Saisonabschluss SCUI«Nach der Saison ist vor der Saison»
Die 1. Mannschaft des SC Unterseen-Interlaken musste in der abgelaufenen Saison Lehrgeld bezahlen. Mehr Sorgen als der mögliche sportliche Abstieg bereitet die jüngste politische Entwicklung.

Für den SC Unterseen-Interlaken geht eine schwierige Übergangssaison zu Ende. «Der Saisonstart glich einer Schiffsfahrt, bei der das Schiff den Hafen verlässt, aber die Richtung, in welche es fahren soll, noch unklar ist», erklärt Präsident Peter Aeschimann. Die Vorstandsmitglieder – alle neu in ihren Ämtern – mussten sich untereinander erst finden und vakante Stellen besetzen.
«Speziell die 1. Mannschaft hat immer vorbildliche Moral gezeigt und trotz eines sehr schwierigen Starts nie aufgegeben.»
«Dank dem grossen Einsatz aller Helfer vom Chäsbrätel-Streicher bis hin zum Cheftrainer verlief der Betrieb der aktiven Saison sehr gut», zieht Aeschimann Bilanz. «Speziell die 1. Mannschaft hat immer vorbildliche Moral gezeigt und trotz eines sehr schwierigen Starts nie aufgegeben. Das freut mich besonders.»
Abstieg ist noch nicht Tatsache
Sportlich endete die Saison der 1. Mannschaft trotz zuletzt starker Leistungen auf einem Abstiegsplatz. «Hätten wir Anfang Saison so gespielt wie zuletzt, wäre das Abstiegsszenario nie ein Thema gewesen», ist Aeschimann überzeugt. Noch ist aber nicht klar, ob der SCUI tatsächlich in die 2. Liga muss. Das hängt davon ab, wie viele Teams aufsteigen wollen. «Wir gehen davon aus, dass wir im Mai mehr wissen.»
Doch nun will man beim SCUI nach vorne schauen. «Nach der Saison ist vor der Saison», meint Präsident Aeschimann. Für die Saisonvorbereitung spielt es keine Rolle, ob der Abstieg Tatsache wird oder nicht. «Sollte die 1. Mannschaft tatsächlich absteigen, ist der sofortige Wiederaufstieg das Ziel.»
«Sehr bedauerlicher Entscheid»
«Sehr bedauerlich» findet Aeschimann den jüngsten Entscheid des Grossen Gemeinderats Interlaken. Dieser lehnte den Kredit zur Sanierung und künftigen Finanzierung des Eissportzentrums Jungfrau ab. «Ich persönlich sehe es als Armutszeugnis, wenn man ein alpiner Weltkurort sein will und nicht mal Geld für eine Eisbahn hat.»
«Wir müssten spontan auf ein anderes Eisfeld ausweichen. Wo wir Platz fänden, ist eine andere Frage.»
Auf die kommende Saison sollte der Entscheid aber keinen Einfluss haben, da auch bei einem Ja die Sanierung erst 2024 in Angriff genommen worden wäre. Falls die Eishalle nicht mehr genutzt werden könnte, wäre das für den SCUI – und auch die anderen Eissportvereine – ein grosses Problem. «Wir müssten spontan auf ein anderes Eisfeld ausweichen. Wo wir Platz fänden, ist eine andere Frage», erklärt Aeschimann. Keine Option sei, im Voraus provisorisch irgendwo Eisfläche zu mieten. «Für den SCUI ist eine doppelte Eismiete finanziell nicht möglich.»
PD/don
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