Nach der Euro 2008 nun das «Eidgenössische» 2016
Isabelle Emmenegger aus Kerzers ist die erste Frau an der Spitze eines «Eidgenössischen». Sie ist überzeugt, dass das Schwing- und Älplerfest 2016 in Estavayer ein Erfolg wird.

Isabelle Emmenegger hat Erfahrung mit Grossanlässen, arbeitete sie doch bereits im Organisationskomitee der Fussball-Europameisterschaft 2008 mit. Von diesem Job nehme sie nebst viel Erfahrung auch ein grosses Netzwerk mit, erklärt die 38-Jährige.
Nach der Euro war sie dann für die Reorganisation des Freiburger Kantonsgerichts verantwortlich. Dort musste sie, wie sie sagt, «ein Projekt von 0 auf 100 hochfahren, bei dem am Anfang noch niemand wusste, wo genau man hin will».
Halb-halb
Das Ziel ihres neuen Amtes ist dagegen schon genau abgesteckt: Isabelle Emmenegger arbeitet als Direktorin des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2016 in Estavayer. «Meine Wahl wurde in der Schwingerwelt schon überrascht aufgenommen», sagt die Frau aus Kerzers in einem Interview mit den «Freiburger Nachrichten».
«Mittlerweile ist das aber überhaupt kein Problem mehr.» Es gebe noch viele andere Frauen, die sich im Schwingsport engagierten, zum Beispiel in den Klubvorständen oder Organisationskomitees. Und im Publikum von Schwingfesten finden sich mittlerweile etwa gleich viele Frauen wie Männer, weiss sie aus Erfahrung.
Über die Grenzen hinaus
Isabelle Emmenegger ist im Entlebuch aufgewachsen, lebt aber schon viele Jahre im Kanton Freiburg. Nach ihrer Ausbildung zur Lehrerin studierte sie an der Universität Freiburg Recht. Für den Direktionsjob in Estavayer sei sie von mehreren Leuten angefragt worden, berichtet sie. Sie habe sich die Zusage gut überlegt, denn: «Man lebt drei, vier Jahre nur für einen Anlass, und nach dem Höhepunkt ist auf einmal gar nichts mehr da.» Aber die Chance, bei so einem wichtigen Anlass dabei zu sein, komme vielleicht nie wieder. Deshalb sagte sie schliesslich zu.
Hinter dem «Eidgenössischen» in Estavayer steht der Freiburgische Schwingerverband, die 52000-plätzige Arena wird auf dem Flugplatz im waadtländischen Payerne stehen. In der Broye seien die Grenzen nun mal fliessender als anderswo, sagt Emmenegger. «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man hier auf fast natürliche Weise über die Kantonsgrenzen hinweg zusammenarbeitet.» Natürlich betreffe das «Eidgenössische» 2016 aber nicht nur die Broye: «Es ist ganz klar ein nationaler Anlass, der von der ganzen Romandie, vom Kanton Freiburg sowie der Region unterstützt wird», so die Direktorin.
Westschweizer Charme
Der Schwingsport hat in der Romandie nicht ganz so viele Anhänger wie in anderen Regionen. Trotzdem soll das «Eidgenössische» 2016 mehr sein als ein Deutschschweizer Fest auf welschem Boden.
«In Estavayer wird eine andere Ambiance herrschen als 2013 in Burgdorf oder 2010 in Frauenfeld», kündigt Isabelle Emmenegger an. Der Westschweizer Charme werde auf dem Festgelände zu spüren sein – «und darauf freuen sich offensichtlich viele in der deutschsprachigen Schweiz».
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