatorium ist bekannt für sein grosses Radioteleskop. (Video: Tamedia/AFP)
Erklärungsversuche
Als wahrscheinlichste Erklärung für die Signale nennt Mendez eine neue Art von Sonneneruption. Auch andere Himmelskörper könnten dafür verantwortlich sein, aber in der Nähe des Sterns gebe es kaum welche, die wirklich in Frage kommen würden. Auch möglich: Ein Satellit könnte in einem sehr hohen Orbit in das Messfeld des Radioteleskops geraten sein, so der Wissenschaftler. Allerdings sei auch das eher unwahrscheinlich, weil ein derartiger Satellit eigentlich ganz andere Signale ausgesendet haben müsste.
Dass die Impulse von Ausserirdischen stammen, glaubt Mendez hingegen nicht: Es sei auf einer langen Liste weiterer möglicher Erklärungen die letzte.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch