Nacktfotos für Snowden
Satiriker John Oliver traf Whistleblower Edward Snowden in Moskau. Dort thematisieren sie die NSA-Affäre anhand von Penisbildern – eine clevere Einlage.
Mit diesem Treffen ist John Oliver ein Coup gelungen. Der Satiriker reiste nach Moskau, um den Whistleblower Edward Snowden zu interviewen. Und das alles, um einer simplen Frage auf den Grund zu gehen: Warum interessiert der NSA-Abhörskandal in den USA eigentlich kaum? Tatsächlich ist die Überwachung durch die Geheimdienste für die meisten Bürger kein Thema – wie der britische Comedian mit Strassenumfragen belegt. Viele US-Bürger wissen nicht einmal genau, wer Snowden ist, oder sie verwechseln ihn mit Wikileaks-Gründer Julian Assange. John Oliver ist überzeugt: Die Debatte ist eingeschlafen. «Ich weiss, dass es verwirrend ist, doch wir müssen darüber reden», sagt er in seiner Late-Night-Show.
Der Kontext zählt
Und so will Oliver Abhilfe schaffen: Er erklärt dem Ex-NSA-Mitarbeiter Snowden, was bei seinem Anliegen bisher falsch gelaufen sei. Er schlägt Snowden vor, die Debatte über den NSA-Abhörskandal auf abgefangene Nacktfotos zu lenken. «Fänden Sie es in Ordnung, wenn die Regierung Bilder von Ihrem Penis sehen würde?», lässt Oliver in einer Strassenumfrage eruieren, die er Snowden im Interview vorführt. Die Antwort der Befragten ist eindeutig und entspricht dem, was sich Snowden als Antwort auf seine Enthüllungen wünscht. Die Leute wollen nämlich nicht, dass ihr Penis die Runde macht. Und zeigen sich – zur Freude von Oliver und Snowden – empört.
Und so fragt Oliver: «Können die wirklich meinen Penis sehen?» Ja, das können die. Und Snowden erklärt anhand der Penis-Thematik noch einmal, wie die Überwachung von E-Mails und das Abschöpfen von Daten funktioniert. Um am Ende zu gestehen: «Ich vermute, ich habe einfach nie daran gedacht, alles in diesen Kontext zu stellen.» Und in diesem Sinne: «Macht weiter Fotos von eurem Penis.»
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