Nach Tod eines Jungen soll Schulbus für Sicherheit sorgen
Der tödliche Unfall eines 9-jährigen Jungen im Oktober hat Folgen. Ab Montag transportiert ein Schulbus die Kinder von Ammerzwil nach Grossaffoltern in die Schule. Der Gemeinderat handelte in einer Blitzaktion.

Kerzen und Blumen liegen auf einem Platz an der Ammerzwilstrasse in Grossaffoltern. Sie sind ein Mahnmal für den 9-jährigen Ammerzwiler Knaben, der am 26.Oktober auf dem Schulweg tödlich verunglückt ist. Nach dem Unfall forderten Eltern von der Gemeinde und der Schule einen Bus, der die Kinder sicher nach Grossaffoltern bringt. Diese Diskussionen sind nicht neu. Bereits 2008 wurden Stimmen laut, die einen Schulbus für die 3.- und 4.-Klässler aus Ammerzwil forderten.
Die Gemeinde lehnte dies aber ab. Nach dem tragischen Unfall des 9-Jährigen sind die Diskussionen wieder aufgeflammt. «Wir verlangten ein Gespräch mit Vertretern der Gemeinde und der Schule», sagt Simone Striffeler, Mutter und Initiantin des Schulbusses. Das Treffen fand letzten Mittwoch statt. Dann ging es schnell. Am Montag sass der Gemeinderat zusammen und beschloss, ab sofort und bis nächsten Juli einen Schulbus für die Strecke Ammerzwil–Grossaffoltern einzusetzen. «Wir sind alle betroffen vom Unfall», sagt Grossaffolterns Gemeindepräsidentin Elisabeth Ryser (parteilos). «Wir nehmen die Ängste der Eltern ernst, deshalb sind wir den Forderungen nachgekommen.»
«Kann wieder passieren»
Dem pflichtet auch Niklaus Marti, Präsident der Kindergarten- und Schulkommission, bei. «Die Sofortmassnahme mit dem Bus ist ein politischer Entscheid. Wir haben den Eltern die Hand gereicht, um die Situation zu entspannen», sagt Marti. Auch wenn der Unfall tragisch gewesen sei, hält er daran fest, dass die Kinder auf dem Schulweg sicher seien. «Es ist wirklich tragisch, aber dieses Unglück kann jederzeit an einem anderen Ort auch passieren.»
Arbeitsgruppe am Suchen
Dass nun sofort ein Schulbus für die Strecke Ammerzwil–Grossaffoltern eingeführt wird, hat noch einen anderen Grund. An der Verbindungsstrasse beginnen bald Bauarbeiten. So wird ein Trottoir erstellt, und bei der geplanten Überbauung «Schmidebach» fahren die Bagger auf. «Das führt zu mehr Verkehr und deshalb zu Engpässen», sagt Gemeindepräsidentin Ryser. Durch die Bauarbeiten werde die Situation auf der Strasse unübersichtlich, weshalb der Schulbus eine gute Lösung sei, so Ryser.
Parallel zum Schulbus wird eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, die das bestehende Schulwegkonzept überprüfen soll. In der Gruppe nehmen Eltern aus allen sieben Dörfern der Gemeinde Grossaffoltern, Gemeinderäte und Vertreter der Schule Einsitz. «Wir wollen alle Ortsteile in diesen Prozess miteinbeziehen», sagt Ryser.
Wann die Gruppe ihre Arbeit aufnimmt, ist noch nicht definiert. Von Behördenseite heisst es, «so schnell wie möglich». Simone Striffeler ist mit dieser Lösung vorerst zufrieden. «Jetzt kommt es darauf an, was längerfristig am besten ist.» Niklaus Marti hofft, bald zum normalen Tagesgeschehen überzugehen. «Es ist für alle Beteiligten nicht einfach, ich bin froh, wenn langsam Ruhe einkehrt.»
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