Berner Pflichtsieg in PruntrutNach 79 Tagen siegt der SCB in der Fremde wieder
Der SC Bern gewinnt auch das vierte Saisonduell gegen Ajoie. Beim Aufsteiger siegen die Mutzen verdient 3:1.

Kurz vor Ende des zweiten Drittels mussten die mitgereisten Berner Supporter tief durchatmen. 1:1 stand es, die Gastgeber wehrten sich nach Kräften und hatten kurzzeitig sogar ein leichtes Plus. Bei einer Aktion von Reto Schmutz hatten die Berner sogar Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Als dann aber Cody Goloubef in der 44. Minute nach einem Energieanfall aus der Distanz die Führung wiederherstellte, entsprach dies durchaus dem Gezeigten. Von da an war der SCB dem 3:1 näher: Ein Lattenschuss von Joshua Fahrni sowie ein weiterer Distanzknaller von Goloubef führten aber zu keiner weiteren Veränderung des Skores. Kurz darauf war es doch so weit: Kaspars Daugavins erzielte achteinhalb Minuten vor Spielende den beruhigenden Treffer. In der Schlussphase hätten die Berner den Vorsprung sogar noch ausbauen und noch mehr Moral für das wichtige Heimspiel vom Mittwoch gegen Ambri-Piotta tanken können.
Seit Jules Verne wissen wir alle, dass man in 80 Tagen um die Welt reisen kann, egal, welche Mittel einem zur Verfügung stehen. Ganz so beschwerlich wie für die Romanfigur Phileas Fogg war die Reise für den SC Bern zum nächsten Auswärtssieg nicht – aber ebenfalls (fast) so lang und reich an Entbehrungen. Neunmal trat das Team von Johan Lundskog seit dem 3:2-Overtime-Sieg am 19. Dezember in Langnau in der Fremde an, neunmal trat es die Heimreise in dieser Zeit als Verlierer an.
Allerdings ist die miserable Bilanz auch etwas trügerisch. Meistens war der SCB zumindest resultatmässig nahe am Gegner - acht Niederlagen resultierten mit einem Tor Unterschied, viermal gab es immerhin einen Punkt. Die Negativserie sollte nun gegen Ajoie ihr Ende finden. Für den Tabellenletzten ist schon lange klar, dass die Premierensaison nach dem Aufstieg Anfang kommender Woche mit dem Qualifikationsende vorzeitig vorbei sein wird. Corona sei Dank, ist man aus der Optik der Ajoulots versucht zu sagen, denn in ein allfälliges Abstiegsplayoff wäre der HCA im April wohl kaum als Favorit gestartet.
Seit Julien Vauclair als Nachfolger von Gary Sheehan an der Bande steht, hat sich das Team aber stabilisiert. Der einstige Nationalmannschafts-Verteidiger hat den Fokus ganz klar auf die Defensive gelegt, um die zahlreichen Defensivunpässlichkeiten zu reduzieren. Den Preis zahlt die Offensive: Ajoie platziert seit der Olympiapause im übertragenen Sinn den Teambus vor dem eigenen Tor. Dementsprechend selten sind eigene Erfolgserlebnisse wie das 1:1 von Maxime Fortier bei Spielmitte durch einen Ablenker in Überzahl. Dustin Jeffrey hatte im Startdrittel den SCB mit seinem erst vierten Saisontreffer in Führung gebracht.
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