Starke Thuner ReaktionNach dem Fehl- jetzt ein Blitzstart
Der FC Thun reagiert auf den zuletzt schwachen Auftritt: Die Oberländer dominieren Xamax und siegen verdient mit 4:1.

Es geht auch anders. 0:2 nach 304 Sekunden waren die Thuner am vergangenen Wochenende beim desaströsen Spiel gegen Wil (2:4) zurückgelegen. Auch in der vorherigen Partie gegen Kriens (3:1) waren die Oberländer früh in Rückstand geraten. Nun drehten sie den Spiess um. Nach bloss 90 Sekunden führten die Thuner auf der Maladière bereits. Daniel Dos Santos hatte von einem Fehler der Neuenburger profitiert. Seine Hereingabe verfehlte zwar Alexander Gerndt, nicht aber Nicolas Hasler. Der Liechtensteiner schlenzte den Ball unhaltbar ins Tor.
Damit lancierten auf den Flügelpositionen zwei Akteure die Begegnung, die zuletzt nicht mehr erste Wahl waren, und rechtfertigten damit die Nomination von Carlos Bernegger. Die Oberländer liessen nach dem Blitzstart nicht locker. Saleh Chihadeh, Hasler und Gerndt hätten auf 2:0 stellen können. Das zweite Tor gelang dann doch. Wenige Sekunden vor der Pause fand Gerndt die Lücke. Der Schwede wurde bei der Schussabgabe zu seinem fünften Saisontreffer hart von Adam Ouattara getroffen. Der Xamaxien hätte für dieses Foul mit gestrecktem Bein auch die Rote statt der Gelben Karte sehen können.
Auch wenn die Neuenburger nach einer halben Stunde etwas besser in die Partie fanden und zu den ersten Abschlüssen kamen, blieben die Thuner bis zum Ende aggressiver und hartnäckiger. Beides Eigenschaften, die gegen Wil vollständig gefehlt hatten.
Dos Santos trifft
Der Sieg ist Balsam auf die Thuner Wunden. Trainer Bernegger darf für sich beanspruchen, alles richtig gemacht zu haben, insbesondere auch mit Dos Santos. Dieser durfte nach seinem fulminanten Saisonauftakt erstmals seit mehr als zwei Monaten wieder in der Startelf ran. Der Youngster bedankte sich mit dem 4:1. Einziger Wermutstropfen. Nach der vierten Gelben Karte fehlt er am nächsten Freitag gegen Schaffhausen.

Dafür gab Dominik Schwizer sein Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause. Der 25-Jährige hatte sich in der vierten Runde an den Adduktoren verletzt. Zu seiner Premiere bei den Profis kam zudem Leotrim Dushica. Der U21-Akteur durfte in der 77. Minute für Miguel Castroman ran. Dieser hatte, für einmal im defensiven Mittelfeld, mit zwei Assists geglänzt (Gerndts 2:0 und Havenaars 3:0).
Thun-Fans in der Maladière
Die frappante Leistungssteigerung war ganz nach dem Gusto der Thuner Anhänger. Obwohl für die beiden verbleibenden Runden in diesem Jahr in der Super und der Challenge League wegen der Covid-Pandemie keine Gästefans zugelassen sind, befanden sich etliche Besucher aus dem Oberland im Stadion. Weil der Gästesektor gesperrt blieb, kauften sie sich einfach ein Ticket in einem neutralen Sektor. Ein Vorgehen, das bestimmt nicht den Ideen des Komitees der Swiss Football League entspricht.
Peter Berger ist Sportredaktor.
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